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Mit ruhiger Hand durch die Krise


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Landeshauptmann Markus Wallner

Markus Wallner steht seit 20 Jahren im Dienst der Landespolitik. Seit 2011 ist er Vorarlbergs Landeshauptmann. Seit Kurzem agiert er infolge der Covid-19-Pandemie als oberster Krisenmanager des Landes. Auch dabei bleibt er seiner Linie treu und handelt ebenso unaufgeregt wie effizient.

Von Siegfried Hetz

Das Wahlergebnis im November 2019 war mit 43,53 Prozent und einem Zuwachs von 1,74 Prozentpunkten sehr solide, was sich auch von der Zusammenarbeit mit dem grünen Koalitionspartner sagen lässt. Bildungsreform und Klimaschutz standen ganz oben auf der Agenda für die nächsten fünf Jahre. Die zu Beginn des Jahres ausgebrochene Covid- 19-Pandemie stellt die Welt tagtäglich auf den Kopf und lässt das nach der Wahl im vergangenen November formulierte Regierungsprogramm zumindest mittelfristig zu Makulatur verkommen. Quasi über Nacht wurden politische Dogmen wie die einer restriktiven Finanzpolitik für null und nichtig erklärt. Aus der Not heraus musste innerhalb weniger Tage für die weitgehend stillgelegte Wirtschaft ein Hilfspaket geschnürt werden, das mit einem Umfang von 20 Millionen Euro ergänzend zu den Maßnahmen des Bundes der gesamten Vorarlberger Wirtschaft sowie den Arbeitnehmern zugutekommt.

Mehrfacher Spitzenreiter

Das Land Vorarlberg, flächenmäßig gleich groß wie der Salzburger Pinzgau, zählt zu den Top-20-Standorten weltweit und reiht sich, folgt man den OECD-Zahlen, auf den siebten Platz, was die Patentanmeldungen aus aller Welt betrifft. Das Industriestärkste der österreichischen Bundesländer lukrierte bislang mit 25.600 Euro das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Österreich. Wien muss sich im Vergleich dazu mit 23.000 Euro begnügen. Die Beschäftigungszahlen lagen ebenfalls über dem bundesweiten Durch- schnitt, und was das Bruttoregionalprodukt betraf, rangierte das Ländle mit 48.500 Euro pro Kopf an dritter Stelle. Aktuell haben all diese Rankings an Aussagekraft verloren. Und mit dem schrittweisen Hochfahren der Wirtschaft werden auch neue Parameter für die Bemessung der Wirschaftsleistung gelten. Es gilt gleichermaßen dort weiterzumachen, wo die pandemiebedingte Krise den Fortschritt erzwungen hat und wo die Gräben zu schließen sind, die infolge des Stillstands aufgerissen wurden, ins- besondere dort, wo es zu vielen Arbeitslosen gekommen ist. Der über Nacht erzwungene Fortschritt gilt insbesondere für den Bildungsbereich, wo „distance learning“ – selbstverständlich in ausgebauter und professionalisierter Form – den zukünftigen Alltag von Schülern und Studenten mitbestimmen wird. Aber auch großflächige Homeoffice-Lösungen werden tief in die Arbeitswelt eingreifen und dazu führen, dass Verwaltungstrakte in Produktionsflächen umgewandelt werden. Auch werden neue Industriestandorte entstehen, an denen zum Beispiel Pharmaprodukte entwickelt und auch hergestellt werden, weil sich die Produktionsauslagerung als äußerst prekär herausgestellt hat. Insofern führen uns Krisen wie die aktuelle Covid-19-Pandemie auch Systemfehler vor Augen, die es zu berichtigen gilt. Was alles möglich ist und welche Ressourcen im Land schlummern, zeigt die kurzfristige Produktionsaufnahme beim Nähen der Schutzmasken. Innerhalb kürzester Zeit wurde ein hochentwickeltes Produkt – made in Vorarlberg – zur Marktreife gebracht. Dies zeige auch einmal mehr, wie wichtig es sei, die Produktionsstandorte in Vorarlberg zu halten. Die unspektakulär aussehende Maske sei nicht nur öl-, wasser- und schmutzabweisend, es können auch keine Viren hinein, so der Textilunternehmer Günter Grabher, von dem die Initiative ausgegangen ist. Das zweite Produkt, das in Vorarlberg hergestellt wird, ist mit einem zusätzlichen Filtervlies ausgestattet und für das medizinische Personal geeignet. Die Masken können einen ganzen Tag getragen werden.

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Foto: Land Vorarlberg/Luca Fasching

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