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Nachfolge Landwirtschaft
Die Hofbörse „Perspektive Landwirtschaft“ bringt Landwirte, die einen Nachfolger für ihren Betrieb suchen, und Interessierte zusammen.
Von Ursula Rischanek
Wer wird den Betrieb übernehmen? Eine Antwort darauf hat derzeit in Österreich nur etwa jeder zweite Landwirt sofort parat. Das zeigt eine im Vorjahr durchgeführte Befragung der KeyQuest Marktforschung, für die Betriebsführer ab 50 Jahren befragt wurden. Demnach hat knapp die Hälfte (49 Prozent) der befragten Betriebsführer die Nachfolge am Betrieb bereits geregelt. In den meisten Fällen, nämlich bei 93 Prozent, kommt der Übernehmer aus der Familie, in vier Prozent der Fälle bleibt der Hof zumindest in der Verwandtschaft. Zwei Prozent der Befragten werden ihren Betrieb hingegen mangels innerfamiliärer Nachfolge an jemanden Fremden übergeben.
Genau da setzt die „Perspektive Landwirtschaft“ mit ihrer Hofbörse an. „Wir bringen Landwirte, die ihren Betrieb übergeben wollen, mit Suchenden zusammen“, erklärt Margit Fischer, Projektleitung „Perspektive Landwirtschaft“. Seit gut zwei Jahren ist die Plattform, eine Initiative des Netzwerks Existenzgründung in der Landwirtschaft, bereits online. „Bei uns haben sich seither über 100 Übergebende und mehr als 300 Suchende registriert“, erzählt Fischer. Übrigens: Der Löwenanteil jener Landwirte – und zwar 60 Prozent –, die auf diese Weise einen Nachfolger sucht, hat sehr wohl eigene Kinder. Dass diese nicht in die Fußstapfen der Eltern treten würden, liege zum einen an den anderen Berufswünschen und Lebensvorstellungen, zum anderen an finanziellen Gründen, glaubt Fischer.
Mehr als 30 landwirtschaftliche Betriebe haben mittlerweile via Hofbörse einen kompe- tenten Betriebsführer gefunden. „Rund 50 Prozent der Suchenden sind weichende Er- ben von einem anderen Hof“, sagt Fischer. Die anderen seien Quereinsteiger. Fachwissen ist in jedem Fall gefragt: Potenzielle Übernehmer müssen eine landwirtschaftliche Fachschule oder eine vergleichbare Ausbildung, ein Studium an der Universität für Bodenkultur oder zwei Jahre praktische Er-fahrung vorweisen.
Großen Wert legt Fischer auf eine strukturierte Vorgangsweise und Begleitung. So muss jeder, der sich auf der Hofbörse registriert, einen Steckbrief erstellen und einen Fragebogen ausfüllen. „Letzterer soll beiden Seiten helfen, sich über ihre Wünsche und Vorstellungen klarzuwerden“, erklärt Fischer. Etwa über die künftige Rolle der Übergeber am Hof oder darüber, inwieweit diese Veränderungen des Betriebs akzeptieren können und wollen. Potenzielle Übernehmer hingegen sollten beim Ausfüllen des Fragebogens reflektieren, was der Einstieg in die Landwirtschaft beziehungsweise in einen fremden Hof für sie bedeutet und welche Kenntnisse sie sich noch aneignen müssten.
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Foto: iStock.com/ti-ja
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