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Die Zukunft ist besser als ihr Ruf!


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Die Coronakrise im Zeitraffer

Wie sich die Welt in wenigen Wochen radikal verändert hat

Von Stefan Rothbart und Christian Wieselmayer

Das Coronavirus schlug ein wie ein Blitz. Die Entwicklung spielte sich im Zeitraffer ab. Zu schnell, um sich darauf einzustellen. Unsere zeitliche Wahrnehmung ist aus den Fugen geraten. Was uns weit weg erschien, überrollte uns blitzschnell, und was uns früher kurzweilig erschien, dauert nun eine gefühlte Ewigkeit. In wenigen Wochen hat sich die Welt mehr verändert als in einem ganzen Jahr. Eine Rückschau und Analyse.

Das Jahr 2020 wird als Annus horribilis in die Geschichte eingehen. So viel ist gewiss. Als Anfang des Jahres die neue Bundesregierung angelobt wurde, waren die Themen, die die Nation, ja die Welt bewegten, noch gänzlich andere. Greta Thunberg und der Klimawandel, Trump, die US-Wahlen und sein Handelskonflikt, der nicht enden wollende Krieg in Syrien beschäftigten die Medien. In Österreich war man noch damit beschäftigt, das in politischer Hinsicht überaus ereignisreiche Jahr 2019 aufzuarbeiten. Man diskutierte über das Nulldefizit (an dieser Stelle darf geschmunzelt wer- den), über Steuerreformen und Koalitionsvereinbarungen. Alles Dinge, die uns jetzt wie aus einer anderen Zeit vorkommen. Das Coronavirus hat alle anderen Themen verdrängt und fast schon belanglos gemacht.

Als wir bei den Wirtschaftsnachrichten im Jänner unsere Konjunkturumfrage für 2020 machten, war noch von einer durchwegs positiven Stimmung die Rede, obwohl sich die Konjunktur bereits abzuflachen begann. Irgendwo in China gab es einen Virusausbruch, las man zunächst nebenbei in den Medien. Unser Verstand sortierte die Meldungen in dieselbe Kategorie wie SARS, MERS und Co. ein und ließ uns fälschlich annehmen, das kommt eh wieder nicht zu uns. Im Februar, als die ersten Fabriken in China schlossen und erste Betriebe hierzulande die Auswirkungen spürten, dämmerte uns, dass wir doch betroffen sein würden. Unsere Überlegungen gingen vorrangig von wirtschaftlicher Beeinträchtigung aus, wenn China als wichtiger Exportmarkt einbricht. Dann Berichte von ersten vereinzelten Fällen in Europa. Erste Schockstarre. Das Virus kommt doch zu uns. Was tun? Weiter wie bisher? Alles immer noch zu weit weg, um uns wirklich betroffen zu fühlen. Anfang März explodierten plötzlich die Zahlen. Die mediale Berichterstattung verdichtete sich. Horrorberichte aus Wuhan dominierten die Medien, und ehe wir uns auf diese neue Lage einstellen und realisieren konnten, was da nun passiert, explodierten die Infektionszahlen zuerst in Italien und dann in ganz Europa. Schließlich ging es Schlag auf Schlag. Die Grenzen wurden dichtgemacht, Quarantänen ausgesprochen und Flüge und Verkehr gestoppt. Erste Hamsterkäufe brachen aus. Verunsicherung griff um sich. Was kommt da jetzt auf uns zu? Hab ich genug Klopapier? Irrationale Ängste dominierten in den ersten Tagen unser kollektives Handeln. Gerüchte verbreiteten sich und wurden schließlich zu Tatsachen. Die Regierung übernahm das Zepter des Handelns und erließ drastische Maßnahmen. Geschäftsschließungen, Ausgangsverbote, soziale Distanz. Alles ging für den Einzelnen so schnell, dass man gar nicht richtig begreifen konnte, was da passiert war. Nach drei Tagen „Stay at home“ kam schön langsam das große Aufatmen. Das Hamsterrad stand still. Die Unsicherheit blieb zwar, doch viele merkten, wie gefangen sie in einem hektischen Alltag waren und wie erholsam der Stillstand plötzlich war. Zeit zum Nachdenken, abwarten. Wenige Tage fühlten sich an, wie ganze Monate. Nach und nach werden uns die Auswirkungen bewusst und wir beginnen uns zu fragen, wie es weitergehen soll. Rekordarbeitslosigkeit, Hilfspakete, leere Konten, fehlende Perspektive. Und doch große Chancen für langersehnte Veränderungen.

Gesetz des Handelns für die „neue“ Normalität

Die Ereignisse haben uns nicht nur überrollt, sie zwingen uns auch, das System zu hinterfragen. Unser Leben hat sich in kürzester Zeit radikal verändert und somit auch unsere bisherigen Wertvorstellungen. Zuvor in einen schier ergebnislosen akademischen Diskurs gefangen, wird die Systemfrage nun zur Pflicht. Und das kann für uns eine große Chance werden, denn die Notwendigkeit zwingt uns zur Veränderung. Jetzt ist plötzlich vieles möglich, was vorher aufgrund festgefahrener Strukturen undenkbar erschien. Ohnehin hatten wir alle längst das Gefühl, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann. Nun, jetzt ist dieser Punkt erreicht. Eine Rückkehr zum alten Status quo ist eine Illusion. Das wird es nicht spielen. Jetzt ist die Zeit für Fortschritt, für Innovation und neue Ideen. Für eine strukturelle Erneuerung unseres Systems.

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Foto: iStock.com/BlackJack3D

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