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Wirtschaftsbildung ist Erfolgsfaktor für Wirtschaftsstandort
Die Wirtschaftsbildung in den Lehrplänen der Schulen ist oft schlecht strukturiert, Schulbücher wiederum stellen Lehrplaninhalte „stark verkürzt“ dar. Zu diesem Befund kommt eine Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw).
Von Christian Wieselmayer
Die Studie belegt beispielsweise ein großes Problem beim Übergang von der Volksschule in die AHS-Unterstufe bzw. Neue Mittelschule (NMS). Der Lehrplan sieht zwar grundsätzlich vor, dass die Volksschule wesentliche Vorarbeit in der grundlegenden Wirtschaftsbildung leisten sollte, um später Themen vertiefen zu können. Aber: „Aktuell ist ein Anschluss der Lehrplaninhalte der Sekundarstufe an jene der Primarstufe nicht ersichtlich“, heißt es in der Studie. Bei der Analyse der Lehrplanund Schulbuchinhalte zeigte sich außerdem, „dass aus der Anordnung der Inhalte keine offensichtliche Gesamtstruktur zu erkennen ist und wirtschaftliche Inhalte oftmals in geografische Strukturen eingegliedert werden“. Weiterer Mangel: In den Lehrbüchern für die AHS-Unterstufe/NMS „fällt der wirtschaftlichen Inhalten gewidmete Seitenumfang deutlich geringer aus, als der Lehrplan vermuten lässt“. Folge: „In der aktuellen Interpretation der Lehrplanvorgaben wird eine durchaus große Anzahl an Wirtschaftsbildungsinhalten stark verkürzt abgehandelt. Die Qualität der schriftlichen Inhaltsvermittlung leidet durch die verkürzte Darstellung deutlich.“
Mehr Wirtschaftsbildung und Unternehmertum
Für die Industrie sind Wirtschaftsbildung und Entrepreneurship Education eine zentrale Säule moderner Grundbildung, „denn gut ausgebildete Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource der Industrie und Garant für den Erfolg des Wirtschaftsstandorts“, sagt Peter Unterkofler, Präsident der IV Salzburg. „Es muss uns gelingen, junge Menschen zu motivieren, mit Neugier, Mut und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Wir brauchen Menschen, die alte Denkweisen herausfordern und sich nicht mit dem Status quo zufriedengeben. Bildung spielt dabei eine große Rolle. Wir müssen der Wirtschaftsbildung in der Grundbildung daher mehr Gewicht verleihen, sie attraktiver und bedeutsamer im Bildungsverlauf verankern“, hält auch Christoph Neumayer, Generalsekretär IV Österreich, fest. Für die Salzburger Bildungslandesrätin Maria Hutter liegt das Salzburger Erfolgsgeheimnis in der Kooperation, wie sie auf der IV-Salzburg-Mitgliederversammlung Anfang Februar betonte: „Nur durch die enge Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Industrie und Interessenvertretungen wie der Industriellenvereinigung schaffen wir es, die Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Die Spürnasenecken an den Kindergärten, die ITHTL im Pongau sowie die laufend steigende Zahl der MINT-Gütesiegel-Schulen sind ein Beweis dafür.“
Mangelnde Wirtschaftskompetenz
Die Durchsicht bisheriger Studien zur Wirtschaftskompetenz von Schülern zeigte vor allem Teilwissen auf. „Das vorhandene Wirtschaftswissen (…) bezieht sich häufig auf die Kenntnis einzelner Wirtschaftsbegriffe sowie alltäglicher wirtschaftlicher Phänomene, wie beispielsweise Inflation oder das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Demgegenüber scheint ein Verständnis der grundlegenden Funktion des Wirtschaftens sowie größerer Zusammenhänge des Wirtschaftskreislaufs vermehrt zu fehlen“, wird in der Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft festgehalten. Auch bei problemorientierten Aufgabenstellungen zu an sich weitgehend bekannten Begriffen und Konzepten würden viele Schüler an ihre Grenzen stoßen. Defizite gibt es dabei nicht nur im allgemeinbildenden Schulwesen, sondern trotz des dort höheren Anteils an wirtschaftlichen Lehrplaninhalten auch in einzelnen Bereichen, wie zum Beispiel in Volkswirtschaftslehre in den berufsbildenden Schulen. Fazit der Studie: „Die gegenwärtige Ausgestaltung des Wirtschaftsunterrichts scheint dem Auftrag, eine grundlegende Wirtschaftskompetenz zu vermitteln und zur erfolgreichen Bewältigung wirtschaftlicher Lebenssituationen zu befähigen, nicht in dem gewünschten Ausmaß gerecht zu werden.“
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Foto: iStock.com/FatCamera
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