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Mit 418 Millionen Einwohnern ist Lateinamerika ein gewaltiger Absatzmarkt für steirische Betriebe. Mexiko und Kolumbien gelten als besonders lohnende Zukunftsmärkte, die im heurigen Jahr im Fokus der heimischen Exportwirtschaft stehen.
Von Marie-Theres Ehrendorff
ine 40-köpfige steirische Delegation unter der Leitung von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl besuchte Mexiko City und Bogotá, um die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit auszuloten und erste Kooperationen zu besiegeln. Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Clustern aus der Steiermark nutzten die Gelegenheit bei diesem mit insgesamt 31 Wirtschafts- und Politterminen dicht gedrängten Programm für Erstkontakte mit potenziellen Kunden sowie Informationsaustausch mit Landsleuten vor Ort, die bereits erfolgreich Geschäfte mit Lateinamerika machen.
„Die Steiermark ist ein Exportbundesland, verdient jeden zweite Euro durch den Export, und unsere Unternehmen können weltweit mit ihren hervorragenden Produkten und Dienstleistungen punkten“, betont Eibinger-Miedl. „Gerade vor dem Hintergrund von Handelsbarrieren und wirtschaftlichen Herausforderungen bei wichtigen Handelspartnern wie den USA, Großbritannien oder Russland müssen wir nun gezielt neue Märkte bearbeiten, die für unsere Betriebe gute Absatzmöglichkeiten bieten. Wir sehen hier in Mexiko und Kolumbien großes Potenzial. Die damit verbundenen Chancen wollen wir nutzen.“
Die Steiermark exportierte bereits im Vorjahr Waren und Dienstleistungen im Ausmaß von 139 Millionen Euro nach Mexiko, das größte spanischsprachige Land der Welt mit rund 125 Millionen Einwohnern, davon rund 21 Millionen in der Metropole Mexiko City. Die neue Regierung der Nummer-eins-Destination für Tourismus und Autoproduktion in Lateinamerika, die am 1. Juli gewählt wurde und im Dezember angelobt wird, stellt gerade ihre Weichen für die Zukunft. Das Land gilt nunmehr als politisch stabil. Durch die Wahlen, die eine Polit-Wende gebracht haben, verfügt der designierte Präsident über eine absolute Mehrheit, sowohl auf föderaler Ebene als auch auf Landesebene. „Daher wäre gerade jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Markteintritt“, sind sich alle Delegationsteilnehmer einig. Die gewählte Regierung plant neue Investitionen, die sich „steirische Unternehmen nicht entgehen lassen sollten“, wie es die Landesrätin, selbst aus einem Familienbetrieb in dritter Generation, formuliert.
Die gute Mischung der Delegationsteilnehmer aus dem politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich machte es möglich, Termine zu ergattern, die einzelnen Unternehmern nicht möglich wären. Einer dieser Termine war ein einstündiges Gespräch mit dem designierten mexikanischen Infrastrukturminister Javier Jiménez Espriú, der nicht nur einen wertvollen Einblick in die Infrastrukturbereiche des Landes gab und als Türöffner für österreichische Unternehmen am mexikanischen Markt fungierte, sondern auch seine Wertschätzung für die österreichische Kultur kundtat. Der Politiker outete sich als begeisterter Hobby-Cellist, der bereits seit 40 Jahren Stammgast bei den Salzburger Osterfestsielen ist sowie oftmaliger Urlauber in den heimischen Regionen.
„Mexiko ist eines der ,runing horses’ der Exportwirtschaft, und die Schwerpunkte der Nachfrage decken sich mit jenen Geschäftsfeldern, in denen die steirische Wirtschaft besonders punktet: Automobilzulieferindustrie, Kreativwirtschaft und Touristik“, betont Jürgen Roth, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich und selbst steirischer Unternehmer. In der Hauptstadt Kolumbiens, Bogotá mit rund acht Millionen Einwohnern, stehen ebenfalls gehörige Investitionen an. So sollen in Kolumbien bis 2035 insgesamt 60 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur investiert werden. Neben der Modernisierung der Infrastruktur sind vor allem Themen wie Energieversorgung, Abfall- und Abwasserwirtschaft oder der Ausbau erneuerbarer Energien im Fokus. „In diesen Bereichen haben unsere innovativen Unternehmen im Green Tech Cluster, der bereits mehrfach als weltbester Umwelttechnik-Cluster ausgezeichnet wurde, viel Expertise zu bieten“, so die steirische Wirtschaftslandesrätin.
„Sowohl im Wirtschafts- als auch im Energieministerium konnten konkrete Projekte für die nächsten Ausschreibungen im Jänner erörtert werden“, berichtet Green-Tech-Cluster-Styria Geschäftsführer, Bernhard Puttinger. Erich Glawogger, Geschäftsführer des Unternehmens von O.M.Meissl aus Spielberg, das innovative Lösungen im Green-Tech-Bereich anbietet, sondierte den Markt und konnte erste vielversprechende Kontakte knüpfen. Das Know-how im Bereich Energieeffizienz, Wasser- und Abwasseraufbereitung, Solarenergie, Umwelttechnik sowie der Agrarindustrie stieß ebenso auf Interesse wie das Angebot von Dareios, ein System, das es möglich macht, organische und anorganisch kontaminierte Wässer aufzubereiten.
Aber auch die Steiermark könne von Erfahrungen aus Mexiko und Kolumbien profitieren, meint Eibinger-Miedl. „Die Frage, wie Städte künftig zu entwickeln sind, ist auch in unseren Ballungsräumen ein wichtiges Thema. Ich bin davon überzeugt, dass wir hier voneinander lernen können.“
Den gesamten Artikel finden Sie in der Ausgabe 11/2018.
Foto: ICS
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