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Branchen
Das Jahr 2021 ist so gestartet, wie das Corona-Jahr 2020 geendet hat. Mit einem harten Lockdown. Und viele Branchen müssen österreichweit mehr und minder ums Überleben kämpfen. Wirtschaftsforscher sind sich einig, dass die Wirtschaft 2021 wieder bis zu fünf Prozent wachsen soll und die Weltwirtschaft bis Anfang 2022 das Vorkrisenniveau wieder erreichen wird. Allerdings werden Prognosen nicht selten nach unten revidiert.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Allzu optimistisch blicken Unternehmervertreter und Arbeitnehmervertreter derzeit nicht in die Zukunft, aber die Aussicht auf „Normalität“ durch ausreichend wirksamen Impfstoff lässt sie dennoch hoffen.
Arbeitsmarkt
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist katastrophal: Mehr als eine halbe Million Menschen sind ohne Arbeit, über 400.000 in Kurzarbeit. „Das ist inakzeptabel“, bringt es AK-Präsidentin Renate Anderl auf den Punkt. „Gegen das Virus gibt es eine Impfung, das ist gut. Gegen die hohe Arbeitslosigkeit wird es nie eine Impfung geben – da brauchen wir rasch eine andere Therapie. Teststrategie und Impfstrategie sind wichtig, mit gleicher Kraft muss die Regierung aber an einer wirtschafts-und beschäftigungspolitischen Strategie arbeiten.“ Ganz vorne will sie dabei eine Qualifizierungsoffensive sehen, um die Chancen der ArbeitnehmerInnen im Strukturwandel zu erhöhen. Personal in Pflege und Bildung wird schon jetzt dringend gebraucht, und auch die Digitalisierung und die Bekämpfung der Klimakrise können Arbeit schaffen. In diesen Berufen sollten wir jetzt mit Ausbildungen beginnen, wir können nicht warten. Eine Jobgarantie für Langzeitarbeitslose oder ein gut ausgestattetes AMS, das Menschen rasch wieder in Arbeit bringt, sind weitere Bausteine.“
Gemeinden
Die österreichischen Kommunen nehmen bei der Bekämpfung der Pandemie eine wichtige Rolle ein, „denn die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind in der Pandemie als erste Ansprechpartner und Krisenmanager vor Ort gefordert“, so Gemeindebund -Präsident Alfred Riedl. „Wir informieren über aktuelle Maßnahmen, organisieren die örtlichen Massentests, koordinieren die vielen Freiwilligen und spielen auch bei der Impfstrategie des Bundes eine Schlüsselrolle.“ Die Gesundheitskrise hat die Gemeinden aber auch finanziell hart getroffen: Sinkende Ertragsanteile und fehlende Kommunalsteuereinnahmen stellen die kommunalen Haushalte vor große Hürden. Durch das Gemeindeinvestitionspaket in der Höhe von einer Milliarde Euro konnte den Gemeinden in einer ersten Phase rasch geholfen werden, um in Projekte zu investieren und die lokale und regionale Wirtschaft am Laufen zu halten. „Mit Fortschreiten der Krise wurde sehr schnell klar, dass die Gemeinden auf weitere Unterstützung des Bundes angewiesen sind. Ein zweites Rettungspaket für Gemeinden, das den Kommunen in diesem Jahr 1,5 Milliarden Euro bringt, wird für rasche und unbürokratische Hilfe sorgen.“
Industrie
„Für Gesellschaft und Wirtschaft sind die bisher gesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie mehr als schmerzhaft. Hinzu kommen die Verzögerungen beim Impfen, die eine Rückkehr zur Normalität einmal mehr ein Stück weiter in die Ferne gerückt haben“, meint Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV). „Unternehmen betreiben einen enormen Aufwand für Sicherheit, Schutz und Gesundheit ihrer Beschäftigten. Durchschnittlich werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in heimischen Produktionsbetrieben bereits jetzt zwei Mal pro Woche getestet. Es wäre daher logistisch unklug, diese Kapazitäten nicht als Teil einer umfassenden nationalen Teststrategie zu nutzen.“ Nach wie vor bleibe die rasche Durchimpfung der Bevölkerung ein Gebot der Stunde. „Das ist der einzig wirklich nachhaltige Weg aus der gesundheitlichen und auch aus der wirtschaftlichen Krise“, stellt Knill klar. Die bereits definierten Risikogruppen müssten selbstverständlich Vorrang haben. „Vergessen wir aber nicht, dass eine Impfverspätung bei Schlüsselarbeitskräften wirtschaftliche Folgen hat, die wir uns nicht leisten können, wenn wir als Land das wirtschaftliche Comeback nach der Krise schaffen wollen. Denn der Export ist die Stärke der Industrie und wichtigste Stütze für Wirtschaft und Arbeitsplätze in Österreich.“
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Foto: iStock.com/metamorworks
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