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NÖ-Export: Hoffnungsmärkte China und Frankreich

Niederösterreich Export

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Protektionismus, Strafzölle, Handelsbarrieren sowie die Verhandlungen rund um den Brexit machen den Export derzeit nicht einfach. Als Hoffnungsmärkte sollen Frankreich und China im kommenden Jahr dieses Vakuum auffüllen.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Eine positive Außenhandelsbilanz mit einem Rekord-Exportvolumen von 21,8 Milliarden Euro im Jahr 2017 zeigt, dass Niederösterreich gut aufgestellt ist, und macht Niederösterreich im Bundesländervergleich mittlerweile zum zweitwichtigsten Exportland nach Oberösterreich. „40 Prozent des blau-gelben Brutto-Regionalprodukts werden im Export lukriert, was 40 Prozent unseres Arbeitsmarkts absichert“, betont Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.

Damit das auch so bleibt, wird im kommenden Jahr eine Export-Offensive mit zwei neuen Zielländern ergänzt. Im Schulterschluss zwischen dem Land NÖ, ecoplus international sowie der NÖ Wirtschaftskammer und der NÖ Industriellenvereinigung werden Frankreich und China in den Fokus genommen. „Wir sehen Turbulenzen und schwierige Rahmenbedingungen in vielen Ländern“, erklärt Bohuslav mit Verweis auf die Türkei, die USA, aber auch die Situation in Italien und den Brexit.

Gusto machen
 auf Export nach Frankreich

Die Seine-Metropole liegt im Ranking der niederösterreichischen Exportmärkte derzeit auf Platz neun. Bei einem Exportvolumen von 725 Millionen Euro sehen die Experten von ecoplus international in Frankreich noch „Luft nach oben“. Bis 2023 soll ein Exportvolumen von 815 Millionen Euro erreicht werden, was einem jährlichen Plus von drei Prozent entspräche. Punkten wollen die Niederösterreicher vor allem mit Mechatronik, Maschinen und Anlagen, Umwelt- und Agrartechnologie.

Das Papier-Unternehmen von IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer hat mit hochwertigen Buchpapieren in Frankreich schon jetzt einen Marktanteil von 60 Prozent. „Jedes 2,5. Buch wird auf unserem Papier gedruckt“, rechnet der erfahrene Exporteur vor. Frankreich sei für ihn der zweitwichtigste Exportmarkt.

In der NÖ Export-Statistik rangiert der Wirtschaftsriese China aktuell auf Rang 15. „Das Exportvolumen von derzeit rund 400 Millionen Euro soll bis 2023 auf mehr als 500 Millionen anwachsen. Derzeit sind 95 Betriebe aus Niederösterreich auf dem chinesischen Markt vertreten, darunter etwa der Auto-Zulieferer ZKW oder Waffelmaschinen-Haas in Leobendorf“, so ecoplus international. Eine „Türöffner-Reise“ in Form einer Wirtschaftsdelegation für das kommende Jahr ist mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner geplant. Ziele: Shanghai, Hongkong und die Partner-Provinz Zheijang.

Die weltweit 110 Standorte der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer bieten für die exportinteressierten NÖ Unternehmen eine Vielzahl an Unterstützungen an. 35 dieser Außenstellen erweisen sich inzwischen als Trendscouts und Innovations-Center, die den heimischen Betrieben Zugang zu höchstrangigen Forschungspartnern verschaffen, wie dem MIT in Boston, der Stanford-Universität in Kalifornien, der ETH in Zürich oder dem deutschen Fraunhofer-Institut. „Unser Innovations-Center ermöglicht interessierten Betrieben beispielsweise die Teilnahme an einem Workshop für 3D-Druck an der Stanford-Universität zu einem Betrag von 300 Euro, bei Marktkosten um die 6.000 Euro“, so WKNÖ-Vizepräsident Christian Moser.

„Eine Studie hat gezeigt, dass Exportbetriebe um 72 Prozent mehr investieren als Unternehmen, die nicht exportieren“, erklärt Moser, der sich in diesem Zusammenhang auch explizit gegen Handelsbeschränkungen aussprach. „Ein freier Handel führt zu mehr Produkt-Vielfalt und zu sinkenden Preisen. Aus Sicht der Industrie ist der Freihandel ein entscheidender Motor für Wirtschaftswachstum.“ Niederösterreichs Industrie weist einen durchschnittlichen Exportanteil von 48,8 Prozent auf, „und viele Betriebe haben aber Exportquoten von mehr als 90 Prozent“.

Foto: NLK/Filzwieser

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