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Branchenbarometer West
Die Corona-Krise hat sich deutlich negativ auf die österreichische Wirtschaft ausgewirkt. Branchen wie Handel, Bauindustrie sowie Tourismus und Gastronomie melden Einbußen von 30 Prozent und mehr. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit steigen stark an.
Von Christian Wieselmayer
Handel stark betroffen
Laut Österreichischem Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) ist der Handel, und dabei speziell der Einzelhandel, einer der am stärksten von Covid-19 betroffenen Wirtschaftsbereiche. Der Grund dafür liegt in den strengen Lockdown-Maßnahmen, die seit 15. März 2020 mehr oder weniger gelten. Ausnahmeregelungen für den Lebensmittelhandel, Apotheken und Drogeriemärkte kamen zwar bestimmte Sparten im Handel zugute, führten teilweise sogar zu Umsatzsteigerungen. Der Einfluss von Covid-19 auf den Einzelhandel ist jedoch immens: 1.026 Betriebe meldeten im ersten Halbjahr 2020 Insolvenz an, jedes zehnte Unternehmen musste bereits Arbeitnehmer kündigen. Eine Studie des österreichischen Handelsverbands besagt, dass 85 Prozent aller Einzel- und Großhändler 2020 mit Umsatzeinbußen von durchschnittlich 32 Prozent rechnen. Auch der von den Lockdown-Maßnahmen ausgenommene „systemrelevante“ Lebensmittelhandel kann nicht pauschal zum Krisengewinner erklärt werden. So seien laut Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), hohe Kosten durch die umfangreichen Schutzmaßnahmen entstanden. Hinzu kommen die Kosten für die Aufrüstung des Onlinehandels, der sich in der Lockdown-Zeit vervierfacht hat.
Millionenverluste für Lebensmittel-Großhändler
Lebensmittel-Großhändler verzeichnen als Zulieferer für Gastronomie und Hotellerie Millionenverluste. Die aktuelle Lage der Gastro-Lebensmittelgroßhändler wird in der öffentlichen Wahrnehmung von der – durchwegs guten – Geschäftssituation des Lebensmittel-Einzelhandels überdeckt. Übersehen wird dabei aber, dass sich der Großhandel fundamental vom gut frequentierten Lebensmittel-Einzelhandel unterscheidet. Manche Großhändler mussten alleine im Dezember 2020 einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an Umsatzausfall verkraften. „Die Großhandelsbetriebe befinden sich durch die Corona-Maßnahmen in einem der am meisten betroffenen Wirtschaftssegmente, da nahezu alle Geschäftskunden von heute auf morgen schließen mussten“, erklärt Gremial-Obmann Stefan Mair von der Wirtschaftskammer Tirol (WKT). Erschwerend kommt hinzu, dass es speziell in Westösterreich zahlreiche Großhändler gibt, die über keine Einzelhandelsstruktur verfügen und ausschließlich an die Gastronomie bzw. Hotellerie liefern, die sich aber seit Monaten im Lockdown befindet. Die betroffenen Betriebe haben zwar alle Möglichkeiten wie die Einreichung von Kurzarbeit, Fixkostenzuschüsse, Kredite, massive Abverkäufe und Warenretouren an Industriebetriebe genutzt. Trotzdem generieren die Zulieferer im Lockdown täglich massive Verluste und können ihre Kosten weder kurz noch mittelfristig decken. Seit Monaten wartet die gesamte Gastro-Großhandelsbranche auf zusätzliche Hilfsgelder. „Der seit Dezember angekündigte Umsatzersatz für indirekt betroffene Betriebe wurde aber immer noch nicht final beschlossen“, beklagt Stefan Mair.
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Foto: iStock.com/Flying broccoli
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