HomeArchivÖkokapital Wald

Ökokapital Wald


Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.
Bernhard HofbauerMag. Tanja Lackner
Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at

 Wert unserer Wälder im Kampf gegen die Klimakrise

Mit Wald das Klima retten: Das wollen Klimaforscher und Ökonomen erreichen und weisen darauf hin, dass Wälder besonders viel CO2 aus der Atmosphäre speichern. Während schon lange ein Preis für den CO2-Ausstoß gefordert wird, kommt nun die neue Idee auf, auch der CO2-Absorption einen Preis zu geben. Damit ließen sich völlig neue Geschäftsmodelle etablieren. Der lebende Wald als CO2 Speicher und Green Investment.

Von Stefan Rothbart

Im Juli dieses Jahres machte eine Studie der ETH Zürich, die im Fachmagazin „Science“ veröffentlicht wurde, weltweite Schlagzeilen. Ein Team aus interdisziplinären Klimaforschern rund um JeanFrancois Bastin ging der Frage nach, wie viel CO2 die Wälder der Erde speichern und wie man eine Reduktion des Treibhausgases durch großflächige Aufforstung aus der Atmosphäre wieder speichern könnte. Die Idee ist nicht ganz neu. Auch der Weltklimarat (IPCC) wies in seinem letzten Spezialreport im Oktober 2018 auf die Möglichkeit hin, durch Aufforstung das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Quasi als Parallelmaßnahme zur industriellen CO2Reduktion. Rund eine Milliarde Hektar Wald müsste man zusätzlich auf der Welt schaffen, um laut dem IPCC entsprechende Einsparungseffekte zu erzielen. Laut der Studie der ETH Zürich hätten Länder wie Russland, die USA, Kanada, Australien, Brasilien und China das größte Potenzial, großflächige Aufforstung zu betreiben. Wie viel eine gezielte globale Aufforstung im Kampf gegen die Erderwärmung beitragen könne, hat die Wissenschaftler selbst überrascht. Es sei die beste derzeit verfügbare Lösung, meint dazu Mitautor Tom Crowther. Vor allem auch deswegen, weil Aufforstung global und in jedem Land, unabhängig vom wirtschaftlichen Entwicklungsgrad, möglich ist. Eine weitere Studie der Universität Sao Paulo beschäftigte sich mit den tropischen Wäldern und kommt zu
einem ähnlichen Ergebnis. Weniger als 50 Prozent des weltweiten Regenwaldbestandes sind heute noch vorhanden. Dies habe nicht nur globale, sondern auch regionale Auswirkungen auf die Klimaregulation und die Biodiversität. Rund 100 Millionen Hektar müssten in Südamerika, Afrika und Südostasien aufgeforstet und zeitgleich die Abholzung gestoppt werden.

Wald als CO2-Speicher

Wie viel Kohlendioxid ein Hektar Wald im Durchschnitt speichert, lässt sich relativ genau berechnen. Abhängig ist die CO2- Speicherfähigkeit vom Baumbestand, der Baumart und dem Alter. Laut der deutschen Stiftung Unternehmen Wald absorbiert ein Hektar Wald im Durchschnitt pro Jahr über alle Baum- und Altersklassen hinweg ca. 13 Tonnen CO2. Laut BLE (Bundesagentur für Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland) kommen noch weitere Einsparungseffekte hinzu. 1.169 Millionen Tonnen Kohlenstoff sind in deutschen Wäldern gegenwärtig in lebenden Bäumen und in Totholz gebunden. Das sind rund 105 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar in der ober- und unterirdischen Biomasse (ohne Streuauflage und Mineralboden). Die Bodenzustandserhebung im Wald gibt für die Streuauflage und den Mineralboden einen Vorrat von weiteren 850 Millionen Tonnen Kohlenstoff an. Der Wald in Deutschland wirkt derzeit als Senke und entlastet die Atmosphäre jährlich um rund 52 Millionen Tonnen Kohlendioxid, so das BLE. Auch Österreichs Wälder speichern auf einer Fläche von vier Millionen Hektar rund 985 Millionen Tonnen Kohlenstoff (Quelle: BMNT). Zu unterscheiden sind die Absorptionsrate des Waldes, mit der CO2 jährlich aus der Atmosphäre gezogen wird und die in der Biomasse selbst gespeicherten Kohlenstoffanteile.

Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Süd

Foto: Arnie Chou/pexels.com

Mehr aus der Region Süd erfahren?

No comments

leave a comment