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Was Kärntens Tourismus vor zwei Jahren begann, entwickelte sich zum österreichischen Vorzeigeprojekt. Mittlerweile gibt es bereits etliche Jobbörsen. Eine der jüngsten – und gleichzeitig erfolgreichsten – ist jene der Kärntner Verkehrsbetriebe.
Von Angelika Dobernig
Es funktioniert wie ein Speed-Dating: Zwei Menschen, die sich nicht kennen, setzen sich an einen Tisch. Der einzige Unterschied: Bei den Jobbörsen ist man nicht auf der Suche nach dem Partner fürs Leben, sondern nach dem richtigen Job – oder eben Mitarbeiter. „Der Fachkräftemangel ist in unserer Branche genauso groß wie in vielen anderen auch. Viele Kärntner Verkehrsbetriebe sind auf dringender Suche nach Mitarbeitern“, erklärt Gerhard Eschig, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Kärnten. Deshalb habe man sich zu diesem eher unkonventionellen Weg der Jobvermittlung entschlossen. „Gleichzeitig machen wir damit auch Werbung für die Arbeit im Verkehr: Viele wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es in unseren Betrieben gibt“, so Eschig. Dementsprechend bunt ist das Angebot, das bei der Verkehr-Jobbörse geboten wird: Panzer sind neben Hightech-Lkws zu finden, Reisebüro-Betriebe neben Bagger-Spezialisten, Fahrzeugvermieter neben Kleintransporteuren.
Dass ein solches Format auch viele branchenfremde Menschen anzieht, liegt auf der Hand. So trifft man sowohl bei den Jobbörsen von Tourismus- als auch Verkehrswirtschaft auf viele Bewerber, die bisher in anderen Branchen tätig waren. Was die einen Unternehmer als Nachteil empfinden, finden andere positiv. „Man kann alles lernen, die Einstellung muss passen“, zeigt sich Jutta Gütler, Geschäftsführerin der Translog Terminkurier GmbH, pragmatisch. Sie ist eine der „mutigen“ Unternehmer, die bei der ersten Jobbörse der Kärntner Verkehrswirtschaft Platz genommen haben. „Und mit so vielen Bewerben hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet“, sagt sie. Erstaunen und Freude über den großen Andrang gibt es auch bei den Organisatoren vom AMS Kärnten und der WK-Sparte Transport und Verkehr. Keiner wusste so recht, wie das neue Veranstaltungsformat von Betrieben und Jobsuchenden angenommen werden würde: Schließlich war es das erste Mal, dass Transport- und Verkehrsunternehmen sich in so großem Rahmen gemeinsam präsentieren und auf Mitarbeitersuche gehen. „Es wird immer schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden. Es war an der Zeit, etwas Neues zu versuchen“, bringt es Elisabeth Rothmüller-Jannach, Obfrau der WK-Sparte Transport und Verkehr, auf den Punkt.
Weil die Transportbranche eine besonders vielfältige ist, holte man wichtige Partner mit ins Boot: Auch das Bundesheer und der ÖAMTC präsentieren sich bei der Veranstaltung. „Uns war es wichtig, die ganze Bandbreite der Transportbranche abzubilden. Wir wollen vor allem jungen Menschen zeigen, was unsere Betriebe zu bieten haben und welche Möglichkeiten sich ihnen bieten“, so Rothmüller-Jannach. Das Bundesheer nutzte die Gelegenheit zu einer Leistungsschau mit mehreren Fahrzeugen. Ein 30 Tonnen schwerer Tieflader, gepanzerte Fahrzeuge inklusive montierten Maschinengewehren und ein Feldladegerät zogen die Blick auf sich. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Soldaten, aktuell haben wir 21 freie Stellen für Kraftfahrer“, erzählt Hauptmann Andreas Sneditz. Gleich neben den Bundesheer-Fahrzeugen kann ein Lkw der neuesten Generation begutachtet werden. „Ein echtes Hightech-Gerät mit allen Extras“, erklärt WK-Spartengeschäftsführer Gerhard Eschig.
Doch zurück zur Veranstaltung: Innerhalb von zwei Stunden wurden hier Hunderte Bewerbungsgespräche geführt. Mehr als 300 Bewerber aus ganz Kärnten kamen, viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, um mit mehreren Unternehmern ins Gespräch zu kommen. Auch bei Siegfried Pfingstl, Chef des gleichnamigen Transportunternehmens aus Paternion, stellte sich ein Bewerber nach dem anderen vor. Eine kurze Verschnaufpause nutzte der Unternehmer für ein Lob an die Organisatoren: „Eine super Veranstaltung, die der ganzen Branche etwas bringt. Wir müssen mehr auf uns aufmerksam machen und den Jobsuchenden zeigen, was wir zu bieten haben. Das geht gemeinsam besser als alleine.“
Den gesamten Artikel finden Sie in der Ausgabe 11/2018.
Foto: WKK/lobitzer
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