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20 Jahre Wladimir Putin und Angela Merkel
Überschattet von den weltweiten Ereignissen rund um die Corona-Krise, begehen zwei der wahrscheinlich mächtigsten und einflussreichsten politischen Persönlichkeiten ein wenig beachtetes „Jubiläum“: Angela Merkel und Wladimir Putin, die politischen Konstanten der letzten 20 Jahre.
Von Stefan Rothbart
Im Mai des Jahres 2000 wurde Wladimier Putin erstmals Präsident der Russischen Föderation. Fast zeitgleich, aber etwas früher, nämlich am 10. April 2000, stieg Angela Merkel zur CDU-Bundesvorsitzenden auf und legte damit den Grundstein für ihren weiteren Aufstieg. Im November begeht sie ihr 15-jähriges Jubiläum als Kanzlerin. Beide könnten von ihrer politischen Ausrichtung gegensätzlicher nicht sein und dennoch gibt es Gemeinsamkeiten. Putin als auch Merkel haben in den letzten 20 Jahren vermutlich mehr Einfluss auf die weltweite und insbesondere auf die europäische Politik gehabt, als uns gemeinhin bewusst ist. Nicht selten waren sie dabei Gegenspieler.
Die Wende als politischer Initialfunke
Die erste Gemeinsamkeit ist ihr politischer Werdegang, der direkt im Fall des Eisernen Vorhangs und der dadurch eingeleiteten Wende in den Ost-West-Beziehungen begründet liegt. Putin wurde 1990 aus der DDR in die UdSSR zurückbeordert und schied aus dem KGB als aktiver Offizier aus. In der zerfallenden Sowjetunion ordneten sich die politischen Verhältnisse neu. 1991 stieg Putin zunächst als Berater in die St. Petersburger Stadtpolitik ein. Es folgte der Aufstieg zum Bürgermeister der Stadt (ab 1994) und später zum Ministerpräsidenten (ab 1999) und schließlich zum Präsidenten (ab 2000). Putin hatte von Beginn an seine Förderer und Fürsprecher. Ebenso wie Angela Merkel, die im Zuge der Wiedervereinigung schnell in der CDU aufstieg und nahe an die Macht herangeführt wurde. Am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland wiedervereinigt und bereits am 20. Dezember 1990 wurde Merkel als Abgeordnete des Deutschen Bundestages angelobt. Ein Jahr später war sie bereits stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, ab 1993 CDU-Landesvorsitzende in Mecklenburg- Vorpommern und ab 1994 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Zehn Jahre nach der Wende waren beide, Putin als auch Merkel, zu führenden Personen ihrer Länder aufgestiegen.
Die fetten Jahre
Anfang der 2000er-Jahre ging es für beide bergauf. Die wirtschaftliche Lage verbesserte sich in Russland als auch in Deutschland. Putin war in seiner ersten Amtszeit mit dem Aufräumen der Oligarchenwirtschaft aus der Jelzin-Ära beschäftigt. Er suchte zunächst den Anschluss an den Westen, einerseits durch seine berühmt gewordene Rede im deutschen Bundestag 2001, andererseits durch seine Unterstützung für die USA in Afghanistan. Er bot dem Westen Zusammenarbeit an, doch dieser bleib kritisch, vor allem wegen Putins Haltung in der Tschetschenienfrage. Wirtschaftlich kam es dennoch zur Annäherung. Auch Angela Merkel steuerte ab 2005 auf sonnige Seiten zu. Sie holte bei den Bundestagswahlen im selben Jahr die Kanzlerschaft für die CDU zurück und war somit die erste Frau an der Spitze der Bundesrepublik. Deutschland wurde unter ihr zum Exportweltmeister. Mit der Finanzkrise von 2008 waren die fetten Jahre dann vorerst vorbei, doch Merkel stieg nun zur „Frau Europa“ auf, wie das „Time Magazine“ am 11. Jänner 2010 titelte. In der Finanz- und Eurokrise wurde sie zur zentralen Figur in der europäischen Politik.
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Foto: iStock.com/dicus63
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