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Was uns die Krise für unsere Klimaziele lehrt
Das weltweite Herunterfahren der Wirtschaft bringt eine Erholung für die Umwelt. In den Großstädten atmet man wieder auf. Teilweise bis zu 60 Prozent gingen die Emissionswerte zurück. Die Klimaziele werden erstmals erfüllt, doch um welchen Preis? Sieht so die Welt aus, wenn wir das Klima retten wollen? Die Corona-Krise lehrt uns sehr viel über Realismus in der Wirtschafts- und Klimapolitik.
Von Stefan Rothbart
So rein und sauber war die Luft in Österreichs Städten wohl schon lange nicht mehr. Auch weltweit stellen Wissenschaftler einen signifikanten Rückgang der Emissionen fest. Die Satellitenbilder von China und Norditalien, die die Verringerung der Schadstoffe eindrucksvoll festhielten, gingen um die Welt. Die Aufnahmen des glasklaren Wassers in den Kanälen Venedigs sind wohl von historischer Bedeutung. Auch häufen sich Berichte über eine Erholung in der Tierwelt. Weil die Straßen in vielen Städten menschenleer sind, machen sich immer mehr Wildtiere breit. Erstmals wird Europa die Klimaziele für 2020 vermutlich erfüllen. So manche Umweltaktivisten werden das Coronavirus als Rache der Natur empfinden und eine gewisse Ironie ist der ganzen Situation tatsächlich nicht abzusprechen. Ein mikroskopisch kleiner Bestandteil der Natur verursacht die größte Auswirkung auf die Umwelt seit Jahrzehnten und schafft in wenigen Wochen, wofür Greta Thunberg über ein Jahr lang vergebens demonstriert hatte. Letztendlich war es die Natur selbst, die das Hamsterrad zum Stehen brachte, und keine Schülerstreiks. Doch wir wollen nicht zynisch werden. Die aktuelle Situation lehrt uns sehr viel über einen realistischen Zugang zur Umwelt- und Klimapolitik und zeigt uns, wie dramatisch die Einschnitte in Gesellschaft und Wirtschaft ausfallen müssen, um die geforderten Reduktionen bei CO2 und anderen Emissionen zu erreichen. Gleichzeitig führt uns die Krise auch vor Augen, wie rasch Anpassungen möglich sind und worauf wir alles tatsächlich verzichten können. Die Corona-Krise zwingt in der Klimadebatte beide Seiten zu wichtigen Einsichten.
Komplexität der Wirtschaft nicht bedacht
Wie tief die Einschnitte in unsere Wirtschaft sein müssen, damit die Emissionen erkennbar fallen, wird uns nun klar. Was die damit verbundene Reduktion des wirtschaftlichen Outputs bedeutet auch: nämlich Hunderttausende Arbeitslose mehr. Auf die Komplexität der Wertschöpfungsketten hatten die Klimaaktivisten nur sehr oberflächlich hinge- blickt. Mit weniger Konsum, mehr Radverkehr und E-Autos, Flugverzicht und ein bisschen erneuerbarer Energie werde es schon gehen. Doch was alleine der Konsumverzicht bedeutet, sehen wir jetzt. Wir erkennen nun die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, wenn all die vermeintlich großen CO 2 -Emittenten und zentralen Sektoren der Wirtschaft, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und Energie, radikal reduziert werden. An dieser Stelle muss man kritisch die Frage stellen, wie effektiv und effizient eine CO 2-Besteuerung dagegen eigentlich ist.
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Foto: iStock.com/Nastco
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