
Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.

Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at
Vor- und Nachteile des Unternehmerlebens
Im Vergleich zum Angestelltendasein bringt ein Unternehmerleben zahlreiche Nachteile, aber auch Vorteile, die letztlich die erstgenannten ausgleichen.
Sie haben viel Kohle, schmeißen damit um sich und bauen ihren Reichtum und Erfolg auf der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter auf, ohne dass diese etwas davon haben. Das klassenkämpferische Klischee des reichen Unternehmers ist mittlerweile so gut wie ausgerottet – nur gelegentlich wird es noch im Rahmen von Diskussionen um Steuerreformen, Arbeitnehmerschutz und Kollektivvertragshandlungen an die Oberfläche gezerrt. Aber dennoch: Zwischen Unternehmern und Selbstständigen auf der einen Seite und Arbeitnehmern auf der anderen klafft sehr wohl eine Kluft, wenn auch keine ideologische. „Man hat als Angestellter beziehungsweise Arbeiter eine andere Lebenswirklichkeit als Unternehmer und Selbstständige“, sagt Regina Haberfellner, Geschäftsführerin der Soll & Haberfellner Unternehmens- und Projektberatung sowie Betreiberin des Non-Profit-Plattform „Unternehmer in Not“. Das würde etwa beim Einkommen beginnen: „Unternehmer und Selbstständige denken immer in Jahreseinkommen und fragen sich, ob es ein gutes oder ein schlechtes Jahr ist“, beschreibt die Sozialwissenschafterin. Für Angestellte und Arbeiter, die in Monatseinkommen denken würden, stelle sich diese Frage hingegen nie – außer im Fall von Arbeitslosigkeit. Übrigens: Das Jahresnettoeinkommen von Ein-Personen-Unternehmen, von denen es in Österreich etwa 251.000 (inklusive der selbstständigen Personenbetreuer) gibt, liegt im Median mit 16.322 Euro um 3000 Euro unter jenem von Angestellten. Ein weiterer Unterschied in der Lebenswirklichkeit sei die Sicherheit. „Arbeitnehmer sind vom System ge- und beschützt“, so die Expertin. Durch dieses sei quasi das gesamte Arbeitsleben abgesichert – von Arbeitszeitbestimmungen bis zur Arbeitnehmersicherheit. Anders sei es bei Unternehmern und Selbstständigen: „Diese müssen selbst Sorge für sich tragen und leben viel mehr in der Schwebe“, sagt Haberfellner.
Sechs-Tage-Woche
Apropos Arbeitszeit: Österreichs Unternehmer leisten im Durchschnitt ein wöchentliches Arbeitspensum von 58 Stunden. Das zeigte die Volksbank-UnternehmerInnenStudie, für die das Österreichische GallupInstitut im Vorjahr 1.000 Selbstständige befragt hat. Erwerbstätige Personen leisten in Österreich nach Angaben der Agenda Austria im Schnitt 1.613 Stunden pro Jahr. Eine Fünf-Tage-Woche ist für Selbstständige eher die Ausnahme als die Regel ist: Der Studie zufolge arbeiten Selbstständige durchschnittlich an 5,9 Tagen pro Woche. In Branchen wie der Landwirtschaft (6,6 Tage) oder dem Tourismus (6,4 Tage) gibt es für Unternehmer praktisch keinen arbeitsfreien Tag. Und auch von ausgedehnten Urlauben kann kaum die Rede sein: Durchschnittlich nehmen sich Selbstständige 21 Urlaubstage pro Jahr, wobei hier wohlgemerkt auch die Wochenenden mitgerechnet wurden, die ja bei ihnen oft auch Arbeitstage sind. Umgerechnet auf ein Angestelltenverhältnis würde das somit 15 Urlaubstagen pro Jahr entsprechen. Wobei jüngere Unternehmer bis 45 Jahre schon mehr auf freie Tage achten: Sie gönnen sich immerhin 22 Tage Urlaub, ihre älteren Weggefährten (ab 60 Jahre) begnügen sich hingegen mit 19 Urlaubstagen. Ein klares Bild zeigt sich vor diesem Hintergrund bei der Frage nach der Work-Life-Balance: Hier geben 58 Prozent an, über eher wenig oder kaum Freizeit zu verfügen. Interessant ist, dass vor allem Unternehmer mit einem Umsatz von über einer Million Euro meinen, eine ausgeglichene Work- Life-Balance zu haben (47 Prozent). Bei Selbstständigen mit einem Umsatz zwischen 300.000 Euro und einer Million Euro sind das hingegen nur 25 Prozent.
Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Donauraum
Foto: IStock.com/gradyreese
Mehr aus dem Donauraum erfahren?
No comments
leave a comment
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.