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Die Corona-Krise lässt uns auf sehr drastische Weise erkennen, wie wichtig regionale Wertschöpfung für unser aller Wohlstand ist. Der regionale Handel, vom Lebensmittelhändler, dem Bäcker und dem Bauer bis hin zum Handwerker, garantiert nicht nur jetzt in der Krise eine lokale Versorgungssicherheit. Für die Zeit nach Corona werden wir starke regionale Wertschöpfung brauchen, um unsere Wirtschaft wieder hochzufahren. Bereits jetzt gilt; regional kaufen, heißt Zukunft sichern!
Die Corona-Krise macht drastische Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens notwendig, die wir seit dem Ende des 2. Weltkriegs nicht mehr erlebt haben. Die Historiker wissen, auch damals waren es die regionalen Wertschöpfungsketten, die besonders dazu beitrugen, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmittel, Gütern und Dienstleistungen zu gewährleisten und einen wesentlichen Beitrag leisteten, damit die Wirtschaft in den Nachkriegsjahren wieder in Schwung kam. Beispielsweise war das Wögler Freigeld-Experiment, welches in den 1930er Jahren in Folge der großen Wirtschaftskrise eingeführt wurde, ein sehr erfolgreiches Beispiel, wie regionale Wirtschaftskreisläufe in schwierigen Zeiten angekurbelt werden können.
Regionalen Handel stärken
Ein Regionalwährungssystem werden wir vermutlich nicht unbedingt für die Zeit nach der Krise brauchen, sehr wohl aber eine starke Offensive für regionale Wertschöpfung. Aktuell wird vielen bewusst, wie vernetzt die Dinge sind. Der ohnehin schon von internationalen Onlineshops gebeutelte stationäre Einzelhandel hat nun, wo die Läden zu sind, einen Totalausfall. Wenn die Händler nichts verdienen, dann kann auch der Friseur um die Ecke, der Handwerker, die kleine Baufirma etc. etc. nichts verdienen. Alles ist ein Kreislauf – das muss wieder verstärkt in unsere Köpfe rein. Es ist daher für die Zeit nach der Krise besonders wichtig, dass wir den regionalen Wirtschaftskreisläufen eine ordentliche Starthilfe geben. Auch große Betriebe haben die Möglichkeit sich selbst und andere zu stärken. Beispielsweise erkennen die großen Lebensmittelhändler, wie abhängig ihre eigene Produktpalette vom Ausland ist, weshalb wieder viele auf regionale Produzenten zurückgreifen wollen. Manche Handelsketten sind bei verarbeiteten Lebensmittel bis zu 60 Prozent auf Länder wie China abhängig. Eine große Palette an Produkten wird daher längerfristig nicht verfügbar sein. Doch die regionalen Produzenten können und sollten hier einspringen. Auch die Politik ist gefordert, die regionale Wertschöpfung entsprechend voranzutreiben. Das Geld, das jetzt als Hilfe für die Betriebe locker gemacht wird, muss auch in den regionalen Wirtschaftskreislauf einfließen. Es nutzen uns all die Milliarden nichts, wenn diese irgendwo auf den Konten oder unter dem Kopfkissen gehortet werden.
Regionaler Onlinehandel
Wie wichtig regionale Wertschöpfung ist, haben bereits jetzt viele erkannt und in ganz Österreich bieten immer mehr Unternehmen eigene Onlineshops an. Wir als Konsumenten haben also jetzt schon die Möglichkeit, unsere regionalen Betriebe zu unterstützen, indem wir regional online kaufen.
Handelsverband startet größtes Verzeichnis für österreichische Onlinehändler
Um den Einkauf bei österreichischen Onlinehändlern noch einfacher zu machen, hat der Handelsverband heute ein neues Verzeichnis für heimische Webshops veröffentlicht. Auf www.ecommerceaustria.at sind bereits tausende Austro-Webshops in neun unterschiedlichen Kategorien gelistet.
