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Forschung im Dienste von Umwelt und Verkehrssicherheit


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Sicherheit auf Österreichs Straßen

Ein funktionierendes Transportsystem ist das Rückgrat der Wirtschaft und des sozialen Lebens in einer Gesellschaft. Verkehr kann sich aber auch negativ auswirken: auf die Umwelt durch Lärm und Erschütterungen und im Straßenverkehr bei der Verkehrssicherheit.

In Österreichs größtem außeruniversitären Forschungsinstitut, dem Austrian Institute of Technology (AIT), beschäftigt sich eine Forschungsgruppe intensiv mit der Frage, wie die Verkehrsinfrastruktur dazu beitragen kann, die Sicherheit auf Österreichs Straßen zu erhöhen. So werden am AIT Center for Mobility Systems neue Analyse- und Simulationstools entwickelt, die in der Lage  sind, Straßenzustandsdaten  und  Trassierungsparameter mit Unfalldaten zu kombinieren, um eine zuverlässige Risikobewertung für bestehende und geplante Straßen zu erstellen. Die auf diese Weise generierten Mess- und Videodaten sowie Risikomodelle bilden die Grundlage für Verkehrssicherheitsanalysen von bisher beispielloser Genauigkeit und Qualität. Mit diesen Daten werden Straßen virtuell und realistisch modelliert,  sodass  komplexe  Beziehungen  zwischen Straße und Fahrzeug simuliert und untersucht werden können. Mit einer in Europa einzigartigen Messfahrzeugflotte führen die Experten des AIT Center for Mobility Systems innovative Fahrdynamik- und Infrastrukturmessungen durch. die rollenden Labore – mit Sensoren voll ausgestattete Messfahrzeuge wie Lkw, Pkw und Motorrad – sind sowohl für Messungen einzelner Abschnitte als auch für die Risikobewertung ganzer Streckennetze zuverlässig im Einsatz.

„Unser Anspruch ist es, Sicherheit objektiv messbar zu machen“, erklärt Peter Saleh, Verkehrssicherheitsexperte am AIT  Center for Mobility Systems. „Wir verfolgen einen präventiven Ansatz und wollen somit einen entscheidenden Beitrag leisten, Unfälle zu verhindern. Unser Ziel ist es, den Straßenerhaltern punktgenau jene Informationen zu liefern, die sie benötigen, um effizient, kostengünstig und nachhaltig Gefahrenstellen zu entschärfen.“

Zusammen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Am „Tag der Verkehrssicherheit“ Ende April konnte das Thema Verkehrssicherheit auf anschauliche und attraktive Weise in Form von spannenden Stationen ins Zentrum Wiens gebracht werden. Unter dem Motto „Zusammen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr“ bot das AIT gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), der Wiener Polizei, dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), ÖBB, Wiener Linien, Wiener Rotes Kreuz, AUVA, ASFINAG, Austro Control, MA 46 der Stadt Wien und den Automobilclubs ÖAMTC und ARBÖ dem Publikum ein spannendes Programm. Erstmals wurden das neue „AIT  RoadLab“  sowie  das  Messmotorrad  „MoProVe“ präsentiert.

Präsentation des neuen Messfahrzeugs „AIT RoadLab“

Das Hochleistungsmessfahrzeug „RoadLab“ (Road Laboratory for High Performance Measurement), ein speziell umgebauter MAN TGE, ist mit modernster Sensorik, Satellitennavigation und Kameratechnik ausgestattet. es erfasst mit höchster Qualität und Genauigkeit die wichtigsten Oberflächeneigenschaften  und  Trassierungsparameter  der Straßen für eine höhere Verkehrssicherheit und effektive Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur. Mit einer Standardmessgeschwindigkeit von 80 km/h und ohne den Verkehr zu beeinträchtigen, misst und verortet das RoadLab in einer einzigen Überfahrt alle dargestellten Eigenschaften und Objekte des Straßenraums. Dabei kommen modernste Kameratechnik, Laserscanner sowie ein hochgenaues satellitengestütztes  Positionierungssystem  zum Einsatz.

Prüfen der Motorradsicherheit mit Motorcycle Probe Vehicle („MoProVe“)

Das „MoProVe“ wurde entwickelt, um Ursachen für Motorradunfälle und die Interaktion  Fahrbahn/Motorrad besser zu verstehen. In Zusammenarbeit mit der technischen Universität Wien wurde eine straßenzugelassene KTM 1290 Super Adventure zu einem Hochleistungsmessfahrzeug umgebaut, wobei unter anderem ein Kamerasystem, Lenkwinkelsensoren, Beschleunigungsmesser, ein CAN-Buslesegerät sowie ein dGPS-Ortungssystem verbaut wurden. Das MoProVe steht für verkehrssicherheitstechnische Prüfungen von Motorradstrecken zur Verfügung. Es ermöglicht eine Fahrdynamikanalyse, basierend auf dem jeweiligen Fahrverhalten und der Interaktion mit der Straßeninfrastruktur. Die Ergebnisse zeigen Straßenabschnitte, die besonders für Motorradfahrer riskant sind. Außerdem können die so gewonnenen Erkenntnisse mit jenen Daten abglichen werden, die mittels Mess-Pkw (AIT  RoadLab) oder Mess-Lkw (AIT RoadSTAR) erfasst werden, und liefern somit einen entscheidenden Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit. Das Ziel besteht darin, Unfälle zu verhindern, bevor es dazu kommt. Der Evaluierung des Risikopotenzials spielt eine entscheidende Rolle bei der Ermittlung von effektiven Präventivmaßnahmen.

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Reports.

Foto: AIT_Johannes Zinner

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