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So meistert der Donauraum die Krise


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Neue Geschäftsmodelle und mutige Ideen

Der beispiellose Wirtschaftseinbruch durch den Shutdown infolge der Coronavirus Pandemie wird den Donauraum noch lange belasten. Rekordarbeitslosigkeit und Firmeninsolvenzen werden nur durch gezielte Maßnahmen in den Griff zu bekommen sein. Die verschiedenen Initiativen beim „Hochfahren“ des Wirtschaftsmotors sind geboten, da kein Bundesland dem anderen gleicht und die Probleme dementsprechend unterschiedlich sind.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Mit ihren Gastro-Gutscheinen hat die Bundeshauptstadt europaweit für Furore gesorgt. Alle 950.000 Wiener Haushalte haben von der Stadt Wien in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien Gastro-Gutscheine im Wert von 25 Euro für Single-Haushalte und 50 Euro für Mehrpersonen-Haushalte bekommen. Rund 40 Millionen Euro fließen damit direkt in die Wiener Gastro- und Kaffeehaus-Branche. „Die Gutscheinaktion ist eine tolle Sache, die nicht nur uns Wirte, sondern auch die Wienerinnen und Wiener unterstützt. Ich hoffe, dass die Gutscheine dazu beitragen, dass jetzt mehr Menschen ihre Scheu ablegen und wieder die Gemütlichkeit in unserem Lokal genießen. Gleich am ersten Tag habe ich mich für die Aktion registriert, es hat tadellos funktioniert“, lobt Wieden Bräu- Geschäftsführer Wolfgang Stark die Organisatoren. Alle teilnehmenden Unternehmen können im Internet unter „wienergastrogutschein. at“ abgerufen werden. Die Gutscheine selbst sind bis Ende September einlösbar.

„Nach wochenlangen behördlichen Ausgangsbeschränkungen kehrt so langsam wieder ein Stück gewohnter Lebensqualität zurück“, bekräftigt Bürgermeister Michael Ludwig diese Maßnahme. „Mit diesem Gutschein als Dankeschön an die Bevölkerung wollen wir zusätzlich auch die Wirtn, Kaffeehäuser, Beisln und Gastronomen unterstützen. Die Gastronomie in Wien ist ein äußerst wichtiger Faktor in der heimischen Wirtschaft und am Arbeitsmarkt. Knapp 60.000 Menschen sind hier beschäftigt.“

Corona-Ausbildungspaket: 17 Millionen Euro Sondermittel

Junge Menschen treffen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders hart: Die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen hat sich zuletzt mit einem Plus von 8.550 Personen mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist ein Rückgang bei den Lehrstellen um mehr als 20 Prozent festzustellen, daher hat sich die Zahl der Lehrstellensuchenden beinahe verdoppelt. Fast 4.000 junge Menschen suchen in der Bundeshauptstadt einen Lehrplatz.

Um dieser Malaise gegenzusteuern, werden nun 17 Millionen Euro in eine Reihe von Maßnahmen investiert. Der größte Teil fließt in die überbetriebliche Lehrausbildung, das ist die Sicherung von Plätzen für Lehrlinge abseits der traditionellen Ausbildung in Unternehmen. Der bisherige Finanzierungsbeitrag in der Höhe von 6,7 Millionen wurde kurzerhand auf zehn Millionen erhöht.

Damit sollen gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) notwendige zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden, erklärten die Initiatoren bei der Präsentation der Corona-Hilfsmaßnahmen. Die Lerninfrastruktur soll ebenfalls verbessert werden, etwa durch den Ankauf von Tablets. Auch der Förderunterricht für Lehrabschlussprüfungen wird damit unterstützt. „Jugendliche brauchen eine fundierte Berufsausbildung. Wir wollen den jungen Menschen Perspektiven geben, denn die Jugend ist unsere Zukunft. Wir lassen niemanden im Stich“, so Wiens Bürgermeister Michael Ludwig.

Für Qualifizierungsmaßnahmen werden sieben Millionen bereitgestellt. Gedacht sind solche etwa für arbeitslose junge Menschen, die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen. Diesen Personen wird vom AMS und dem waff der Qualifikationspass angeboten, der in einem Dokument festhält, welche Kompetenzen die oder der Betroffene mitbringt und wie das Ausbildungsziel aussieht. Mit diesem Ausweis lassen sich die zielführenden Unterstützungsmaßnahmen finden. Zudem sollen Ausbildungsverbünde geschaffen werden, um Betrieben die Vermittlung von Inhalten zu erleichtern. „Wir dürfen nicht zulassen, dass eine verlorene Generation ohne Perspektive entsteht. Junge Menschen brauchen echte Chancen, dafür sorgen wir mit diesem Paket. Auch die Wirtschaft wird für eine nachhaltige Erholung gut qualifizierte Fachkräfte brauchen“, betont Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

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Foto: APA/Barbara Gindl

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