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Tourismus und regionale Wirtschaft in Gefahr
Immer neue Einschränkungen und Reisewarnungen machen dem Tourismus das wirtschaftliche Überleben schwer. Schuld daran ist das schlecht abgestimmte Vorgehen der Nationalstaaten. Zusätzlich macht der November-Lockdown der Branche schwer zu schaffen. Die Bemessung der neu aufgelegten Überbrückungshilfen hat aber ihre Tücken: Der November ist der umsatzschwächste Monat im Tourismus.
Von Christian Wieselmayer
Wie kaum eine andere Branche ist der Tourismus von der SARS- CoV-2-Pandemie existenziell betroffen. Erst kürzlich berechnete das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO für das Bundesland Salzburg einen Rückgang bei den Tourismus-Einnahmen von rund einem Drittel in den Monaten Mai bis August. Die vier Kammerpräsidenten – Hans Peter Metzler (WK Vorarlberg), Peter Buchmüller (WK Salzburg), Christoph Walser (WK Tirol) und Michl Ebner (HK Bozen) – sehen sich angesichts immer neuer gegenseitiger Reisewarnungen zu einem „Hilferuf aus den Alpen“ gezwungen und erläutern: „Die aktuelle Corona-Politik in Europa bringt in unseren Ländern massive existenzielle Bedrohungen mit sich, die letzten Endes nicht nur die Tourismuswirtschaft, sondern sämtliche regionale Wirtschaftskreisläufe bedrohen.“ Als Grund nennen die Präsidenten die unter- schiedlichen Maßnahmen der europäischen Staaten und insbesondere die inzwischen ausufernden Reisewarnungen bzw. -beschränkungen: „Diese sind wahres Gift für die europäische Wirtschaft und zugleich für das europäische Gemeinschaftsgefühl. Mit Blick darauf, dass die Quelle für Ansteckungen derzeit vor allem auf private Feiern und Zusammentreffen zurückzuführen ist, bringen diese Warnungen unsere regionalen Unternehmen unnötig in Gefahr und steigern lediglich die Verunsicherung.“ Die Forderung der vier Präsidenten dahingehend ist einhellig: „Die aktuellen Reisewarnungen und Einschränkungen müssen beendet und aufgehoben werden“, betonen die vier höchsten Wirtschaftsvertreter des Alpenraums. Sie sind davon überzeugt, dass das Coronavirus mit strengen Hygienemaßnahmen und dem Gebot des Abstandhaltens auch ohne Reisewarnungen in Schach gehalten werden könne.
Vorgehensweise vereinheitlichen
Deutliche Kritik übt Vorarlbergs Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metzler am aktuellen Reisewarnungs-Wirrwarr. Dieses sorge für Verunsicherung und schade dem gemeinsamen Ziel der Eindämmung des Virus. „Das gegenseitige Bombardieren mit Reisewarnungen richtet großen volkswirtschaftlichen Schaden für alle Beteiligten an. Die Rückkehr des Nationalismus und des Protektionismus darf in Europa keine Chance haben“, sagt Metzler. Verschärft werden die problematischen Reisewarnungen durch die verschiedenen Ampelsysteme und die unterschiedlichen Kriterien für Reisebeschränkungen. Das verzerre das Ergebnis völlig und bestrafe Länder, die viele Testungen durchführen und eine starke Tourismusquote aufweisen. Metzler appelliert an eine koordinierte europäische Vorgehens- weise, um eine stabile Wintersaison zu er- möglichen, was über den Tourismus hinaus für zahlreiche weitere Branchen wichtig ist.
80 Prozent des Umsatzes werden ersetzt
Der neuerliche Lockdown im November trifft die Tourismusbranche hart. Um die Folgen des Lockdowns vor allem für Gastronomie und Hotellerie abzumildern, legt die Regierung erneut ein Hilfspaket auf. 80 Prozent des Umsatzes, der im November des Vorjahres erzielt wurde, wird den Betrieben ersetzt. Die Hilfen sollen unbürokratisch über einen elektronischen Antrag direkt beim Finanzamt beantragt werden können und innerhalb weniger Wochen abgewickelt werden. Das elektronische Antragsformular wird in der ersten Novemberhälfte zur Verfügung stehen. Finanzminister Gernot Blümel verspricht: „Um diesen Umsatzersatz möglichst unkompliziert, unbürokratisch und rasch zu ermöglichen, wird dieser anhand der Steuerdaten, die der Finanzverwaltung vorliegen, automatisch berechnet.“
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Foto: iStock.com/amriphoto
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