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Deutschland legt zu, Österreich nicht

Kaufkraft

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Kaufkraft

Die Kaufkraft in der DACH-Region entwickelt sich grundsätzlich positiv, auch wenn es starke regionale Unterschiede gibt. Dennoch zeichnen sich Probleme am Horizont ab. Österreich schneidet leicht schlechter ab als Deutschland, vor allem aber die steigenden Wohnkosten wirken sich negativ auf die Geldbörse aus.

Von Stefan Rothbart

Die gute Konjunktur und die niedrige Arbeitslosigkeit haben sich grundsätzlich positiv auf die Geldbörse der Österreicher und der Deutschen ausgewirkt. Bei unseren nördlichen Nachbarn fallen regionale Unterschiede allerdings stärker ins Gewicht. Ein West-Ost-Gefälle ist hier nach wie vor deutlich ersichtlich. Die Schweiz schneidet im Ländervergleich in der DACH-Region traditionell am stärksten ab.

Lohnentwicklung hinkt hinterher

Getrübt wird die Entwicklung der Kaufkraft von der Lohnentwicklung, die in Relation zum EU-Durchschnitt in Österreich und in Deutschland hinterherhinkt. Laut Statistik Austria stiegen zwar in Österreich die Nominallöhne, Reallöhne unter Berücksichtigung der Inflation sanken jedoch im Vorjahr um 0,6 Prozent. In Deutschland hingegen kam esimVorjahr zu einerstärkeren Steigerung der Reallöhne um 1,5 Prozent (Quelle:WSI, Hans-Böckler-Stiftung). In beiden Ländern geht die Produktivitäts-Lohnschere allerdings weiter auf.

Wohnen als Teuerungsfaktor

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich drücken die gestiegenen Wohnkosten am meisten auf die Kaufkraft. Die Preisentwicklung zeigt dabei weiter nach oben. Die Preissteigerungen in Österreich in der Gruppe Wohnung, Wasser, Energie (+2,5 %) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,49 Prozentpunkten und erwiesen sich damit als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand. Die Mieten zogen insgesamt um 3,3 Prozent an (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Die Kosten für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 3,7 Prozent (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), wozu vor allem höhere Strompreise beitrugen (+3,9 %; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe erhöhten sich um 7,8 Prozent, jene für Fernwärme um 2,3 Prozent und jene für Gas um 1,1 Prozent. Heizöl verteuerte sich um 2,2 Prozent (Einfluss: +0,01 Prozentpunkte), deutlich weniger als im Dezember 2018 (+9,5 %; Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 2,2 Prozent mehr (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte), so die aktuellen Daten der Statistik Austria.

Der tägliche Warenkorb

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,4 Prozent (Dezember 2018 +0,1 %). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 1,6 Prozent (Dezember 2018 +2,8 %).

Unsicherheitsfaktor Export

Die starke Exportorientierung von Deutschland und Österreich gilt bei der Lohn- und der Kaufkraftentwicklung als großer Unsicherheitsfaktor. Mit der Lohnentwicklung ist auch die Kaufkraft an den Export gekoppelt. Der Rückgang der Konjunktur, die Schwäche der deutschen Autoindustrie und der Handelsstreit mit den USA und China werden sich laut Experten negativ auf die Kaufkraft auswirken, während Verbraucherpreise hingegen eher steigen werden.

Foto: GfK

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