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Umbruch in den Arbeitswelten
Covid-19 verändert definitiv die Arbeitswelten, besonders in den Büros. Abstands- und Hygienemaßnahmen haben Priorität, Homeoffice wird von der Ausnahme in vielen Betrieben zur Regel.
Von Ursula Rischanek
Es war ein Umbruch, wie ihn die Arbeitswelt bisher noch nie erlebt hat: Während in der Produktion – abgesehen von Schichtbetrieb und Änderungen der Abläufe, um die Abstands- und Hygienevorgaben einzuhalten – Business as usual angesagt war, hat sich in den Büros ein geradezu disruptiver Umbruch vollzogen: Distanz statt Präsenz, Vertrauen statt Kontrolle, Videokonferenz statt persönlichem Meeting lautete von einem Tag auf den anderen die Devise. Und siehe da: Allen Bedenken, die es dazu zuvor gab, zum Trotz funktioniert die Umstellung auf Homeoffice im Großen und Ganzen recht gut. „Diese Erfahrung wird sich definitiv auf die Büros von morgen auswirken“, sind Andreas Gnesda von Teamgnesda sowie Ewald Stückler von t.o.c—tecno office consult überzeugt.
Deutlich mehr Homeoffice
So werde es viele Firmen geben, die auch in Zukunft ihren Mitarbeitern zugestehen werden, in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. „Derzeit liegt der Homeofficeanteil bei vier bis fünf Prozent, ich denke, er wird auf mindestens 30 Prozent steigen“, sagt Stückler. Mit der Freiheit der letzten Wochen könnte es jedoch vorbei sein: Unternehmen würden bereits an Mechanismen arbeiten, um kontrollieren zu können, dass daheim definitiv gearbeitet werde. „Weiters braucht es eine gute Einteilung: Es kann nicht sein, dass manche immer nur am Freitag oder Montag daheim arbeiten, um das Wochenende zu verlängern“, so Stückler, der diesbezüglich bereits an entsprechenden Konzepten für Kunden arbeitet. Dass Unternehmen bereit sind, den Mitarbeitern mehr Homeoffice einzuräumen, ist definitiv in deren Sinne: Einer aktuellen Umfrage von StepStone Österreich zufolge würden nämlich zwei von drei Arbeitnehmern (64 Prozent) auch nach der Krise gern verstärkt im Homeoffice arbeiten. Mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 53 Prozent, fühlt sich im Homeoffice wohler als gedacht, 49 Prozent argumentieren, dass sie Arbeit und Privatleben harmonischer abstimmen können. Und 41 Prozent geben an, mehr Arbeit zu bewältigen.
Weniger Pausen
Die schöne neue Arbeitswelt hat aber auch Schattenseiten: So geben 42 Prozent aller Umfrageteilnehmer an, mehr zu arbeiten, ein weiteres Drittel (34 Prozent) macht seltener Pausen. Für manche Befragten ist es im Homeoffice auch schwieriger, nach der Arbeit abzuschalten. Gut jeder Dritte (36 Prozent) findet es darüber hinaus anstrengend, ausschließlich über digitale Wege zu kommunizieren. Und 19 Prozent befürchten gar gesundheitliche Probleme durch die ausschließliche Arbeit von zu Hause aus. „Den wenigsten steht im Homeoffice ein ergonomischer Arbeitsplatz zur Verfügung“, sagt Studienleiterin Barbara Oberrauter-Zabransky. „Hier überwiegen die Vorteile eines klassischen Büroarbeitsplatzes.“
Consulter Stückler hält den totalen Umstieg auf Homeoffice ebenfalls für nicht sinnvoll. „Es hat sich jetzt auch gezeigt, dass der soziale Austausch im Büro extrem wichtig ist“, so Stückler. Das gelte vor allem in Zusammenhang mit Projektarbeiten, persönlicher Weiterentwicklung und Karrieremöglichkeiten. Wer nur oder großteils daheim arbeite, könne sich nicht so gut präsentieren und positionieren, was eine Minimierung der Aufstiegschancen bedeute. Nicht zuletzt sei der informelle Austausch im Büro ein wesentlicher Faktor für Kreativität und Innovation. „Büros werden zum Ort der Kommunikation, sozialen Begegnung und des Wissensaustauschs“, glaubt Stückler. Und, wie Gnesda ergänzt, des konzentrierten Arbeitens. So haben nur 43 Prozent der von StepStone Befragten im Homeoffice einen eigenen Büroraum zur Verfügung. 33 Prozent müssen mit dem Wohnzimmer (33 Prozent), neun Prozent mit der Küche und acht Prozent mit dem Schlafzimmer vorliebnehmen.
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Foto: iStock.com/kaipong
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