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Wir haben Tourismus im Blut


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Eckpfeiler des Tourismus-Masterplans 2019

Die Nächtigungszahlen boomen und eilen von einem Rekord zum nächsten. Einzelne Hotspots ächzen unter der Last zu vieler Touristen. Andererseits müssen Zimmer immer wieder unter den marktüblichen Preisen angeboten werden. Der Tourismus stellt einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Österreichs dar, das in den Top 15 der beliebtesten Reiseziele der Welt rangiert. Nur Veränderung sichert die Erfolgsgeschichte auch weiterhin.

Von Siegfried Hetz

Trotz seines hohen Stellenwertes für die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs blieb der Tourismus viel zu lange sich selbst überlassen, was wohl auch damit zu begründen ist, dass sich vor allem die Ferienhotellerie überwiegend aus kleinen und kleinsten Familienbetrieben entwickelte – mit allen Vor- und Nachteilen. Auf der Haben-Seite war der Pioniergeist zu verbuchen, dagegen stand eine viel zu langsame Personalpolitik, die nicht ausschließlich nach Eigentümer-Interessen ausgerichtet war. Dass sich der Tourismus wie andere Wirtschaftszweige auch nur dann ideal herauskristalliert, wenn er als Teil eines Ganzen gesehen wird, hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt. Wie sehr eine unterstützende Lobby fehlte, trat erst ins Bewusstsein, als die Politik den Tourismus als Melkkuh entdeckte.

Plan T – Masterplan für Tourismus

Mit dem Masterplan für Tourismus „will sich Österreich nachhaltig für die Zukunft aufstellen. Wir brauchen ein umfassendes und vor allem auf die Zukunft ausgerichtetes Indikatorensystem, das uns anzeigt, ob wir auf dem richtigen Weg sind“, so die ehemals zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger. Im Zentrum stehen höhere Umsätze, Erträge, mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze sowie breite Akzeptanz. Es sei an der Zeit, so Köstinger, sich Eckpunkte für die Zukunft neu zu überlegen. Auch die Erfassung touristischer Statistiken stehe damit auf dem Prüfstand. Der monatliche Wettlauf um Rekorde sei von gestern. „Ehrlicher wäre es, einmal im Jahr Bilanz zu ziehen und mit einem Indikatoren-Set offen und objektiv die Entwicklung zu diskutieren, so die ehemalige Ministerin.

Miteinander von Gästen und Bevölkerung

Als ein wesentliches Ziel der Strategie wird das zukünftige Miteinander von Gästen und der Bevölkerung genannt. Die deutlich ansteigenden Ankünfte von Touristen aus dem asiatischen und arabischen Raum, insbesondere aus China, bringen nicht nur Herausforderungen an die einheimische Bevölkerung mit sich, sondern vor allem auch an die Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe. Die Wirtschaftsnachrichten haben über diese und andere Herausforderungen und Fragen zur Entwicklung der Tourismus- und FreizeitBranche mit Petra Nocker-Schwarzenbacher gesprochen. Die Sparten-Obfrau der Wirtschaftskammer kennt die Branche wie kaum eine andere, kommt die Hotelierin doch aus einem klassischen Familienbetrieb, den sie demnächst an ihre Tochter übergeben wird. Wenn Touristen in größeren Gruppen auftreten, kann das immer aufs Neue zu Spannungen führen. Da sind Takt und Fingerspitzengefühl besonders gefragt. Das war auch bei den skandinavischen Winterstouristen der 1960er- und 1970er-Jahre so, wenn nach ausgiebigem Alkoholkonsum die Zimmereinrichtung gelitten hat. Wohl aber sei es dringend geboten, so NockerSchwarzenbacher, dass die Angebotsgalerie beliebterStandorte auszuweiten ist. Es wäre völlig ungesund, Hotspots wie Salzburg, Hallstatt oder Wien noch weiter auszureizen. Da sind die Tourismusverbände auf Landes- und Ortsebene gefordert, erweitere Landkarten mit neuen Angeboten zu erstellen, wobei die Galerie an historisch interessanten Orten, an Sehenswürdigkeiten und Naturschauspielen ja beinahe unerschöpflich ist. Selbstverständlich gilt es auch, die Mitarbeiter entsprechend zu schulen und mit den jeweiligen kulturellen Besonderheiten vertraut zu machen. Es liegt ja auch ein gewisser Reiz darin, bislang fremde Kulturen kennenzulernen und dadurch den eigenen Horizont zu erweitern. Auch im kulinarischen Bereich wird es eine Annäherung geben, die weit über die MisoSuppe, die schon heute bei keinem Buffet fehlt, hinausgehen wird. Die Abhaltung der Olympischen Winterspiele im Februar 2022 in Peking, wofür jetzt schon umfangreich auf österreichische Expertise und Manpower zurückgegriffen wird, bedeutet sicherlich auch für den Wintertourismus einen Boom an chinesischen Gästen, worauf sich einzelne Destinationen besonders vorzubereiten haben.

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe WNW.

Foto: iStock.com/DieterMeyrl

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