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Steirische Wirtschaft trotzt Konjunkturabschwächung


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Interview zur Lage der heimischen Wirtschaft

Fast alle Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturdaten nach unten korrigiert. Aus Deutschland werden Exporteinbußen und Kurzarbeit gemeldet. Wie ernst ist die Lage für die heimische Wirtschaft? Die Wirtschaftsnachrichten fragten nach bei Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, WK-Steiermark-Präsident Josek Herk, IV-Steiermark-Präsident Georg Knill und bei AK-Steiermark Präsident Josef Pesserl, wie es um die steirische Wirtschaft bestellt ist. Fazit: Die Wirtschaft ist gut gerüstet, aber Vorsicht ist geboten.

Wie beurteilen Sie momentan die Lage der steirischen Wirtschaft. Hat der Konjunkturabschwung in Deutschland bereits Auswirkungen und was sind die größten Herausforderungen, die Betriebe derzeit meistern müssen?

Herk: Auch wenn sich die wirtschaftliche Dynamik im Laufe des Jahres verlangsamt hat, ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt mit Sicherheit keine Krisenstimmung angesagt. Die Konjunkturlage hat sich bei uns auf einem gemäßigten Level stabilisiert. Das hat damit zu tun, dass der Konjunkturabschwung in Deutschland bei uns noch nicht angekommen ist bzw. nicht so stark durchschlägt. In der Steiermark ist der Fachkräftemangel daher nach wie vor das präsenteste Problem.

Eibinger-Miedl: Wir haben 2018 ein absolutes Rekordjahr für die steirische Wirtschaft erlebt. Die Steiermark hatte das stärkste Wirtschaftswachstum aller österreichischen Bundesländer, den höchsten Beschäftigungszuwachs, den größten Rückgang der Arbeitslosigkeit und wir waren Wachstumssieger im Export. Derzeit trübt sich die Konjunktur insgesamt etwas ein. Dennoch steht die Steiermark weiterhin sehr gut da. Wir erwarten auch für 2019 und 2020 ein Wirtschaftswachstum, einen Zuwachs bei den Beschäftigten sowie einen Rückgang der Arbeitslosigkeit – wenn auch nicht mehr in jenem Ausmaß des vergangenen Jahres.

Knill: Die Industriekonjunktur trübt sich spürbar ein. Der Sog des deutschen Abschwungs hat uns aber noch nicht ein zu eins erreicht. Dennoch zeigt der Blick in das kommende Jahr kein allzu optimistisches Bild. Wir rechnen mit einem BIP-Wachstum in Österreich von einem bis 1,25 Prozent. Diese Situation wird sich unserer Einschätzung nach auch 2021 nicht wesentlich anders darstellen. Die Ursachen dafür sind freilich mehrheitlich international zu finden und reichen von den aktuellen und drohenden Handelskonflikten über den Brexit bis hin zu gestiegenen Rohstoffpreisen. Umso wichtiger wird es sein, die österreichischen Hausaufgaben, allen voran die Senkung der Körperschaftssteuer, rasch in Angriff zu nehmen, um dem schwierigen internationalen Rahmen bestmöglich entgegenzuwirken. Die teuren, in den vergangenen Wochen im Nationalrat beschlossenen Wahlzuckerl sind jedenfalls aus konjunktureller Perspektive nochmals scharf zu verurteilen.

Pesserl: Wenngleich sich eine leichte Konjunkturabschwächung abzeichnet, zeigt die steirische Wirtschaft derzeit keine Anzeichen einer Rezession. Der Abschwung in Deutschland sollte nicht voll durchschlagen, zumal sich die steirische Industrie neben ihrer Zulieferfunktion zu Deutschland eigenständige Märkte in Ost- und Südosteuropa aufgebaut hat. Die größten Herausforderungen für die steirische Wirtschaft sehe ich in der Digitalisierung und dem damit verbundenen Fachkräftemangel am IT-Sektor.

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Foto: iStock.com/vm

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