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Regional kaufen heißt Zukunft sichern!


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Kauft regional, wenn ihr die Wirtschaft jetzt retten wollt!

Die Corona-Krise lässt uns auf sehr drastische Weise erkennen, wie wichtig regionale Wertschöpfung für unser aller Wohlstand ist. Der regionale Handel vom Lebensmittelhändler, vom Bauern bis zum Handwerker garantiert nicht nur jetzt in der Krise eine lokale Versorgungssicherheit, sondern sichert auch Einkommen und Arbeitsplätze. Für die Zeit nach Corona werden wir daher mehr denn je regionale Wertschöpfung brauchen, um unsere Wirtschaft wieder hochzufahren. Bereits jetzt gilt: Regional kaufen heißt Zukunft sichern!

Von Stefan Rothbart

Die Corona-Krise macht drastische Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens not- wendig, die wir seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr erlebt haben. Die Historiker wissen, auch damals waren es die regionalen Wertschöpfungsketten, die besonders dazu beitrugen, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Gütern und Dienstleistungen zu gewährleisten, und einen wesentlichen Beitrag leisteten, damit die Wirtschaft in den Nachkriegsjahren wieder in Schwung kam. Beispielsweise war das Wörgler Freigeld, welches in den 1930er-Jahren in Folge der großen Wirtschaftskrise eingeführt wurde, ein sehr erfolgreiches Beispiel, wie regionale Wirtschaftskreisläufe in schwierigen Zeiten angekurbelt werden können.

Regionalen Handel stärken

Ein Regionalwährungssystem werden wir für die Zeit nach der Krise nicht brauchen, sehr wohl aber eine starke Offensive für regionale Wertschöpfung. Aktuell wird vielen bewusst, wie vernetzt die Dinge sind. Der ohnehin schon von internationalen Onlineshops gebeutelte stationäre Einzelhandel hat nun, wo die Läden zu sind, einen Totalausfall. Wenn die Händler nichts verdienen, dann können auch der Friseur um die Ecke, der Handwerker, die kleine Baufirma etc. etc. nichts verdienen. Alles ist ein Kreislauf – das muss wieder verstärkt in unsere Köpfe rein. Es ist daher für die Zeit nach der Krise besonders wichtig, dass wir den regionalen Wirtschaftskreisläufen eine ordentliche Starthilfe geben. Auch große Betriebe haben die Möglichkeit, sich selbst und andere zu stärken. Beispielsweise erkennen die großen Lebensmittelhändler, wie abhängig ihre eigene Produktpalette vom Ausland ist, wes- halb wieder viele auf regionale Produzenten zurückgreifen wollen. Manche Handelsketten sind bei verarbeiteten Lebensmitteln bis zu 60 Prozent von Ländern wie China abhängig. Eine große Palette an Produkten wird daher längerfristig nicht verfügbar sein. Doch die regionalen Produzenten können und sollten hier einspringen. Auch die Politik ist gefordert, die regionale Wertschöpfung entsprechend voranzutreiben. Das Geld, das jetzt als Hilfe für die Betriebe lockergemacht wird, muss auch in den regionalen Wirtschaftskreislauf einfließen. Es nutzen uns all die Milliarden nichts, wenn diese irgendwo auf den Konten oder unter dem Kopfkissen gehortet werden.

Wie wir uns drei Milliarden  zurückholen können

Diese Tage wundern sich so einige in der Politik, warum denn so viele Einzelhändler finanziell keine zwei Wochen durchhalten können. Nun, das hat damit zu tun, dass diese sowie auch alle Selbstständigen und Freiberufler jahrelang mit Auflagen, Steuern und Abgaben finanziell ausgeblutet wurden. So konnten sich die meisten keine Reserven aufbauen. Amazon und Co. hingegen machen Milliardengewinne und der Staat lässt ihnen die Steuervermeidungstricks durchgehen, schließlich würden diese Konzerne ja (billige) Arbeitsplätze schaffen. Aktuell stellen wir aber fest, dass uns diese Form der Konzernhofierung nichts bringt.  Laut einer ersten Berechnung des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Johannes Kepler Universität Linz wird der Umsatzverlust für den stationären Einzelhandel bis Ende April bei 4,3 Milliarden Euro liegen. Dieser Verlust wird nicht nur eine Insolvenzwelle zur Folge haben, sondern auch volkswirtschaftliche Auswirkungen erzeugen. Ein positiver Lichtblick ist, dass der Einzelhandel sehr stark der Nach- frage folgt. Selbst wenn jetzt viele Geschäfte schließen müssen, wird es, sobald die Nachfrage wieder anzieht, eine Neugründungs- welle geben. Dafür muss die Politik nur die finanziellen Verluste überbrücken.  Wir haben aber auch die Chance, uns die Einbußen langfristig wieder zurückzuholen, und zwar durch sehr bewusstes regionales Einkaufen.  

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Foto: Das Gramm/Mathias Schalk

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