Das Verzeichnis wird laufend ergänzt und berücksichtigt auch Einträge unzähliger privater Initiativen, etwa von Nunu Kaller oder der Onlineshop-Fibel der Wiener Wochenzeitung Falter. Darüber hinaus kooperiert der Handelsverband auch mit der Webshop-Suchmaschine Anna-kauft.at
Listung via KMU RETAIL – die größte Händler Community Österreichs
„Alle Onlineshop-Betreiber, die bei eCommerce Austria gelistet werden wollen, können das ganz einfach und kostenlos über unsere Plattform KMU RETAIL machen. Sie erhalten darüber hinaus laufende Händler-Infos zum Nulltarif“, erklärt Rainer Will.
Egal ob kleiner Webshop, Boutique, Concept Store oder filialisierter Einzelhandel – der Handelsverband lädt alle Händler mit weniger als 10 Mio. Umsatz bzw. weniger als 10 Mitarbeitern ein, die Services der HV-Mitgliedschaft über die Initiative KMU RETAIL völlig kostenfrei zu nutzen. KMU RETAIL ist die inzwischen größte Händler-Community in Österreich.
Der offizielle Botschafter von KMU RETAIL ist Markus Miklautsch – selbst KMU-Händler in Kärnten und Initiator der Online-Plattform KaufDaheim.at, die ebenfalls vom Handelsverband unterstützt wird.
„Gemeinsam wollen wir österreichische Onlineshops vor den Vorhang holen und Werte wie Qualität, Sicherheit und Vertrauen vermitteln, damit Kunden mit ihrer Bestellung kleine Betriebe unterstützen können. Gut kaufen heißt regional kaufen – das gilt jetzt mehr denn je“, so Rainer Will abschließend.
Eines ist klar: Die Corona-Krise ist für viele heimische Händler existenzgefährdend. Vielleicht können wir diese Krise aber auch als Chance nutzen. Händler, die aktuell ihre Geschäfte nicht öffnen dürfen, können die Zeit nun nutzen, um neue Omnichannel-Strategien zu entwickeln, neue Tools auszuprobieren und ihre Geschäfte digital aufzuladen.
Keinen Angebots- und Nachfrageschock riskieren!
Viele Wirtschaftsexperten sehen ein einmaliges Zusammentreffen eines Angebots- und Nachfrageschocks. Aufgrund der Corona-Krise können viele Betriebe weltweit nicht produzieren, weswegen das Angebot an Produkten reduziert ist. Durch die einschränkenden Maßnahmen in sehr vielen Ländern ist im Moment auch die Nachfrage enorm zurückgegangen. Für die Zeit nach der Krise besteht daher die Gefahr, dass wir durch falsches wirtschaftliches Handeln neben dem Angebots- und Nachfragedruck zuerst Deflation und dann eine Hyperinflation erleben. Aufgrund der niedrigen Nachfrage, die auch für einige Monate nach der Krise bestehen bleiben wird, könnten wir einen starken Preisverfall in einigen Sektoren erleben, da das Warenangebot schneller wieder ansteigen wird, als es nachgefragt wird. Die Einkäufer in den Betrieben müssen daher sehr gut kalkulieren. Viele große Lebensmittelhändler haben bereits den Fehler gemacht und sich durch die kurzfristigen Umsatzsteigerungen wegen der Hamsterkäufe zu erhöhten Einkaufsmengen hinreißen lassen. Doch jetzt bricht die Nachfrage ein. Ein Augenmerk auf langfristige Preisstabilität wird daher entscheidend sein. Um diese zu garantieren, sind regionale Wertschöpfungsketten ebenfalls von zentraler Bedeutung, denn sie dienen als effizienter Indikator, um Angebot und Nachfrage richtig einschätzen zu können. Für die Zeit nach der Krise wird das eine immense Wichtigkeit bekommen. Regional kaufen heißt Zukunft sichern!
Foto: iStock/Petar Chernaev
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