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Virtueller Exporttag zeigt Marktchancen auf
Die Covid-19-Krise hat alle positiven Wirtschaftsprognosen zunichtegemacht. Doch die Chancen für heimische Exportunternehmen sind in Takt, auch wenn es herausfordernd wird. Das zeigt der erstmals virtuell abgehaltene Exporttag der Wirtschaftskammer.
Von Florian Eckel
Mehr als 5.000 Vertreter von österreichischen Exportunternehmen waren online dabei: beim ersten digitalen Exporttag der Wirtschaftskammer und der Außenwirtschaft Austria. Das Thema war brisant: Österreichs Exportwirtschaft eilte vor der Corona-Krise noch von Erfolg zu Erfolg. 2019 wurde ein Exportvolumen von 154 Milliarden Euro erzielt, „das ist ein Alltime-High“, wie Michael Otter, Leiter der Außenwirtschaft Austria, sagt. Dann kam Corona, und innerhalb weniger Wochen war alles anders. Und das dicke Ende droht im Herbst zu kommen. Denn viele Firmen konnten zuletzt noch alte Aufträge abarbeiten. Wenn sie keine Folgeaufträge lukrieren, dann wird es für sie sehr unangenehm, wie Wirtschaftskammerexperte Christoph Schneider sagt.
„Italienische Qualitäten“ sind jetzt gefragt
Keine Flaute hatte in den letzten Monaten die Außenwirtschaft Austria: „Wir haben keinen Lockdown gemacht, wir haben keine Mitarbeiter in der Betreuung österreichischer Exportunternehmen abgezogen“, so Otter. Und die Nachfrage nach Informationen vonseiten der heimischen Exportunternehmen war in dieser Zeit fulminant: „Wir haben 10.000 Unternehmen informiert“, berichtet Gudrun Hager, Wirtschaftsdelegierte in Mailand: „Unsere Länderwebsite war ein Bestseller.“ Italien war besonders stark getroffen von Corona, und hier besonders Oberitalien, speziell die Lombardei, eine Region, die enorme Bedeutung für österreichische Exporteure hat, die daher auch entsprechend hart getroffen wurden. Laut einer Stimmungsumfrage des AußenwirtschaftsCenters Mailand geht die Hälfte aller österreichischen Italien-Exporteure davon aus, dass die Krise noch anhalten wird: Nur 20 Prozent sehen ein stabiles Italien-Geschäft für heuer und 35 Prozent für nächstes Jahr. Einen kleinen Lichtblick gibt es immerhin: Die Industrieproduktion in Italien ist nicht so stark gesunken wie international befürchtet. Österreichs Unternehmen müssten auf dem Italien-Markt jetzt „italienische“ Qualitäten an den Tag legen: „Viel Kreativität und viel Flexibilität“, wie Hager sagt. Chancen gebe es vor allem für österreichische Firmen, die italienische Firmen im Digitalisierungsprozess unterstützen können oder bei touristischer Infrastruktur.
Hoffen auf Konjunkturprogramme
Auch in Deutschland sollten staatliche Konjunktur und Hilfsprogramme für Impulse sorgen, berichtet Andreas Haidenthaler, Wirtschaftsdelegierter in München. Deutschland habe einen großen Nachholbedarf in der Instandhaltung seiner Infrastruktur (Straßen, Bahnen, Glasfasernetze). Hoffnung gibt es auch wieder für den chinesischen Markt: China wird heuer ein bis drei Prozent Wirtschaftswachstum zustande bringen und damit eine der wenigen Volkswirtschaften mit Wachstum sein, sagt Wirtschaftsdelegierter Martin Glatz. Die Industrieproduktion in China ist wieder voll angelaufen, die Bauwirtschaft läuft stark, allerdings schwächelt zurzeit noch der private Konsum. Es gebe wieder tolle Exportchancen für Tiroler Unternehmen, betont Glatz: „Vor allem zwei Bereiche verlangen nach österreichischem Know-how. Erstens der Trend zur Digitalisierung und zweitens: der Trend zu gesundem Leben.“
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Foto: iStock.com/tonefotografia
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