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„Es tut sich was am Arbeitsmarkt“


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Lage in Ober- und Niederösterreich

In Ober- und Niederösterreich ist die Lage am Arbeitsmarkt zwar nach wie vor schwierig, doch es gibt ein paar Lichtblicke.

Von Ursula Rischanek

Wir haben eine interessante Situation: Eigentlich gehen wir davon aus, dass die Arbeitslosigkeit wieder steigt, aber erfreulicherweise ist das derzeit nicht der Fall“, sagt Gerhard Straßer, Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich. Konkret ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober im Vergleich zum Vormonat von 39.767 auf 38.633 zurückgegangen. Die Zahl der Schulungsteilnehmer verringerte sich um 5,1 Prozent auf 8.807. Erfreulich sei auch die Lage bei den offenen Stellen, von denen es aktuell knapp über 18.000 gibt. „Im September beispielsweise haben 8.500 Menschen einen Job gefunden und gleichzeitig sind 8.000 neue offene Stellen dazugekommen. Das heißt, es tut sich was am Arbeitsmarkt“, freut sich Straßer. Verbessert hat sich im Monatsabstand auch die Arbeitslosenquote, und zwar von 5,5 auf 5,4 Prozent. Zum Vergleich: Die österreichweite Arbeitslosenquote im Oktober lag bei 8,7 Prozent. „Für das Gesamtjahr gehe ich in Oberösterreich von einer Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent aus“, prognostiziert Straßer, der allerdings für Jänner 2021 mit neun Prozent die höchste Arbeitslosigkeit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges erwartet. Eine Einschätzung, die sein niederösterreichisches Pendant, Sven Hergovich, teilt. „Wir werden im Winter die höchste Arbeitslosigkeit in Friedenszeiten haben“, sagt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich. Die Situation sei zwar derzeit besser als bei der Rekordarbeitslosigkeit Mitte April, aber im Vergleich zum Vorjahr dramatisch. Konkret waren im Oktober in Niederösterreich 55.182 Menschen arbeitslos, um 8.755 mehr als im Oktober des Vorjahres. Inklusive der Schulungsteilnehmer waren 63.430 Menschen auf Jobsuche. Demgegenüber wurden dem AMS NÖ im Oktober mit knapp 5.000 freien Stellen um ein Zehntel weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet als im Vormonat. Insgesamt stehen 10.616 freie Stellen zur Besetzung zur Verfügung, um 8,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Industriell geprägt

Die Entwicklung in Oberösterreich sei vor allem darauf zurückzuführen, dass das Bundesland anders als Tirol oder Salzburg nicht touristisch, sondern industriell geprägt sei. „Daher hat es bei uns die meiste Kurzarbeit gegeben, während die Gastronomie viele Mitarbeiter gekündigt hat“, erklärt Straßer. Die große Frage sei, ob es bei Unternehmen nach dem Auslaufen der Kurzarbeit nicht doch zu einigen Freistellungen kommt, so der Geschäftsführer des AMS OÖ. Positive Signale gibt es in beiden Bundesländern am Lehrstellenmarkt. „Wir haben deutlich mehr Lehrstellen als Lehrstellensuchende, wir können nicht von einer verlorenen Generation sprechen“, sagt Straßer. Demnach wurden Ende Oktober 2.044 sofort verfügbare Lehrstellen gezählt, während 659 (plus 33 gegenüber Oktober 2019) potenzielle Lehrlinge auf der Suche danach waren. In Niederösterreich wiederum sind Ende Oktober mit insgesamt 816 offene Lehrstellen nur um fünf Lehrstellen weniger zur Besetzung zur Verfügung gestanden als im Vorjahr. Allein im Oktober wurden dem AMS NÖ insgesamt 523 offene Lehrstellen zur Besetzung gemeldet, um 68,2 Prozent mehr als im Vormonat. Dem stehen allerdings allein 1.265 sofort verfügbare Lehrstellensuchende gegenüber.  

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Foto: iStock.com/XtockImages

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