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Tiroler Start-up revolutioniert OP
In sehr kurzer Zeit hat das Start-up BHS Technologies eine Innovation marktreif gemacht, mit der in den Operationssälen eine neue Zeitrechnung beginnen kann. Das RoboticScope erweitert die Sinne des Chirurgen – und kann noch mehr.
Von Florian Eckel
Erst am 1. Juni 2019 war es so weit. Die Website wurde freigeschaltet und die Welt durfte mehr erfahren. „Der Überraschungseffekt ist wichtig, wenn man große Player am Markt hat wie Zeiss oder Leica“, erklärt Markus Hütter die Dramaturgie. Hütter ist Geschäftsführer von BHS Technologies. Das Innsbrucker Start-up präsentierte eine medizintechnische Innovation, die nicht nur das Zeug hat, den Chirurgen die Arbeit im OP zu erleichtern. Mit dem ersten RoboticScope derWelt bahnt sich eine Revolution in der Mikrochirurgie an. „Der Operateur trägt eine Brille und mit diesem Display am Kopf kann er das Operationsmikroskop intuitiv steuern. Er hat beide Hände frei und kann sie immer im Operationsfeld lassen“, erklärt Hütter den Clou. Bislang mussten sich die Meister der Mikrochirurgie teils in unmöglichen und ergonomisch üblen Haltungen dem OP-Mikroskop anpassen und zumindest eine Hand anlegen, um das Operationsfeld in der gewünschten Perspektive betrachten zu können. Die Lücke, die mit dem RoboticScope geschlossen werden kann, ist erstaunlich groß und erstaunlich alt. Ende der 1950er-Jahre wurde das Konzept des Operationsmikroskops entwickelt, das in der Mikrochirurgie zum wichtigsten Werkzeug wurde. Während der technologische Fortschritt auf allen Ebenen die Welten umkrempelte, wurde dieses Konzept nie grundlegend weiterentwickelt. Bis BHS Technologies mit genau diesem Ziel gegründet wurde.
Digitales Operationsmikroskop
2016 kam die zündende Idee. „Ich habe meinen Buddy Michael Santek gefragt, ob er sich vorstellen könnte, ein digitales Operationsmikroskop zu bauen. Er hat seinen Freund Gregor Burger gefragt und als auch der meinte, dass so etwas schon möglich wäre, war der Startschuss gegeben“, erzählt Hütter. Die Firma wurde gegründet – und schon legten sie los. „Ich habe einen Businessplan geschrieben und mich um Mittel für die Entwicklung und Einführung eines solchen Produktes bemüht. Dann sind wir durch die Förderlandschaft gewandert, haben Gelder bekommen und jetzt sind wir bald fertig“, so Hütter. Noch wird daran gefeilt, das Robotersystem leicht in Serie produzierbar zu machen, 2020 wird mit der CE-Kennzeichnung gerechnet und dann kann das RoboticScope verwendet werden.
Entwicklung trifft Markt
Der Takt war knackig. „Time to market ist halt wichtig. Wenn man zu spät ist, ist man zu spät“, sagt Hütter, der Rahmen und Regeln der medizintechnischen Markt-Arena bei der MED-EL GmbH kennengelernt hatte. Dort hatte auch Michael Santek in der Entwicklung gearbeitet und Hütter stellt fest: „Entwicklung trifft Markt. Diese Kombination war ausschlaggebend.Wir wollten etwas auf den Markt bringen, was Sinn macht, und wir wollten Technologien verwenden, die einfach geil sind.“ Idee und Ansatz überzeugten in Windeseile. „Sie haben sofort Förderungen vom Land Tirol, der FFG und des Austria Wirtschaftsservice bekommen. In der Höhe schaffen das nur wirklich innovative Firmen“, sagt Anja Niedworok, Innovations- und Markenexpertin der WK Tirol, die das Start-up von Anfang an begleitete und wichtige Wege ebnete.
Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe WN-W.
Foto: : iStock.com/travenian
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