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Wie viel Strom brauchen wir zukünftig?
Bis 2030 soll Österreich seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen beziehen. Um dieses Ziel zu erreichen, steht die Energiewirtschaft vor großen Herausforderungen. neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien braucht es auch robustere Stromnetze. Mit zunehmender Elektrifizierung der Mobilität wird der Energiebedarf in Zukunft stark steigen. Sind die Ziele der Bundesregierung erreichbar oder stößt man an Kapazitätsgrenzen?
Von Stefan Rothbart
Die Dekarbonisierung von Industrie, Haushalten und Verkehr ist das größte Handlungsfeld, das sich die türkis-grüne Bundesregierung zur Erreichung der Klimaziele vornehmen will. Die Pläne sind ambitioniert, brechen sich aber an der Realität. Der Energiesektor wird dabei zur Schlüsselbranche und ihm muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, wenn es um konkrete Maßnahmen geht. Das hat die Bundesregierung erkannt. Ein konkreter Masterplan ist aber noch nicht erkennbar. Die nötigen Maßnahmen sind umfangreich und es gilt, eine ganze Reihe von Skaleneffekten zu bedenken.
Am Gesamtenergiemix für Österreich beträgt der Anteil der erneuerbaren Quellen rund 34 bis 35 Prozent. Strom macht rund 20 Prozent vom Endenergieverbrauch aus. Von diesen 20 Prozent werden wiederum 75 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen, wobei Wasserkraft den größten Anteil hat. Bis 2030 hat sich die Bundesregierung nun zum Ziel gesetzt, die heimische Stromproduktion zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Was bedeutet das konkret?
Zentrale Rolle der Übertragungsnetze
Nicht nur der Ausbau von erneuerbaren Energien muss massiv vorangetrieben werden, sondern auch die Erweiterung der Stromnetze. Und hier droht ein Flaschenhals. Energien aus Wind und Sonne erfordern aufgrund ihrer natürlichen Ertragsschwankungen und dezentralen Erzeugung sehr flexible Energienetze, wofür zunächst ein massiver Ausbau der Netzkapazitäten nötig ist. Sonst droht ein Energiestau auf den Stromautobahnen. Wird z.B. im Burgenland gerade viel erneuerbare Energie erzeugt, weil der Wind geht und die Sonne scheint, dann muss dieser Strom auch dorthin, wo er gebraucht wird. Dabei muss man wissen, dass die Bundesländer eigene Energienetze haben, die in das Bundesnetz der APG (Austrian Power Grid) einspeisen. Kommt viel Energie aus den Bundesländern, muss dieser Stromverkehr über die APG-Stromautobahn, die 380-kV-Leitungen, verteilt werden. Zudem muss die APG auch den europäischen Stromausgleich bewältigen, wenn z.B. die Slowakei Strom aus Deutschland über Österreich bezieht. Je mehr dezentrale Einspeiser und Abnehmer, desto größer das Verkehrsaufkommen. Daher muss das Stromnetz zukünftig enorme Schwankungen verkraften können. Für einen Hightech-Industriestandort wie Österreich ist ein robustes Energienetz von zentraler Bedeutung. Ein Beispiel: Je nach Wetterjahr schwankt die mittlere monatliche Winderzeugung im Februar zwischen 1,3 und 3,7 GW. Das ist eine Schwankungsbreite von 2,4 GW und entspricht in etwa der Leistung aller österreichischen Wasserkraftwerke an der Donau, die dann durch steuerbare Anlagen etc. kompensiert werden muss, schreibt etwa die APG auf ihrer Website.
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Foto: iStock.com/evgeny Gromov
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