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Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck will bereits in der derzeitigen Hochkonjunktur den Standort langfristig wettbewerbsfähig halten und dadurch Arbeitsplätze sichern. „Die Weichen, die wir nicht bereits jetzt stellen, bringen uns auf das Nebengleis“, erklärt sie im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff.
Frau Bundesministerin, laut OECD hinkt Österreich im digitalen Bereich anderen Ländern nach. Schmerzt Sie das?
Ich sehe es eher als Herausforderung, etwas für Österreich voranzubringen. Österreich war in Sachen Digitalisierung einst an der Spitze der EU. Dorthin wollen wir zurück. Laut OECD-Bericht passen sich österreichische Wirtschaftstreibende und hier vor allem die KMU langsamer an die globale digitale Revolution an als in den meisten vergleichbaren Staaten. Österreich ist hierbei vor Deutschland, jedoch hinter dem EU28- und dem OECD-Durchschnitt. Auch die Nutzung von IKT-Anwendungen ist in den Haushalten ungleich verteilt: Während Junge und höher Gebildete globale Trends schnell aufnehmen, hinken andere der Entwicklung hinterher. In diesem Zusammenhang verstehe ich mich als Dienstleisterin: Es ist unsere Aufgabe, das Leben für die Bevölkerung, aber auch für Unternehmen so leicht wie möglich zu gestalten. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft begleiten und ihnen die Potenziale, die im digitalen Wandel liegen, vor Augen führen.
Wie schnell kann man dieses Manko in der Digitalisierung beseitigen?
Die Digitalisierung ist der größte und weitreichendste technische Umbruch seit dem Buchdruck und hat unser Medienverhalten und ganze Geschäftszweige revolutioniert. Die technologischen Möglichkeiten haben seit Mitte der 1990er-Jahre mit einer unfassbaren Dynamik zu mehr Bildungs-, Demokratie- und Sozialteilhabe für viele Menschen geführt. Man darf auch nicht vergessen, dass die Digitalisierung ein fließender Prozess ist und bleibt und kein Ergebniszustand. Dazu brauchen wir vor allem neue, vernetzte Verwaltungsstrukturen, eine moderne Infrastruktur und digitale Kompetenz in der gesamten Bevölkerung.
Ein zentraler Umsetzungsakteur für wichtige Bereiche der Digitalisierungspolitik ist die neu geschaffene Digitalisierungsagentur (DIA). Deren Ansiedlung in der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG ermöglicht einen raschen und kostengünstigen Start und schafft Synergien. Wir haben im September den Leiter der Digitalisierungsagentur vorgestellt. Andreas Tschas steht für Digitalisierung und Innovation und er repräsentiert eine neue Unternehmergeneration und ist ein erfahrener Kommunikator. Die DIA ist zentrale Plattform und Impulsgeber für die digitale Transformation der Wirtschaft, zuständig für die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie sowie für die Beratung der Bundesregierung. Gleichzeitig soll sie Anlaufstelle für nationale und internationale Digitalisierungsfragen werden. Österreich folgt damit dem Beispiel führender Digitalisierungs-Nationen wie Singapur, Großbritannien, Finnland oder Dänemark. Für die DIA stehen bis 2020 rund 13 Millionen Euro zur Verfügung.
Sie wollen bereits in den Schulen für digitale Bildung sorgen …
Neben einem Fokus der digitalen Bildung im schulischen Bereich samt dem „Masterplan digitale Bildung“ geht es uns um die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung. Mit der Bildungsinitiative „Fit4internet“, in deren Fokus Jugendliche, Senioren und Personen ab 45 plus stehen, planen wir für diese Zielgruppen kostenlose Basistrainings. Offliner, aber auch Personen, die das Internet bislang wenig nutzen, sollen dabei unterstützt werden, digitale Kompetenzen aufzubauen und internetfit zu werden. Wir wollen diese Personengruppen befähigen, neue Technologien im Privatleben und im Beruf erfolgreich einzusetzen und mit Tools und Applikationen umgehen zu können. Die Bildungsoffensive wird auch die Vermittlung von Kompetenzen beinhalten, um Informationen aus dem Netz auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen zu können, sozusagen News von Fake News zu unterscheiden.
Das gesamte Interview finden Sie in der Ausgabe Oktober/18.
Foto: BMDW/Hartberger
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