HomeArchivExportwirtschaft

Exportwirtschaft


Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.
Bernhard HofbauerMag. Tanja Lackner
Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at

„Fahren auf Sicht“

Die Exportwirtschaft im Süden Österreichs steht vor großen Herausforderungen. In Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland hängen Tausende Arbeitsplätze und ein Großteil der Wertschöpfung vom Export ab. Vor allem Industriebetriebe sind betroffen. Wir haben nachgefragt, wie die Lage in den Hauptexportländern und in der heimischen Exportwirtschaft aussieht und wo sich Chancen auftun könnten.

Von Stefan Rothbart

Die Betroffenheit der exportierenden Branchen hat sich bereits in der Streichung von Arbeitsplätzen bei steirischen Leitbetrieben niedergeschlagen. Voestalpine ist nur einer der prominentesten Namen. Grundsätzlich sieht die Beschäftigungslage gerade bei exportierenden Industriebetrieben noch recht gut aus, verglichen mit anderen Branchen. Viele Betriebe in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland konnten durch Kurzarbeit Mitarbeiter halten. Ein zentraler Faktor wird aber die Entwicklung der Exportmärkte in den nächsten Monaten sein. Deutschland, USA, Italien sind die Haupthandelspartner für die Steiermark und Kärnten. Für das Burgenland sind Deutschland, Ungarn und China die wichtigsten Märkte. Die Steiermark konnte zuletzt bei der Exportquote unter den Bundesländern am meisten zulegen. Rund 13,4 Milliarden Euro betrug das steirische Exportvolumen 2019. Kärnten führte zuletzt Waren im Wert von rund acht Milliarden Euro aus, während das Burgenland knapp drei Milliarden am Export verdiente. Diese Wertschöpfung dürfte durch die Covid-19 Krise deutlich wackeln. Die Lage in den wichtigsten Exportmärkten sieht aktuell nicht so rosig aus.

Deutschland mit „größtem“ Konjunkturpaket

„Bayern ist für sich allein genommen der größte österreichische Exportmarkt, gefolgt von Baden-Württemberg“, erläutert Andreas Haidenthaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in München. „Die Hauptschwierigkeit liegt momentan sicherlich in der mangelnden Planbarkeit – es ist schlicht nicht möglich, den weiteren Verlauf der Pandemie und deren Auswirkungen vorherzusehen“, beschreibt Haidenthaler die aktuellen Hauptschwierigkeiten. Abhängig vom Pandemieverlauf rechnet man in Deutschland mit einer wirtschaftlichen Erholung. „Das wird nicht über Nacht passieren. Deutschland hat aber weltweit das größte Maßnahmenpaket zur Konjunkturstützung verabschiedet, dementsprechend sind hier einige Impulse zu erwarten“, so Haidenthaler zuversichtlich.

Unberechenbare USA

„Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage in den USA sind auch österreichische Exportunternehmen – abhängig von der Branche leider von stärkeren Umsatzrückgängen betroffen“, berichtet Andreas Stauber, stellvertretender Wirtschaftsdelegierter in Washington. Größte Herausforderung seien nach wie vor die restriktiven Einreisebestimmungen. Zudem würde der schwache US-Dollar Waren aus Europa verteuern. Prognosen seien aktuell aufgrund der ständig wechselnden Rahmenbedingungen kaum möglich, so Stauber. „Aus Sicht der österreichischen Unternehmen, mit denen wir laufend in Kontakt stehen ist primär das abstrakte Thema der Planungssicherheit – auch im politischen und handelspolitischen Bereich – sowie das vorhandene Potenzial der verstärkten transatlantischen Kooperation bedeutsam.“

Starker Einbruch im Italiengeschäft

„Österreichs 26 Milliarden Euro schwerer Exportund Beschaffungsmarkt Italien ist von Covid-19 massiv betroffen. In den ersten fünf Monaten ging der Warenhandel in beide Richtungen um 16 Prozent zurück, zahlreiche Lieferketten brachen ein“, berichtet Gudrun Hager, Wirtschaftsdelegierte in Mailand. Hauptthema für Exporteure ist auch hier die Planbarkeit und der Maßnahmendschungel, durch den das österreichische Außenwirtschafts-Center durchzunavigieren hilft. Gudrun Hager ist aber auch überzeugt, dass die milliardenschweren Hilfspakete, nicht nur die italienische Wirtschaft beleben, sondern auch für Lieferanten, Importeure und Investoren aus Österreich interessante Chancen bieten.

Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Süd

Foto: iStock.com/FangXiaNuo

Mehr aus der Region Süd erfahren?

No comments

leave a comment