HomeArchivInvestitionen gegen die Wirtschaftsflaute

Investitionen gegen die Wirtschaftsflaute


Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.
Bernhard HofbauerMag. Tanja Lackner
Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at

Zusätzliche Hilfsmaßnahmen

Die Pandemie wird uns noch einige Zeit begleiten, und wenn wir auch lernen werden, mit dem Covid-19-Virus zu leben, ist der ökonomische Schaden enorm. Die Wirtschaft schrumpft in höherem Umfang als bislang erwartet. Im Donauraum, dem produktiven Wirtschaftsmotor Österreichs, greifen die Landesregierungen daher zu zusätzlichen Hilfsmaßnahmen, die ein Absacken der regionalen Produktivität verhindern sollen.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Einen BIP-Einbruch von 7,7 Prozent statt der noch im Oktober angenommenen 6,8 Prozent prognostiziert das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) jüngst in einem Update zu seiner Herbstprognose. Auch dürfte die Wirtschaft 2021 nur um 2,8 statt 4,4 Prozent wachsen. Ein Vorkrisenniveau sei laut den Prognosen der EU-Kommission erst gegen Ende 2022 zu erwarten: In der Bundeshauptstadt Wien setzt man auf den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln, die Neugestaltung von Grätzeln und auf viele andere Projekte der wachsenden Metropole, um den Weg aus der Rezession zu ebnen. Die Auswirkungen der Pandemie auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Standort sind offensichtlich. Daher fordert der Standortanwalt in der Wirtschaftskammer (WK) Wien, Alexander Biach, von der neuen Stadtregierung umgehendes Handeln. „Oberste Prämisse muss sein, dass in den nächsten Monaten viel Geld in den Wiederaufbau investiert wird. Sowohl von der öffentlichen Hand als auch von privater Seite. Denn Private-Public-Partnerships können die Stadtentwicklung grundlegend erneuern und verbessern.“ Solche Infrastruktur-Projekte schaffen Jobs sowohl während der Bauphase als auch im laufenden Betrieb. Und obendrein wird der Standort moderner, leistungsstärker und klimafreundlicher. Laut Biach sollen allein in Wien durch die Investitionen der öffentlichen Hand von sechs Milliarden Euro – etwa in den Ausbau der Öffis, in Gesundheitsprojekte oder in die Modernisierung des öffentlichen Raums – rund 46.000 Jobs geschaffen werden. „In Gesamt-Österreich werden es mehr als 71.000 Jobs sein. Die Investitionen lösen Rückflüsse an Steuern und Abgaben aus und finanzieren sich so teilweise selbst. Einen wichtigen Beitrag leisten auch die privaten österreichischen Bauträger und Projektentwickler. Letztes Jahr konnten sie in Wien eine Wertschöpfung von knapp drei Milliarden Euro generieren und haben rund 30.000 Arbeitsplätze gesichert.“

Der Oberösterreich-Plan: Leistungsfähige und ressourcenschonende Infrastruktur mit Konjunktur-Power

Oberösterreich stellt in einer gemeinsamen Kraftanstrengung ein umfassendes Konjunkturpaket von rund 1,2 Milliarden Euro auf. „Durch die Nullschulden-Politik der vergangenen drei Jahre, wo rund 500 Millionen Euro an Verbindlichkeiten getilgt werden konnten, ist dieses Paket auch zu verantworten“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Allein 449 Millionen Euro dieses umfangreichen Pakets werden für einen leistungsfähigen und ressourcenschonenden Ausbau der OÖ- Infrastruktur bereitgestellt. Dabei handelt es sich um zusätzliche finanzielle Mittel und vorgezogene Projekte. Diese sollen einen kräftigen Impuls für den Wirtschafts- und Arbeitsmarktstandort auslösen. Die gesamtwirtschaftliche Hebelwirkung durch den Oberösterreich- Plan beträgt langfristig insgesamt rund vier Milliarden Euro. Von den bereitgestellten Mitteln werden 230 Millionen Euro – also mehr als die Hälfte – zur Realisierung der Stadtbahnkonzepte, wie der künftigen S-Bahnlinie 6, der Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof und der künftigen S-Bahnlinie 7, der Stadtbahn Gallneukirchen/Pregarten, sichergestellt. Dieser Ausbau der Schieneninfrastruktur ist die Antwort auf die Herausforderungen, die sich durch den prognostizierten Zuwachs des Individualverkehrs um rund drei Prozent pro Jahr ergeben. Der öffentliche Verkehr ist in vielerlei Hinsicht effizient. In eine Stadtbahn passen rund 200 Fahrgäste. Im Vergleich sind im Schnitt nur 1,15 Personen je Pkw unterwegs. Es bräuchte also 174 Pkws, um 200 Personen von der Region in die Landeshauptstadt zu befördern. Mit optimalen und attraktiven Reisezeiten sollen der ländliche und der urbane Raum optimal mit dem Ballungsraum vernetzt werden. Wenn Pendlerinnen und Pendler von diesen neuen Mobilitätsmöglichkeiten Gebrauch machen, werden die stark belasteten Pendlerkorridore in die Landeshauptstadt entlastet. „Wir brauchen eine leistungsfähige Infrastruktur, die den Ballungs- mit dem ländlichen Raum effizient vernetzt. Das geht nur mit dem ressourcenschonenden Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Von Landesseite sind die Weichen für die Umsetzung des größten Schienen-Infrastrukturprojektes seit dem Zweiten Weltkrieg gestellt. Mit dem Stadtbahn-Mammutprojekt werden Stausituationen reduziert, die Lebensqualität gesteigert und darüber hinaus Arbeitsplätze geschaffen“, ist Landesrat Günther Steinkellner überzeugt.

Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Donauraum

Foto: iStock.com/solar737

Mehr aus dem Donauraum erfahren?

previous article
next article
No comments

leave a comment