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Abhängigkeit Westösterreichs vom Tourismus zu groß?
In den Jahren nach der Finanzkrise von 2009 erwies sich der Tourismus als krisenfest. Nun ist es ebendiese Branche, die in Zeiten der Corona-Pandemie besonders hart getroffen wird. Die Industrie hingegen zeigt sich in der schwierigsten Krise der Nachkriegszeit erstaunlich krisensicher und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität Österreichs.
Von Christian Wieselmayer
Österreich ist es gelungen, den Bereich Forschung und Entwicklung in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich zu steigern. Die Forschungsquote, die im Jahr 1994 noch bei 1,53 Prozent lag, stieg bis 2020 auf 3,19 Prozent. Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Innovation sind essenzielle Voraussetzungen, um in Zukunft wissenschaftliche, wirtschaftliche, technische, soziale, ökologische und kulturelle Fortschritte zu erzielen. Das ist auch das erklärte Ziel der österreichischen Bundesregierung. Doch trotz der mehr als respektablen Dynamik, die Österreich in Bezug auf Forschung, Technologie und Innovation (FTI) in den vergangenen beiden De- kaden entwickelt hat, reicht dieser Schwung insgesamt allerdings nicht aus, um das Niveau der Spitzenländer zu erreichen. Im Vergleich zu den europäischen „Innovation Leaders“ Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Luxemburg, den Niederlanden, Schweden und insbesondere der Schweiz stagniert die österreichische Performance in den Zukunftsbereichen. Entsprechend rangiert Österreich in den relevanten internationalen Rankings weiterhin inner- halb des Mittelfeldes der Vergleichsländer und mit einem über die letzten zehn Jahre gleichbleibenden Abstand zur Spitzen- gruppe.
Re-Industrialisierung – mehr als nur ein Schlagwort
Die Re-Industrialisierung Europas und Österreichs, in den vergangenen Jahren oftmals nur ein Schlagwort, wird nun zu einem brennenden Thema, dem sich Politik und Wirtschaft mit voller Aufmerksamkeit widmen müssen. Dabei geht es nicht darum, einen Bereich, wie beispielsweise den krisen- gebeutelten Tourismus, in Westösterreich zurückzudrängen, sondern sich mit größter Aufmerksamkeit der Weiterentwicklung und Stärkung aller Bereiche zu widmen. Die Palette reicht dabei von Bildung über Digitalisierung bis hin zu Forschung und Innovation. Für die Industrie ist daher die neue Initiative für eine technische Universität am Standort Linz ein wichtiger Impuls, um das Thema Digitalisierung in Lehre und Forschung voranzutreiben und den MINT-Fachkräftepool zu stärken. Dabei – so der Wunsch der Industrie – soll auf bestehende Erfolge aufgebaut und Digitalisierung in ihrer Gesamt- breite vernetzt werden. Dies gelte vor allem in den Bereichen Robotik, Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen sowie künstliche Intelligenz. Die neue Einrichtung müsse für Anwendungsrelevanz und systematische Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stehen, um Internationalität und Innovationsgeist in Österreich entschieden voranzutreiben. Denn der Mangel an Fachkräften ist auch durch die Corona-Krise nicht kleiner geworden, vor allem nicht im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).
Industrie stemmt sich gegen die Krise
„Die Industrie stärkt den Wirtschaftsstandort insgesamt nachhaltig, indem sie sich sehr robust gegen die Krise gestellt hat und dies auch weiter tun wird. Auch wenn die Betriebe sehr unterschiedlich von der Corona-Krise betroffen sind, ist es beeindruckend, wie sich unsere Industrie als Fels in der Brandung dar- stellt und wie unsere Mitarbeiter helfen, das Land am Laufen zu halten“, ist Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg stolz auf den wirtschaftlichen Beitrag, den die Industrie während der Pandemie bisher geleistet hat. Was aber kann die Industrie darüber hinaus tun, um die Wirtschaftsstandorte Salzburg, Tirol und Vorarlberg gezielt und nachhaltig zu stärken? Peter Unterkofler, Präsident der IV Salzburg, sagt dazu: „Ich denke, es wäre falsch, jetzt die Globalisierung umzudrehen und rückgängig machen zu wollen. Als Industrie vertrauen und bauen wir ganz stark auf globale Beziehungen und internationale Absatzmärkte. Viel wichtiger als eine Rückholung von Produktion ist die Diversifikation. Mit unserer Vielfalt – damit können wir punkten. Eine Renaissance einer rein europäischen Produktion halte ich für eher unwahrscheinlich.“
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Foto: iStock.com/piranka
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