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Breitband als digitaler Güterweg

Ausbau Breitbandnetz

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Ein flächendeckendes und hocheffizientes Breitbandnetz im Verbund mit dem zukünftigen G5-Netz schafft die technologischen Voraussetzungen für die digitale Transformation unserer Gesellschaft. Obwohl der Ausbau voranschreitet, sind selbst die westlichen Bundesländer noch weit davon entfernt, was für China und die asiatischen Tigerstaaten bereits State of the art ist.

Von Siegfried Hetz

Es hat eine gewisse Zeit gedauert, bis sich in Österreich die Einsicht durchsetzte, dass ein flächendeckendes, hocheffizientes Breitbandnetz für die digitale Transformation unserer Gesellschaft unerlässlich ist. Noch etwas länger hat es gedauert, bis das Verständnis gewachsen ist, dass Bau und Ausbau dieses Netzes ein Erfordernis der Grundversorgung, auch Daseinsvorsorge genannt, darstellen und als solches eine Angelegenheit der öffentlichen Hand auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene sind. In der Politik ist diese Erkenntnis zwar auch schon angekommen, aber noch Hausecken davon entfernt, dass sie in praktische Politik umgesetzt werden würde. Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl hat es kürzlich anlässlich des 65. Gemeindetages in Dornbirn auf den Punkt gebracht: „Die Breitbandinfrastruktur ist nur als Daseinsvorsorge eine Chance für den ländlichen Raum und damit für ganz Österreich.“ Das wurde als Resolution des Gemeindebund-Bundesvorstands beschlossen. Vor einigen Jahrzehnten habe auch niemand gesagt, man baue das Kanal-, Wasser- und Stromnetz nur in urbanen Gebieten, dort, wo es sich finanziell auszahle. Alle Gemeinden in Österreich seien mit einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur zu versorgen, so die Forderung. Das sei eine Standortfrage für die Gemeinden und könne auch Abwanderung aus dem ländlichen Raum mindern. Dafür sei aber ein flächendeckender Ausbau nötig, der auf Bundesebene koordiniert und gefördert gehöre, so Riedl. Weil zwischen Erkenntnis und Umsetzung die Begrenztheit der finanziellen Mittel als feste Größe zu akzeptieren ist, wird sich das mit dem endgültigen Ausbau noch etwas hinziehen. Zum Vergleich: Die flächendeckende Verlegung des Stromnetzes dauerte in Stadt und Land Salzburg gut sechzig Jahre, allerdings unterbrochen von zwei Weltkriegen. St. Koloman im Tennengau war die letzte Gemeinde, die zu Beginn der 1950er-Jahre elektrifiziert wurde.

Breitband als Güterwege
 des 21. Jahrhunderts

Salzburg ist das am besten mit Breitband versorgte Bundesland in Österreich. Aktuell haben knapp 93 Prozent der Bevölkerung Zugang zum Internet mit mehr als 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Trotz des hohen Versorgungsgrades im Land besteht jedoch großer Bedarf, auch die bestehenden Lücken zu schließen. Bis 2030 werden weitere 250 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Die unterversorgten Gebiete in Salzburg befinden sich überwiegend im ländlichen Raum und sind daher besonders kostenintensiv in der Erschließung. Erklärtes Ziel der Breitbandstrategie des Landes Salzburg ist es, für möglichst alle Bürgerinnen und Bürger Verbesserungen zu erzielen: Kernpunkte sind eine flächendeckende Versorgung mit 100 Mbit/s bis zum Jahr 2020 sowie eine weitere Verbesserung der bereits jetzt zeitgemäß versorgten Gebiete.

„Die Herausforderung für das Land besteht darin, dass Salzburg auch in Zukunft die Nummer eins bei der Breitbandversorgung in Österreich ist. Mehr Bandbreite beim Internetzugang sowie eine schnelle und stabile Internetverbindung sind entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und daher für Salzburgs Wirtschaft unabdingbar. Die große Investition der Salzburg AG in Höhe von einer Viertelmilliarde Euro in den Breitbandausbau bringt bis 2030 für alle Salzburgerinnen und Salzburger einen Internetzugang mit einem Gigabit pro Sekunde. Dadurch sollen die Bevölkerung und auch die Wirtschaft in Salzburg profitieren und der Standort gestärkt werden“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

„Ganz besonders in entlegenen Gebieten gilt es nun, die Versorgungslücken im Bundesland zu füllen. Denn Breitbandnetze sind die Güterwege des 21. Jahrhunderts und ermöglichen, standortunabhängig an den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung zu partizipieren. Besonders der ländliche Raum kann nur mit dem Ausbau der Datenleitungen attraktiv für die jungen Menschen bleiben“, ergänzt Landesrat Josef Schwaiger.

Neben der Viertelmilliarde für Investitionen in flächendeckende Versorgung und weitere Verbesserungen bis 2030 wurden kürzlich auch administrative Maßnahmen beschlossen. So wurde eine Arbeitsgruppe zur Vereinfachung der Bewilligungen von Breitbandausbau eingesetzt. Zweitens wurden 50 Salzburger Gemeinden eingeladen, über die aktuelle Versorgungslage, unterversorgte Gebiete und Fördermöglichkeiten im Ort zu beraten. Drittens sollen langfristig alle Schulen im Land Salzburg an hochleistungsfähige Breitbandnetze angeschlossen werden.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Ausgabe 11/2018.

Foto: Davizro 

 

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