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Seidenstraße als Zukunftsperspektive

Seidenstraße Warenhandel

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Die neuen Handelswege zwischen China und Europa bedeuten zusätzliches Wirtschaftswachstum, weil sie den Warenhandel effektiv, schnell und lohnend machen. Davon profitiert der Export ebenso wie Infrastrukturprojekte oder die Energiewirtschaft.

Der Großraum Wien könnte ein wichtiger Umschlagplatz für Waren aus und nach China werden. Wirtschaftskammer Wien (WKW) und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sehen die Möglichkeit, sich an Chinas „One Belt, One Road“-Initiative zu beteiligen. Die Anbindung an das osteuropäische Breitspurbahnnetz und ein Umschlagterminal im Großraum Wien haben daher eine enorme Perspektive für die Wirtschaft.

Die „One Belt, One Road“-Initiative wurde 2013 von China vorgestellt und viele Schritte dieses größten Infrastrukturprogramms der Geschichte hat China bereits umgesetzt. Geplant ist, bis 2049 den Auf- und Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen der Volksrepublik und 67 weiteren Ländern Afrikas, Asiens und Europas gemeinsam mit Partnern umzusetzen. Das Gesamtprojekt betrifft rund 62 Prozent der Weltbevölkerung und rund 35 Prozent der Weltwirtschaft. „Geplant sind See-, Straßen- und Bahnverbindungen und jede Menge Logistikstützpunkte, an denen Waren umgeschlagen werden“, erklärt Alexander Biach, Vizedirektor der WKW. Zur Finanzierung der Projekte wurde 2014 ein 40 Milliarden US-Dollar schwerer Seidenstraßen-Fonds aufgelegt, der von Chinas State Administration of Foreign Exchange, der Chinese Investment Corporation, der Export-Import Bank of China und China Development Bank bedient wird. Der Fonds erwirbt Anteile an Infrastruktur-, Entwicklungs- und industriellen Kooperationsprojekten bzw. Unternehmen.

„Das ist eine Riesenchance, die wir hier ergreifen können“, meint ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä. „China ist eine stark wachsende Volkswirtschaft, nicht nur im Export, sondern auch im Import. Täglich fährt bereits ein ÖBB-Zug aus China nach Europa – allerdings nicht nach Wien, sondern nach Budapest oder Duisburg, zwei Städte mit Breitspurbahn-Anschluss. Wir wollen von China aus auch nach Wien fahren und engagieren uns daher stark für den Ausbau der Breitspur in den Raum Wien.“ Die Bundeshauptstadt sollte die Lage mitten in Europa nutzen „und könnte ein idealer Brückenkopf sein“, so Matthä.

In Wien treffen bereits drei internationale Güterkorridore aufeinander: der Baltisch-Adriatische Korridor, der Orient-östliches Mittelmeer-Korridor und der Rhein-Donau-Korridor. „Diese drei Korridore sind eine Chance für Österreich, denn wir haben gut ausgebaute Schienennetze und können die Verteilung von Waren nach Europa sicherstellen. Wir wollen einen Schiene-zu-Schiene-Bahnhof errichten, der in Qualität und Leistungsstärke für ganz Europa neue Maßstäbe setzt“, erklärt Heinz Gschnitzer, der die Gesamtkoordination des Projekts Breitspur in der ÖBB Infrastruktur AG innehat. Auch Europa plädiert zunehmend für eine Verbindung der Netzwerke.

Neben deutlichen Interessenbekundungen der österreichischen Bundesregierung gegenüber China sind für Biach „die Einbindung der Bundesländer in der Ostregion zur optimalen Platzierung des Terminals, die Einbindung der Europäischen Kommission, die Planung weiterer gemeinsamer Schritte mit den Projektpartnern sowie der Abschluss von Staatsverträgen mit den Partnerländern Russland, der Slowakei und der Ukraine“ wesentliche Ansatzpunkte für die Umsetzung des Projekts.

Die WKW hat daher nach der bereits 2017 geschlossenen Kooperationsvereinbarung mit dem China Council for the Promotion of International Trade (CCPIT) heuer auch mit der kasachischen Wirtschaftskammer ein Abkommen zum Thema Seidenstraße geschlossen.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Ausgabe 11/2018.

Foto: APA/Bundeskanzleramt/Dragan Tatic

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