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Austro-amerikanische Erfolgsstory


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Interview mit Wirtschaftskammerpräsident Dr. Harald Mahrer

Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Österreich sind eine Erfolgsgeschichte. Und das sollen sie auch weiterhin bleiben. Doch Corona und Handelsstreitigkeiten trüben den Horizont. Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer spricht mit den Wirtschaftsnachrichten über die austro-amerikanischen Handelsbeziehungen, die Krise und ihre Chancen und über Nord Stream 2 und das Verhältnis zwischen Europa und den USA.

Interview von Stefan Rothbart

Herr Präsident, die USA sind seit Jahren nach Deutschland der zweitwichtigste Exportmarkt für österreichische Betriebe. Durch die Covid-19 Krise ist dieser Markt aber stark beeinträchtigt. Wie beurteilen Sie aktuell die Lage auf dem US-Exportmarkt?

Die USA sind hart von der Covid-19Krise betroffen. Dazu kommt eine wirtschaftspolitische Unsicherheit aufgrund der US-Präsidentschaftswahlen am 3. November. Was auch immer das Wahlergebnis bringt: Die USA bleiben die weltweit stärkste Wirtschaftsmacht. Das Land hat mit Maßnahmen in Billionenhöhe Geld in die Wirtschaft, vor allem in KMU und in eine Arbeitslosenversicherung, investiert. Das hat die härtesten Schläge abgefedert. Mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit kann sich auch das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten langsam erholen. Schon in den nächsten Monaten rechnen wir verstärkt mit Investitionen in die Industrieproduktion und Infrastruktur. Davon werden auch österreichische Betriebe profitieren. Weitere Chancen ergeben sich bei nachhaltigen Baulösungen, erneuerbaren Energien und Energieeffizienz sowie in der Medizintechnik – auch das Bereiche, in denen heimische Betriebe wieder exzellente Produkte anzubieten haben. Zusätzlich stehen wir gerade am Anfang eines umfassenden Transformationsprozesses. Die internationale Wirtschaft verändert sich von Grund auf, vor allem aufgrund neuer technologischer Errungenschaften und Innovationen. Die Covid-19-Krise hat das noch beschleunigt. Hier spielen die USA ganz vorne mit, daher wird der Markt für uns auch in Zukunft kein bisschen an Relevanz verlieren.

Die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den USA waren immer hervorragend. Doch in den letzten Jahren droht US-Präsident Trump Europa unverhohlen mit Sanktionen und führt einen regelrechten Handelsstreit, der auch österreichische Betriebe beeinflusst. Wie gut sind die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den USA aktuell tatsächlich und wie lassen Sie sich aus Ihrer Sicht verbessern?

Die USA sind unser zweitwichtigster Exportmarkt und der wichtigste Exportmarkt in Übersee. Das war nicht immer so: 1995, im Jahr unseres EU-Beitritts, haben wir drei Prozent unserer Exporteuro in den USA verdient. Im Vorjahr waren es gut sieben Prozent – das ist eine Steigerung von 140 Prozent. Aktuell sind die Exporte in die USA in etwa im selben Ausmaß zurückgegangen wie die Ausfuhren nach Italien, China und Ungarn. Aber: Unsere Exportbetriebe haben eine breite Waren-und Produktpalette im Angebot, daher beobachten wir bereits jetzt wieder, dass sich die Rückgänge abflachen und das Interesse wieder deutlich steigt. Unsere Firmen sind vertrauenswürdige Partner für die Amerikaner. Sie sind – nicht zuletzt dank unserer Außenwirtschaft-Center in vier US-Städten – gut auf den Markt vorbereitet und in ihren Nischen häufig auch Marktführer. Viele unserer Firmen waren und sind in den USA auch „essential business“ und konnten daher während der Pandemie weiterarbeiten. Der europäische Handelsdisput mit den USA begann bereits vor Corona. Trotzdem haben sich die rot-weiß-roten Exporte und Investitionen seither positiv entwickelt. Noch im Herbst eröffnet eine heimische Niederlassung in North Carolina mit einer halber Milliarde US-Dollar an Investment. Unsere Firmen sehen den US-Markt nicht als kurzfristige Destination, sondern als einen mittel-bis langfristig sehr lukrativen Markt. Dafür braucht es eben viele Ressourcen und manchmal auch einen langen Atem.

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Foto: WKO

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