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WIFO-Chef Badelt blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft
Eine gute Nachricht von WIFO-Chef Christoph Badelt macht den Wirtschaftstreibenden Hoffnung. Der langjährige Rektor der WU Wien war in der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zu Gast. Dort sprach er über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Covid-19-Shutdowns im 1. Halbjahr 2020 in Österreich.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Mit einem „Konjunktur-und Finanzmarktausblick“, der in Zeiten von Corona als Livestream veranstaltet wurde, stellte der Wirtschaftswissenschaftler Christoph Badelt seinen Befund und seine Prognose praxistauglich knapp 200 interessierten Unternehmern vor. „Wir haben die Wirtschaft zugesperrt – sind aber dabei, aus der aktuellen Krise herauszukommen, wenn nicht an der Gesundheitsfront etwas Katastrophales passiert – das entzieht sich jedoch meiner Prognose.“
Dass die österreichischen Unternehmer die Lage mit großer Besorgnis sehen, ist bekannt und nachvollziehbar. In einer Standortumfrage unter 800 Unternehmen aus ganz Österreich von der Österreichischen Hoteliervereinigung über Handelsverband, Gewerbeverein, Senat der Wirtschaft bis zum Forum EPU, die an der Umfrage im Sommer teilgenommen haben, sind trotz Lockerungen der Maßnahmen die Umsätze rückläufig gewesen. Für das Gesamtjahr gehen die Befragten von Einnahmenausfällen im Ausmaß von 38,8 Prozent aus. Besondere Sorge bereitet das Ausmaß durch alarmierende Kürzungen bei Investitionsvorhaben: Wurden Investitionsrückgänge bei der ersten großen Standort-Umfrage vom Mai für 2020 noch mit 354.000 Euro je Betrieb angegeben, lagen sie im Sommer bei 460.000 Euro: ein Plus von 29,9 Prozent. Ähnlich die Entwicklung für 2021: Bei der ersten Befragung wurden die Investitionsrückgänge für das nächste Jahr mit 467.000 Euro angegeben, dann stieg dieser Wert im Sommer bereits auf 620.000 Euro. Mehr als die Hälfte der geplanten Investitionen wird coronabedingt zurückgestellt.
Die heimischen Unternehmer sind sich nicht nur bei der Bewertung der Hilfsmaßnahmen, sondern auch beim Fahrplan für die kommenden Monate einig: Der Kampf gegen die wirtschaftlichen Covid-Folgen muss effektiver werden. „Dienstleistung funktioniert anders als Produktion, KMU anders als Konzerne: Wir brauchen maßgeschneiderte Konzepte.“ Branchenlösungen braucht es etwa für die Kurzarbeit oder für den Fixkostenzuschuss. Die Einbindung von Praktikern ist ein Muss, wenn man sich ansieht, was bisher geliefert wurde: „Da ging viel an der gelebten Praxis vorbei. Da muss die Regierung rasch reagieren im Interesse von Standort, Arbeitsmarkt und Wirtschaft und bessere Berater an Bord holen. Denn wir können keine Langzeitarbeitslosen, keine weiteren Investitionseinbrüchen und keine Verfestigung der Rezession brauchen.“ Trotz weiterer Verbesserung blieben die österreichischen Unternehmen im September in ihrer Konjunktureinschätzung skeptisch, wie das WIFO aus den aktuellen September-Befragungen erhob. Der WIFO-Konjunkturklimaindex stieg saisonbereinigt um 1,7 Punkte, lag aber mit minus 9,1 Punkten weiter im negativen Bereich. Während sich die Einschätzungen der aktuellen Lage über die Branchen weiter verbesserten, war die Dynamik der Erwartungen im September nach wie vor verhalten.
Unternehmer sehen ökonomische Lage kritisch
Thematisch im Fokus der Livestream-Veranstaltung im Raiffeisenhaus standen daher auch die Sorgen der heimischen Betriebe, die durch die Corona-Krise vor große Herausforderungen gestellt werden. „Österreichische Unternehmer schätzen die wirtschaftliche Lage in der Covid-19-Krise wesentlich drastischer ein als in der Finanzkrise 2008“, stellt Badelt fest, wobei er jedoch klar differenzierte: „Die Unternehmen sind von der Covid-Krise unterschiedlich betroffen. Die Bauwirtschaft beispielsweise ist sehr stark eingebrochen, hat sich aber im Vergleich zu anderen Branchen rasch wieder erholt.“
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Foto: iStock.com/Warchi
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