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Was kommt nach der Krise?


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Höchste Zeit für neue Unternehmensstrategien

Die Schockwellen nach Ausbruch der Corona-Krise sind weitgehend abgeebbt, nicht zuletzt, weil die erforderlichen kurzfristigen Maßnahmen gegriffen haben. Jetzt geht es um die Frage, was ist zu tun ist, um Unternehmen mittel- und langfristig zu sichern. Entscheider können sich aktuell wenig auf gesicherte Fakten stützen. Strategieentwicklungen müssen daher laufend angepasst und flexibel gestaltet werden.

Von Christian Wieselmayer

Zu Beginn dieses Jahres war die Wirtschaftswelt vielerorts noch in Ordnung. Ziele waren definiert, Pläne erstellt. Doch spätestens als die SARS-CoV- 2-Pandemie auch Europa erreicht hat, war plötzlich alles anders. In vielen Unternehmen kehrte das Chaos ein. Nun mussten überstürzt Maßnahmen ergriffen werden, um kurzfristig Kosten zu senken und die Liquidität zu sichern. Auslastung und Umsätze brachen ein, Kurzarbeit und Homeoffice mussten organisiert werden, um wenigstens einen Notbetrieb aufrechtzuerhalten. Nach mehreren Wochen hat sich die Aufregung gelegt. Die Akutmaßnahmen greifen, Kapazitäten wurden heruntergefahren, Kurzarbeit und Homeoffice haben sich eingespielt. Nun geht es darum, Strategien zu entwickeln, um die Existenz des Unternehmens mittel- und langfristig zu sichern, um aus der Krise vielleicht sogar gestärkt hervorzugehen.

Was ist nun zu tun?

Für viele Kleinbetriebe in den Bereichen Dienstleistung, Handwerk oder Gastronomie lässt sich die Frage nach dem „Was ist nun zu tun?“ recht einfach beantworten: wenig. Die Kernfrage lautet vielmehr: Haben die finanziellen Ressourcen und staatlichen Soforthilfen gereicht, um die Krise zu überstehen? Ist nach den eingeleiteten Lockerungsmaßnahmen und dem langsamen Wiederanlaufen des Alltagslebens ein wirtschaftlich sinnvoller Betrieb absehbar? Bei vielen wird relativ rasch so etwas wie „business as usual“ einkehren, einige haben sogar neue Nischen erschlossen, um ihren Kundenstamm zu erweitern, andere werden bedauerlicherweise auf der Strecke bleiben und ihren Betrieb für immer schließen müssen.

Schwierige Lage für Großbetriebe

Anders sieht die Situation bei den meisten größeren Unternehmen aus, die auf multinationalen oder globalen Märkten agieren. Und sogar erfahrene Entscheider stehen beim Versuch, die Frage „Wie geht‘s weiter?“ zu beantworten, vor bisher unbekannten Schwierigkeiten: Einerseits ist der weitere Verlauf der Corona-Krise noch nicht abschätzbar, andererseits ist aber bereits heute klar, dass sich durch die Krise die Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen Handelns dieser Unternehmen so stark verändern werden, dass sie ihre bisherigen Strategien grundsätzlich überdenken müssen. Wie schwierig und komplex diese Change- bzw. Transformationsprozesse infolge der Krise wirklich sind, wird meist erst klar, wenn die Ist-Situation reflektiert wird. So sind laut Unternehmensberater Georg Kraus viele Dinge zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

  • Wie wirkt sich die Krise auf die Staatengemeinschaft aus? Wird beispielsweise der Zusammenhalt in der Europäische Union angesichts der vielseitigen Bedrohungen stärker werden oder nicht?
  • Wie wirkt sich die Krise auf die Nationalökonomien aus? Enthalten sie nach der Krise mehr planwirtschaftliche Elemente und wird die Krise die protektionistischen Tendenzen in den Staaten verstärken und somit zu höheren Handelsbarrieren führen?
  • Entwickeln sich insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern noch mehr „failed states“ und brechen unsere Lieferketten für gewisse Rohstoffe nachhaltig zusammen?
  • Löst die Krise in vielen Branchen einen starken Konzentrations- und Übernahmeprozess aus?
  • Wie stark und in welcher Form wird die Krise die digitale Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft und den Online-Handel pushen

Ähnliche Fragen stellen sich auf der mikroöknomischen Ebene – zum Beispiel:

  • Werden die Mitarbeiter, die zurzeit praktische Erfahrung mit der Arbeit im Homeoffice sammeln, nach der Krise noch akzeptieren, dass sie fortan wieder täglich von 8 bis 17 Uhr im Büro sein müssen?
  • Wird die Tatsache, dass in der Krise und der darauffolgenden Wiederaufbauphase sehr viele Entscheidungen top-down getroffen werden müssen, die Unternehmenskulturen nachhaltig verändern?

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Foto: iStock.com/Olivier Le Moal

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