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Damit es weitergeht, muss etwas weitergehen


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Logistik Oberösterreich

Die Logistikbranche Oberösterreichs benötigt eine leistungsfähigere Infrastruktur.

Ein Industrie- und Exportbundesland wie Oberösterreich ist ständig gefordert, seine Logistikinfrastruktur den sich verändernden Gegebenheiten anzupassen. Dies gilt insbesondere in Zeiten von Corona, in denen sich die Parameter laufend verändern bzw. neue Grenzkontrollen wirksam werden und sich das Transportaufkommen und die Lieferketten in den unterschiedlichen Branchen immer wieder neu gestalten und daher die Spediteure vor große Herausforderungen gestellt werden. Zudem setzen auch Online-Shopping und E-Commerce neue Maßstäbe. All dies geschieht noch dazu unter den Voraussetzungen einer äußerst dünnen Personaldecke, wobei viele Mitarbeiter aus Ländern stammen, die ebenfalls von den Quarantänemaßnahmen betroffen sind.

Weichenstellungen

Eine wichtige Schlagader ist dabei die Westbahn, nicht nur für das Bundesland, sondern als eine der Hauptverkehrsachsen auch für ganz Österreich. Sie hat aufgrund ihrer Lage im „Donau-Korridor“ eine vorrangige Bedeutung innerhalb der Europäischen Union. Das prioritäre Projekt TEN 17 umfasst die Eisenbahnachse Paris-Straßburg-Stuttgart-München-Wien-Bratislava – der österreichische Abschnitt des TEN 17 ist die Donauachse. Der Ausbau der Westbahn im Abschnitt Linz-Marchtrenk stellt insofern einen wesentlichen Teil der gesamten Ausbaumaßnahmen für eine durchgehende Hochleistungsstrecke in Österreich dar. Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte mit Ende April den seit 2018 vorliegenden positiven Umweltverträglichkeitsbescheid. Der viergleisige Ausbau der Strecke von Linz nach Marchtrenk kann somit fortgesetzt werden. Rund 776 Millionen Euro werden in den Ausbau der Westbahn zwischen Linz und Marchtrenk investiert. Vier neue Gleise sollen die bisher zweigleisige Strecke, die noch aus der Kaiserzeit stammt, künftig ersetzen. Bei diesem Neubau bietet sich die Chance, durch eine Anpassung der Streckenführung mehrere Vorteile zu schaffen: die räumliche Zerschneidung des Orts Pasching aufheben, Lärm reduzieren sowie ein Zusammenwachsen der Ortsteile und gleichzeitig Chancen zur Siedlungsentwicklung ermöglichen. Die Trasse wird im Bereich Pasching–Hörsching wenige Hundert Meter nach Süden verschoben. Die neue Strecke bindet so auch das wachsende Gewerbegebiet im Bereich des Flughafens Hörsching in die Weststrecke ein und setzt damit einen Impuls für die Wirtschaft, wobei sich in dieser Region auch zahlreiche Logistikbetriebe befinden.

Neuer Teil von „Projekt Neuland“

Eine weitere bedeutende Achse stellt in Oberösterreich traditionell die Donau dar, entlang deren sich mit den Häfen in Linz und Enns zwei Logistikdrehscheiben befinden. Um den Anforderungen und Bedürfnissen der verladenden Wirtschaft, der Reedereien sowie der Eisenbahnverkehrsunternehmen gerecht zu werden, hat sich der Hafen Linz bereits vor Jahren zur bedarfsgerechten Expansion und Modernisierung entschlossen. So wurde mit der Errichtung und Inbetriebnahme eines Portalkrans im Oktober 2014 der größte dieser Art in Österreich in Betrieb genommen. Dieser wurde jüngst durch eine neue baugleiche Krananlage ergänzt. Die Investition bringt für den Linzer Containerterminal mehrere Vorteile: So erfolgte die Verlängerung der bestehenden Kranbahn – die künftig von beiden Kränen benutzt wird – um rund 80 m auf insgesamt knapp über 600 m. Dadurch entsteht am Linzer Containerterminal eine zusätzliche Lagerfläche für rund 1.700 TEU (= Twenty-foot Equivalent Unit, internationale Bezeichnung für einen 20-Fuß-ISO-Container). Darüber hinaus bietet die Krananlage eine nominelle Leistungsfähigkeit von mindestens 25 Umschlägen pro Stunde im Containerbetrieb. Die Anschaffung des neuen Krans ist eine wichtige Einzelmaßnahme im Zuge des Ausbaus des Containerterminals. Neben dem Ankauf des zweiten Krans erfolgt der Abriss von drei alten Hallen entlang der Industriezeile. Nach der Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs Stadthafen ist auch die Elektrifizierung des Containerterminals vorgesehen. Damit erübrigen sich zeitraubende und kostenaufwendige Verschubleistungen mittels Diesellokomotiven, da elektrisch betriebene Streckenlokomotiven umweltfreundlich direkt bis zum Terminal fahren können. Der Ausbau des Containerterminals ist als Investition in die betriebliche Infrastruktur zu sehen und stellt eine Teiletappe von „Projekt Neuland“ dar, das derzeit auf Hochtouren läuft. Mit dem „Projekt Neuland“ entwickelt sich das gesamte Hafenareal in den kommenden Jahren zu einem lebendigen, urbanen Treffpunkt von Öffentlichkeit, Freizeit, Gewerbe und Industrie.

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Foto: iStock.com/golero

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