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Innovative Unternehmen überwinden Krisen leichter
Wie in allen Wirtschaftsflauten werden auch in Zeiten der Corona-Krise jene Betriebe besser aussteigen, die innovativ bleiben. Innovative Unternehmen überwinden Krisen generell leichter. Experten befürchten allerdings, dass es diesmal aufgrund der Einschränkungen im Wirtschaftsleben sowie der fehlenden Kooperationsmöglichkeiten mit Partnern an Hochschulen oder in anderen Unternehmen deutlich schwieriger werden könnte als alles bisher Dagewesene.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Auch wenn man derzeit noch nicht abschätzen kann, wie lange die Corona-Krise andauern wird, steht eines bereits fest: Die Wirtschaft wird enorm unter den Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus leiden. Ökonomen bestätigen weltweit, dass Betriebsschließungen, Nachfragerückgang und die Unterbrechungen von Lieferketten zu einer tiefen Rezession führen werden. Die Österreichische Nationalbank (eONB) spricht bereits von einem Schrumpfen der diesjährigen Wirtschaftsleistung (BIP) um 3,2 Prozent, in Deutschland erwartet der Sachverständigenrat ein Minus von zumindest 2,8 Prozent.
Die Corona-Krise werde die Forschungsausgaben von Unternehmen sinken lassen, befürchten Innovationsforscher des AIT Austrian Institute of Technology und des ZEW Leibniz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung gleichermaßen. Bernhard Dachs, Senior Scientist im Center for Innovation Systems & Policy des AIT Austrian Institute of Technology, sowie Bettina Peters, stellvertretende Leiterin im ZEW im Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ und Honorarprofessorin für Management an der
Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften der Universität Luxemburg, weisen darauf hin, dass die Folgen weit über den unmittelbaren Schaden hinausgehen könnten: In Zeiten der Krise investieren viele Unternehmen weniger in Forschung und Entwicklung (F&E) und verschieben außerdem ihre Innovationsaktivitäten.
Dieses Verhalten war zuletzt klar in der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008/09 zu beobachten, als zum Beispiel die Fahrzeug-, Elektronik- oder Pharmabranche ihre F&E-Ausgaben um mehr als zehn Prozent zurückfuhren. Für solch ein prozyklisches Verhalten machen die beiden Experten vor allem zwei Faktoren verantwortlich: „Zum einen gab es Schwierigkeiten, weitere Forschungsaktivitäten zu finanzieren, zum anderen verringert die gestiegene wirtschaftliche und politische Unsicherheit die Bereitschaft der Unternehmen, in F&E zu investieren.“ Die Forscher erklären diese Handlungsweise damit, dass „Unternehmen während der Rezession ihre Innovationsaktivitäten verschieben, weil die Nachfragebedingungen zu ungünstig sind und die Erträge der Innovationen in Phasen stärkeren Wachstums höher erscheinen.“ Die Auswirkungen auf die Innovationsaktivitäten werden jedoch wesentlich davon abhängen, wie lange die Krise dauert, wann sich die Unsicherheit der Unternehmen abschwächt und die Wachstumserwartungen wieder verbessern. „Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 startete bereits 2007, aber erst im vierten Quartal 2008, nachdem die Krise mit der Lehman-Pleite globale Dimensionen angenommen hatte, begannen die Unternehmen, ihre F&E-Ausgaben zu reduzieren. Die größten Einschnitte wurden im Jahr 2009 gemacht und im Jahr 2010 setzte eine allgemeine Erholung bei den F&E-Ausgaben ein. Wenn die Krise schnell überwunden werden kann, so ist mit deutlich geringeren Auswirkungen auf die F&E-Aktivitäten zu rechnen“, präzisiert Dachs.
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Foto: AIT/Bösendorfer
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