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IV-Steiermark Konjunkturumfrage:


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Industrie trotzt der Krise, bleibt aber unter Normalauslastung

Industrie als von COVID-19 am stärksten betroffener Wirtschaftssektor in der Steiermark. Geringe Auslastung der Produktion lässt bei einem Drittel der Unternehmen Personalreduktionen erwarten.

Die Antworten von 48 Unternehmen mit rund 40.000 Beschäftigten zeigen in der jüngsten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) Steiermark eine Dreiteilung der aktuellen Geschäftslage in der steirischen Industrie: Ein Drittel bewertet die derzeitige Lage als gut, ein weiteres als durchschnittlich und ein Drittel stuft die aktuelle Situation als schlecht ein. Die Beurteilung des Auftragsbestands hat sich gegenüber der letzten Umfrage im Juli zwar verbessert – der Index stieg von – 30 auf – 9. Damit liegt er aber noch immer unter der Nulllinie und deutlich schlechter als vor einem Jahr (Index im Herbst 2019: +10).

Gernot Pagger, Geschäftsführer der IV-Steiermark: „Die steirische Industrie tut alles, um der Krise standzuhalten. Wir stellen jedoch fest, dass der Ausblick auf die kommenden Monate verhalten ist.“ In den nächsten drei Monaten gehen knapp zwei Drittel der Unternehmen von einer gleichbleibenden Produktionstätigkeit aus. 30 Prozent rechnen mit steigenden Produktionszahlen, fünf Prozent mit sinkenden. Weil aber die Produktion vielfach nicht ausgelastet ist, geht jedes dritte Unternehmen von einem Personalabbau bis zum Jahresende aus. „Um dieses Szenario abzufedern, müssen Einschränkungen der Geschäfts- und Produktionstätigkeit vor Ort und in Bezug auf die internationale Geschäftsabwicklung verhindert werden. So ist es beispielsweise wichtig, die unbürokratische europäische und globale Reisetätigkeit für Mitarbeiter der Industrie sicherstellen zu können“, betont Pagger.

Optimismus für erstes Quartal 2021 gesunken

Aus Sicht der befragten Unternehmen ist nicht mit einer raschen Erholung der konjunkturellen Entwicklung zu rechnen. 35 Prozent prognostizieren, ausgehend vom aktuell niedrigen Niveau, eine Verbesserung der Geschäftslage in sechs Monaten – zuletzt waren es 41 Prozent. Untermauert wird das Bild von der Einschätzung der Ertragssituation in sechs Monaten: 15 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, 27 Prozent mit einer weiteren Verschlechterung. Zuletzt waren es 19 und 18 Prozent.

Industrie ist hauptbetroffener Sektor in der Steiermark

Die Industriellenvereinigung rechnet für 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 7,6 Prozent. Der gesamtwirtschaftliche Schaden wird somit rund 30,7 Milliarden Euro betragen –  8,5 Milliarden Euro bzw. 28 Prozent entfallen auf die österreichische Industrie. In der Steiermark werden es wegen des hohen Industrieanteils an der Wertschöpfung und der starken Exportorientierung der Industrie sogar 36 Prozent des Schadens sein – damit ist die Industrie der am stärksten betroffene Wirtschaftssektor in der Steiermark.

Wege aus der Krise

Aus Sicht der IV gilt es, einerseits so gut wie möglich durch die COVID-19 Pandemie und andererseits gestärkt aus der Krise zu kommen. Digitalisierung, Qualifizierung und Internationalisierung sind dabei zentrale Handlungsfelder. Konkret heißt das:

  • Beschleunigung der umfassenden Digitalisierung in der Steiermark
  • Qualifizierung von Arbeitsuchenden und Beschäftigten in Zukunftsthemen, die den dynamischen technologischen Wandel abbilden
  • Aufrechterhaltung der internationalen Reisetätigkeit für Vertrieb und Service um Aufträge aus dem Weltmarkt nach Österreich und in die Steiermark bringen und bestehende Kundenbeziehungen halten zu können

„Ganz besonders wird der wirtschaftliche Verlauf der nächsten Wochen vom verantwortungsvollen Handeln jedes Einzelnen abhängen, um die Infektionszahlen möglichst niedrig zu halten“, so Pagger abschließend.

Foto: IV-Steiermark/Maija Kanizaj

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