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Kärnten streckt Fühler nach China aus

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Von Tourismus bis Industrie: Kärnten will künftig seine Bemühungen am chinesischen Markt deutlich intensivieren. Nach einem Business-Forum mit 100 chinesischen Teilnehmern am Wörthersee soll im Rahmen der Kärntner Exportoffensive 2019 eine Wirtschaftsmission nach China folgen.

Es gibt einen Markt, der die Augen der Kärntner Unternehmer zum Leuchten bringt, wie es sonst nur das Christkind bei Kindern schafft: China. Rund 1,4 Milliarden Menschen leben mittlerweile in dem Land, das auch als größte Handelsnation gilt. Das bedeutet: Kein Land führt mehr Waren ein und aus als die Volksrepublik. Geschäfte mit China, das klingt abstrakt und schwer umsetzbar. Dass es aber durchaus schaffbar ist, zeigen statistische Aufzeichnungen.

Einen Blick in diese, genauer gesagt in die Exportstatistik Kärntens, hat WK-Präsident Jürgen Mandl für uns geworfen: „China wird für Kärnten ein immer wichtigerer Partner: 2017 war China mit 480 Millionen Euro an Importen bereits das drittwichtigste Importland für Kärnten. Bei den Exporten nach China gelang außerdem ein Plus von fast 40 Prozent auf 211 Millionen Euro. Dieses Potenzial wollen wir ausbauen und weitere Chancen für unsere Betriebe in China ausloten.“ Dafür werde es 2019 – im Rahmen der Exportoffensive – auch eine Wirtschaftsmission von WK und Land Kärnten geben. Die Wirtschaftsbeziehungen weiter auszubauen, sei auch das Ziel des Landes Kärnten, sagt Wirtschaftslandesrat Ulrich Zafoschnig: „Mit dem China Businessforum setzen wir ein klares Signal dafür, dass China für Kärntens Außenhandelsbeziehungen der wichtigste Exportpartner der heimischen Wirtschaft mit enormen Zukunftspotential ist. China ist derzeit der wohl dynamischste Markt weltweit. Umso wichtiger ist es für Kärnten, seine Beziehungen zu China weiter zu intensivieren.“

Was der chinesische Gast will

Für Kärnten ergeben sich durch die Zusammenarbeit mit China auch neue Perspektiven aus touristischer Sicht: Die Chinesen haben die Deutschen als reisefreudigstes Volk der Welt abgelöst. Diese potenziellen künftigen Kärnten-Urlauber anzusprechen, ist das große Ziel von Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung. So hat er die neue „Arge Asien“ ins Leben gerufen, an der 40 Kärntner Betriebe teilnehmen. Gemeinsam soll die Marktbearbeitung gelingen, dafür wurde auch eine Website zusammengestellt, die für chinesische Gäste optimiert wurde. Das Besondere an den Betrieben: Sie bieten Serviceleistungen, die chinesische Gäste erwarten. Dazu gehören beispielsweise ein Wasserkocher mit Teesortiment am Zimmer, kostenfreies WLAN, warme Speisen zum Frühstück sowie regionale Speisen auf kleinen Tellern zum Probieren. „Für die neue Generation der chinesischen Urlaubsgäste steht das Thema Natur, saubere Luft, das Entdecken neuer Destinationen, auch abseits vom Städtetourismus, ganz oben auf der Liste der Urlaubsmotive. Wir haben daher gemeinsam mit Partnerbetrieben maßgeschneiderte Urlaubsprogramme entwickelt, die diesen Anforderungen entsprechen“, so Kresse.

In den buchbaren Angeboten inklusive sind geführte Wanderungen, Kanutouren, historische Touren und kulinarische Entdeckungsreisen. Man will aber nicht nur chinesische Urlauber nach Kärnten lotsen, sondern auch Kärntner Produkte nach China verkaufen. Um die Türen des gigantischen chinesischen Marktes noch ein wenig weiter aufzustoßen, fand vor Kurzem das „China Business Forum“ in Pörtschach am Wörthersee statt. Dabei waren nicht nur die Sitzplätze, sondern auch die Stehplätze voll ausgebucht. „Insgesamt haben sich 500 Teilnehmer, davon 100 aus China, angemeldet“, freute sich Organisator Walter Prutej über den regen Zuspruch. Gefragt waren dann auch die Kopfhörer, mit denen die Vorträge in Deutsch und Chinesisch übersetzt wurden.

Seidenstraße mit beeindruckenden Zahlen

Die Vertreter aus China gaben einen Einblick in Wirtschaft und Leben ihrer Provinzen – und einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich durch die neue Seidenstraße ergeben. „Wir wollen Brücken zwischen den Ländern aufbauen. Ein chinesisches Sprichwort lautet: Zuerst soll man Freunde werden, dann Geschäfte machen. Und dafür sind wir heute hier“, sagte Yong Zheng LU, Vize-Gouverneur der Provinz Guizhou. Alleine in dieser Provinz leben mehr als 35 Millionen Menschen. Er sieht viel Potenzial in einer künftigen engeren Zusammenarbeit: „Es gibt viele Möglichkeiten für Kooperationen zwischen Kärnten und Guizhou. Die Themen reichen von Umweltschutz über Tourismus bis hin zur Big-Data-Industrie.“

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe.

Foto: Kärnten Werbung

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