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“Freue mich auf diese Aufgabe”

Landeshauptmann Doskozil

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Landeshauptmann Doskozil

Das Burgenland hat einen neuen Landeschef: Hans Peter Doskozil ist am 28. Februar als Nachfolger des 18 Jahre amtierenden Landeshauptmanns Hans Niessl vom Landtag gewählt worden – mit 20 von 32 gültigen Stimmen vom designierten zum gewählten Landesfürsten aufgestiegen und mit drei neuen Regierungsmitgliedern sowie der neuen Landtagspräsidentin im Burgenländischen Landtag angelobt.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Mit pannonischer Gelassenheit verabschiedete sich am Vormittag Hans Niessl in die Polit-Pension, um am Nachmittag seinem Nachfolger zu gratulieren. Das Burgenland schaffte unter Niessl den Aufstieg des einst strukturell schwächsten Bundeslands im Osten Österreichs zu einem gleichwertigen Partner im Reigen der neun Landesteile.

„Ich bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen und bin stolz, diese Funktion mit Demut im Sinne des Burgenlandes, im Sinne der Menschen dieses Landes ausüben zu dürfen“, waren dann auch Doskozils erste Worte. „Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen für ein ganz besonderes Land, für unser Heimatland Burgenland.“

Viel zu verdanken hat Doskozil seinemVorgänger Hans Niessl, wie er das sehr persönlich formulierte, der nicht nur ein politischer Weggefährte, sondern auch ein wirklicher Freund ist. Niessl hat die wirtschaftliche Basis im Burgenland gelegt, worauf der frisch gekürte Landeshauptmann und das neue Regierungsteam aufbauen können.

Beim Wirtschaftswachstum konnte das Burgenland seit 2000 das nominale Bruttoinlandsprodukt um 83 Prozent steigern. Das ist mit Abstand Platz eins unter allen österreichischen Bundesländern.Wurden im Jahr der Jahrtausendwende gerade einmal 753 Unternehmen gegründet, so waren es 2017 bereits 1.700. Und 104.500 Beschäftigte im Jahr 2018 sind um 24.000 mehr als im Jahr 2000, was einem Plus von 30 Prozent entspricht.

Auch die Arbeitnehmer haben von dem Programm Niessls profitiert: Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeitnehmer im Burgenland betrug 2000 22.404 Euro, zu Beginn des Jahres 2017 waren es fast 33.000. Eine Steigerung von 47 Prozent, was in dieser Form in Österreich einmalig ist.

„Als ich vor elf Jahren meinen Beruf als Polizist gegen eine Referentenstelle im Büro des Landeshauptmanns getauscht habe, habe ich eindrucksvoll erlebt, mit welchem Fleiß und mit welcher Leidenschaft Hans Niessl sich für das Burgenland eingesetzt hat“,sagt Doskozil in seiner Antrittsrede. Und streute dem Alt-Landeshauptmann Rosen, indem er betonte: „Du bist der Grund, warum ich in die Politik gewechselt bin.“

Zukunft mit Herausforderungen

Sogleich nannte Burgenlands Neo-Chef auch die Ziele, die er gemeinsam mitseinem neuen Regierungsteam umsetzen will. Das Wesentliche, was er sich vorgenommen habt, seien stabile Finanzen, so Doskozil. Bereits in den kommenden Wochen würde ein umfassendes Pflegekonzept vorgelegt werden. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass jeder ältere Mensch im Burgenland die Pflegeunterstützung erhält, die er braucht.“

Auch mit der Frage der Absicherung der fünf Spitalstandorte will sich der pragmatische Landeshauptmann auseinandersetzen. Er möchte auch eine Diskussion für einen Mindestlohn in der Höhe von 1.700 Euro führen, was er bereits vor seiner Kür zum ersten Mann im Burgenland des Öfteren thematisiert hat. Und: „Ich denke an den Arbeitsmarkt, der vor großen Umbrüchen steht – sei es durch neue Konkurrenz aus dem Osten, aber auch durch neue Technologien.“ Oder auch, „an die steigenden Lebenshaltungskosten, dem knapper werdenden Wohnraum in den Städten, die Ausweitung der Speckgürtelsowie den Druck auf die entsprechende Infrastruktur – wo wir insbesondere im Norden des Burgenlands gefordert sein werden“. Doskozil deklarierte sich, als „ein erklärter Gegner eines ausgeprägten Wirtschaftsliberalismus“. „Man muss Sorge tragen, dass der Staat seine gesetzlichen Aufgaben auch ausüben kann und dass man nicht Gefahr laufe, Kompetenzen zu verlieren.“ Den Weg, das Burgenland zu einer Bio-Genussregion zu entwickeln, will er konsequent weitergehen. „Wir wollen in absehbarer Zeit Biomusterland nicht nur in Österreich, sondern in Europa sein“, betonte Doskozil.

Was den Bildungsbereich betrifft, sei für die Jugendlichen Sprachenkompetenz notwendig. Es ist auch sein erklärtes Ziel, den Kindergarten als erste Bildungseinrichtung umfassend gratis zu gestalten. Um diese Ziele umzusetzen, war es „der richtige Schritt“, das Regierungsteam entsprechend umzubilden.

Wachstum für das Burgenland

„Wie Sie wissen, steht das Burgenland heute schon in vielen Bereichen ganz oben“, erklärt Doskozil. „Damit geben wir uns aber nicht zufrieden. Deshalb stellen wir das Jahr 2019 unter das Motto ,Burgenland wächst weiter‘. Wachstum für alle ist mein Ziel, daher bezeichne ich es als kluges Wachstum.“

Die Ausgangssituation spricht für Doskozil: 2018 hat es nicht nur einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit um 8,9 Prozent gegeben, sondern auch einen Rekordwert von rund 104.500 Beschäftigten im Jahresschnitt. Die OECD hat bekannt gegeben, dass das Burgenland zwischen 2000 und 2016 wachstumsstärkste Region Österreichs war, und laut den jüngsten Daten der Statistik Austria verzeichnet das östlichste Bundesland Österreichs 2017 das stärkste Wachstum bei der Wirtschaftskraft sowie beim Pro-Kopf-Einkommen aller Bundesländer.

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe der WN-D.

Foto: Land Burgenland

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