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Wie sich der Corona-Shutdown auf die österreichische Wirtschaft ausgewirkt hat
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft fallen durchaus unterschiedlich aus. Wir geben einen Überblick über die Betroffenheit einzelner Branchen in Österreich.
Von Stefan Rothbart, Siegfried Hetz und Marie-Theres Ehrendorff
Industrie
Die Industrie in Österreich ist teilweise stark betroffen, auch wenn in einigen Unternehmen der Betrieb mit Einschränkungen rasch wieder aufgenommen werden konnte. Größte Unsicherheit sind die internationale Marktlage und die Unterbrechung von Lieferketten. Für Exportbetriebe bedeutet das große Unsicherheit. Da aber für die Zeit nach Corona von sehr vielen Staaten umfangreiche Konjunkturprogramme geschnürt werden, könnte das gerade für die heimische Exportindustrie eine große Chance werden. Die Lage in der Industrie ist aber sehr unterschiedlich. Am stärksten und nachhaltigsten wird der Automotive-Sektor betroffen sein. Hier dürfte die Konsumnachfrage nur langsam wieder anziehen. Aber es gibt auch leicht positive Signale. Beim Fahrzeugbauer Schwarzmüller in OÖ war die Produktion nie eingestellt. Die Produktion läuft derzeit bei 50 Prozent und kann schrittweise wieder hochgefahren werden. Auch der Auftragseingang steigt wieder. Bis Mitte des Jahres könne man noch bestehende Aufträge abarbeiten, mit dem dritten Quartal rechne man aber mit bis zu 50 Prozent weniger Auftragseingängen. „Die Automobilbranche steckt in ihrer wahrscheinlich schwersten Krise überhaupt“, sagt Klaus Stricker, Co-Leiter der globalen Praxisgruppe Automotive und Mobilität bei der Unternehmensberatung Bain & Company. Deren Analysen zufolge könnte der Pkw-Markt um knapp 30 % einbrechen – sofern der Staat nicht gegenlenkt. Stricker fordert daraus folgend staatliche Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität sowie zur kurzfristigen Marktstimulation und mittelfristigen Infrastrukturverbesserung. Eine Blitzumfrage der Metalltechnischen Industrie Österreichs ergibt ein ähnliches Bild. Die durchschnittliche Auslastung der automotiven Zulieferindustrie ist mit knapp 34 Prozent die niedrigste in der gesamten Branche. Knapp ein Drittel der Betriebe hat derzeit geschlossen, ein knappes Viertel berichtet eine Auslastung von unter 20 Prozent, ein knappes Fünftel muss mit einer Auslastung von über 80 Prozent nur geringe Einbußen verzeichnen.
Die meisten Autowerke in Europa haben die Produktion komplett oder weitgehend eingestellt. Magna Steyr in Graz ist eines der wenigen Werke, die seit April wieder produzieren. BMW in Steyr fährt ebenfalls wieder hoch. Auch bei PALFINGER war man zunächst stark betroffen, bestätigt aber, dass man in China inzwischen wieder produziere.
Ähnlich betroffen sind Zulieferer für die Luftfahrt. Bei fast allen heimischen Luftfahrt-Unternehmen geht der Betrieb aber mit Einschränkungen weiter. Bei FACC, Diamond Aircraft, voestalpine BÖHLER Aerospace, AMAG, Pankl Aerospace und Magna Aerospace lief der Betrieb unter Sicherheitsauflagen und Kurarbeit weiter. Bei Airbus kam es zu Produktionsstopps in Deutschland, Spanien Großbritannien und Kanada. Die Produktion in Frankreich wurde seit 23. März wieder schrittweise hochgefahren. Bei Boeing in den USA wurde die zivile Produktion komplett gestoppt. Im Maschinen- und Anlagenbau etwa bei der ANDRITZ AG, lief die Produktion weitgehend weiter. Kürzlich kamen auch wieder Aufträge aus China. Chemische Industrie und die Med-Tech-Branche waren weniger stark betroffen. Große Hoffnung besteht bei umfangreichen Konjunkturprogrammen, die die Staaten der Welt auflegen werden. Dadurch könnte die heimische Hightech-Exportindustrie durch Aufträge profitieren.
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Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss
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