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Steiermark 2030+
Wer die Zukunft gestalten will, braucht nicht nur Visionen, sondern auch einen Zeitplan. Mit dem Zukunftsprogramm 2030+ will LH.-Stv. Michael Schickhofer die Steiermark für die Themen des nächsten Jahrzehnts rüsten. Welche Herausforderungen kommen auf die Steirerinnen und Steirer zu?
Von Stefan Rothbart
2030 ist also die neue Marke. Immer wenn sich ein Jahrzehnt dem Ende zuneigt, beginnen Politikerinnen und Politiker sich einen Horizont für Zukunftsvisionen abzustecken. Auch für 2020 gab es bereits ambitionierte Ziele, die nicht alle eingehalten werden konnten. Meistens kommt es bei solchen „Zukunftsprogrammen“ gänzlich anders, als man denkt.
Dennoch, die Politik muss sich Ziele stecken und LH.-Stv. Michael Schickhofer (SPÖ) muss man zugutehalten, dass er mit dem Zukunftsprogramm 2030+ aktuell einer der wenigen steirischen Spitzenpolitiker ist, die sich ambitioniert mit Zukunftsfragen auseinandersetzen.
Schickhofer stellte im November bei der Auftaktveranstaltung zum großen steirischen Zukunftsprozess klar, dass die Steiermark gemeinsam vereinbarte Ziele für die nächsten Jahre und Jahrzehnte braucht, um den Wohlstand für alle, sichere Arbeitsplätze, eine intakte Umwelt und ein gutes Zusammenleben abzusichern und unseren Kindern eine gute und sichere Zukunft zu garantieren: „Es geht darum, dass wir die modernen Technologien, die Digitalisierung und die Megatrends, die auch vor der Steiermark nicht haltmachen, für die Steirerinnen und Steirer nutzbar machen. Die Menschen in unserem Land müssen mehr von den kommenden Entwicklungen profitieren. Die neuen Technologien müssen die Lebensqualität verbessern, anstatt das Leben komplizierter zu machen. Das Wohnen muss wieder leistbarer und viel qualitätsvoller werden, beim Klimaschutz gibt es noch sehr viel zu tun und es gibt auch viele Steirerinnen und Steirer, denen es nicht so gut geht. Die Leute müssen etwas von der Veränderung haben“, so der Landeshauptmann-Stellvertreter wörtlich. Doch was sind die großen Brocken, die die Steiermark im nächsten Jahrzehnt beschäftigen werden?
Herausforderung Raumplanung
Zweifelsohne wird die Raumplanung in der Steiermark ein großes Thema werden. Der Flächenverbrauch in der Steiermark ist hoch, das haben inzwischen alle Parteien erkannt. 2017 entfielen in der Steiermark pro Kopf 317 Quadratmeter verbaute Fläche. Zudem hat eine Zersiedelung stattgefunden, die wenig Planung erkennen lässt. Für 2019 hat daher die Landesregierung eine Erneuerung des Bau- und Raumordnungsgesetzes angekündigt. Ziel muss es sein, Ortskerne zu verdichten und Brachflächen, z.B. alte Gewerbestätten, wieder nutzbar machen. Laut Umweltbundesamt sind bereits 40 Prozent der Fläche der Steiermark versiegelt. Besonders für den urbanen Raum, allen voran Graz, wird es raumplanerische Konzepte brauchen.
Herausforderung Landesbudget
Die Steiermark ist mit über 4,5 Milliarden Euro verschuldet. Erst 2021 soll es einen Stopp bei der Neuverschuldung geben. Ob das Vorhaben hält, wird man sehen. In den nächsten zehn Jahren wird sich die Landesregierung aber dem Schuldenabbau widmen müssen. Die Steiermark ist aktuell eines der am höchsten verschuldeten Bundesländer. In Sachen Budget wieder auf einen grünen Zweig zu kommen wird schwer genug werden. So manches Bürgermeisterprojekt wird dafür wohl zurückstehen müssen.
Digitalisierung
Wie keine andere Region in Europa, so wird sich auch die Steiermark vor der Digitalisierung nicht verschließen können. Damit verbunden sind wiederum enorme Kosten für Infrastruktur. Breitband- und 5G-Ausbau werden Thema werden. Hier wird man sich auch gut überlegen müssen, in was man investiert, denn die Digitalisierung hält auch Sackgassen parat. Ob z.B. der Mobilfunkausbau auf 5G finanziell sinnvoll ist, bezweifeln bereits einige Experten. Wichtig wird es aber sein, in den Regionen entsprechende Angebote zu schaffen, denn die Wirtschaft der Zukunft wird wesentlich dezentraler organisiert und Arbeitsplätze werden mehr denn je an digitale Infrastruktur gebunden sein.
Forschung und Bildung
Bildung wird eine Schlüsselfrage werden und mit ihr auch die Forschung. Bereits jetzt ist die Steiermark ein Bildungs- und Forschungsland, doch die Anforderungen werden sich noch erhöhen und dafür wird es nicht nur mehr Geld für steirische Bildungseinrichtungen, sondern auch neue und modernere Angebote geben müssen. Die Qualität der steirischen Universitäten und Fachhochschulen ist bereits heute ein Standortfaktor für Betriebe, der in Zukunft noch essenzieller wird. Ein Problem könnte in Zukunft die Akademikerarbeitslosigkeit werden, die wesentlich langsamer sinkt als die allgemeine Arbeitslosigkeit. Zudem ist zu erwarten, dass sich rund um das Jahr 2020 die weltweite Konjunktur abschwächt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze stagniert.
Foto: Steiermark Tourismus
Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe der WN-S.
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