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Rote Laterne für Österreich


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Kunjunktur

Die Corona-Krise beschert der europäischen Wirtschaft den stärksten Konjunktureinbruch seit ihrem Bestehen. Besonders Österreich war davon betroffen, im vierten Quartal war das Minus achtmal höher als im EU-Schnitt.

Von Ursula Rischanek

Eigentlich kommt Österreich gut durch die coronabedingte Wirtschaftskrise, wie die türkis-grüne Bundesregierung nicht müde wird zu betonen. Die vorläufigen Zahlen des EU-Statistikamtes Eurostat für das vierte Quartal 2020 zeigen jedoch ein anderes Bild: Demnach musste die heimische Wirtschaft von Oktober bis Dezember des Vorjahres ein Minus von 4,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal hinnehmen. Damit ist sie achtmal mehr geschrumpft als der EU-Durchschnitt. Deutlich besser durch das vierte Quartal des Vorjahres ist hingegen beispielsweise Italien gekommen: Es weist zwar das zweitgrößte Minus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Europa auf, das mit zwei Prozent allerdings deutlich weniger stark ist als jenes Österreichs. Auch Frankreichs Wirtschaft legte Ende vorigen Jahres den Rückwärtsgang ein und schrumpfte um 1,3 Prozent. Anders hingegen die Entwicklung in Spanien, dessen Wirtschaft im vierten Quartal ein zartes Plus von 0,4 Prozent verzeichnen konnte. Ebenfalls im schwarzen Bereich finden sich Tschechien und Deutschland.

Tiefes Minus

Vergleicht man die Zahlen des vierten Quartals 2020 mit jenen des Vergleichszeitraum 2019, schrumpfte die rot-weiß-rote Wirtschaft gar um 7,8 Prozent, während es im EU-Schnitt 4,8 Prozent und im Euroraum 5,1 Prozent waren. Damit liegt Österreich in der Negativbilanz der Eurozone zwar nicht auf dem letzten, aber jedoch auf dem vorletzten Platz hinter Spanien, dessen Wirtschaft im Beobachtungszeitrum um 9,1 Prozent einbrach. Auch in diesem Vergleich steht Italien mit einem BIP-Einbruch um 6,6 Prozent besser da als Österreich. Deutlich geringer ist das Minus mit 3,9 Prozent in Deutschland oder mit 2,6 Prozent in Schweden ausgefallen. Wifo-Chef Christoph Badelt allerdings relativiert das schlechte Abschneiden Österreichs in diesem Zeitraum: „Wir haben ein sehr hohes Plus um über zwölf Prozent im dritten Quartal gehabt, insofern ist es klar, dass man dann stärker herunterfällt“, so Badelt.
Auch der Blick aufs Gesamtjahr zeigt, dass die Pandemie Europa mit einem BIP-Rückgang um 6,4 Prozent in eine tiefe Wirtschaftskrise gestürzt hat. In der 19 Staaten umfassenden Eurozone schrumpfte das BIP im Vorjahr den Schätzungen von Eurostat zufolge insgesamt um 6,8 Prozent, in der Finanzkrise von 2009 waren es hingegen „nur“ rund minus 4,5 Prozent. Für Österreich hat die OECD einen Rückgang um acht Prozent prognostiziert, die deutsche Wirtschaft beispielsweise musste ein Minus von fünf Prozent verkraften, jene Italiens von 8,8 Prozent. Zum Vergleich: Die USA verzeichneten mit einem Rückgang um 3,5 Prozent ein deutlich geringeres Minus des BIP. 

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Foto: iStock.com/Axel Bueckert

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