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Ansturm auf die Kurzarbeit


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Was kann die Corona-Kurzarbeit?

Kurzarbeit als Instrument gegen die Corona-Krise – auch immer mehr Kärntner Unternehmen greifen darauf zurück oder überlegen sich zumindest, das zu tun. Was kann die Corona-Kurzarbeit, wie funktioniert sie?

Von Ursula Rischanek

Sie ist seit Jahren ein bewährtes Mittel, um Kündigungen zu vermeiden – die Kurzarbeit. „Die Kurzarbeit dient dazu, den wirtschaftlichen Kreislauf in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten. Kurzarbeit unterstützt Unternehmen und ermöglicht es dabei, Arbeitskräfte zu halten“, sagt Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten. Die grundsätzliche Idee dahinter: Unternehmen reduzieren, vorerst auf sechs Monate befristet, in wirtschaftlichen Krisenzeiten die Arbeitszeit der Mitarbeiter. Danach kann bei Bedarf um ein halbes Jahr verlängert werden. Der aliquote Lohnverlust wird durch Förderungen durch das Arbeitsmarktservice (AMS) teilweise aufgefangen. Ein Instrument, das sich bereits in der Finanzkrise 2009/10 bewährt hat: 2009 waren 66.500 Beschäftigte in Österreich in Kurzarbeit, ein Jahr danach waren es 23.700. Die Kosten für den Staat beliefen sich damals auf rund 169 Millionen Euro, dafür konnten aber massive Kündigungen verhindert werden. Die anziehende Konjunktur hat die Nach- frage nach Kurzarbeit schließlich deutlich zurückgeschraubt: 2018 befanden sich nur 1.770 Personen in zwölf Betrieben in Kurzarbeit, die Ausgaben des Staates dafür beliefen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Bereits in den vergangenen Monaten hat das Instrument der Arbeitsplatzsicherung angesichts der sich abflachenden Weltwirtschaftskonjunktur, der Krise in der Automobilindustrie und des Handelskriegs zwischen China und den USA wieder vermehrt Einzug in den heimischen Unternehmen gehalten: So haben beispielsweise Kässbohrer, Hersteller von Fahrzeugtransportern und Aufbauten, sowie voestalpine Tubulars in Kindberg im Februar Kurzarbeit ab März angekündigt. Einen regelrechten Schub hat die Kurzarbeit allerdings nach den von der Regierung verhängten Anti-Corona-Maßnahmen erhalten. Demnach haben allein zwischen 15. und 26. März rund 3.880 Kärntner Unternehmen eine entsprechende Anfrage beim AMS gestellt. „Es handelt sich um große, mittlere und kleine Unternehmen quer durch die Branchen“, sagt dazu Wedenig. Wie viele Betriebe und Beschäftigte tatsächlich von der Kurzarbeit betroffen sein werden, könne man derzeit (Stand: Ende März) noch nicht sagen. Wedenig führt in diesem Zusammenhang noch einen weiteren Vorteil der Kurzarbeit ins Treffen, nämlich dass Wissen und Können damit im Betrieb gehalten werden: „Durch Kurzarbeit verlieren Unternehmen ihre Fachkräfte nicht beziehungsweise müssen sie diese nach der Krise nicht wieder suchen.“ Denn es werde auch eine Zeit nach Corona kommen: „Wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt, werden diese Fachkräfte wieder gebraucht“, sagt der AMS Kärnten-Chef, der weiters darauf hinweist, dass „mit Kurzarbeit auch die Mitarbeiter eine gewisse Sicherheit und Perspektive in dieser schwierigen Zeit bekommen“.

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Foto: iStock.com/graemenicholson

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