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Fintech
Die Wirecard-Pleite, die GameStop-Kursexplosion sowie wilde Spekulationen rund um Kryptowährungen zeigen uns, dass mit der Digitalisierung an den Finanzmärkten auch neue Spielregeln notwendig sind.
In der Finanzbranche ist Fintech (Finanztechnologie) definitiv angekommen. Gleichzeitig sind auch die Verbraucher bereit für die digitale Umstellung. Dabei ist es jedoch wichtig, dass diese umfassend über die Risiken neuer Produkte aufgeklärt werden. Wie die letzten Monate an der Börse zeigten, treiben digitale Anwendungen, wie etwa Trading-Apps, durch einen niedrigschwelligen Zugang und geringe transaktionsgebühren die Demokratisierung der Finanzmärkte voran. Zudem bieten diese Tools auch die Möglichkeit des Socialtradings bzw. Foren, worin man sich austauschen und anderen Tradern folgen kann. Im Sog dieser Entwicklungen gibt es eine rasant steigende Zahl junger und meist unerfahrener Verbraucher, die weniger an einer tiefgehenden Analyse eines börsennotierten Unternehmens interessiert sind als an dem, was schlicht und einfach die anderen vorgeben. Dieser Herdentrieb und das fehlende Gespür für die Korrelation zwischen Risiko und Rendite mündeten wie im Jänner bei der GameStop-Aktie in eine Art Flashmob, bei dem allerdings jene Teilnehmer eine bittere Lektion erteilt bekamen, die zuletzt an diesem „Event“ teilnahmen.
Der nötige Spagat
Abgesehen davon, dass es allgemein für die Ökonomie wichtig ist, dass sich Anleger an den fundamentalen Daten und der tatsächlichen Performance eines Unternehmens orientieren und nicht als Trotzreaktion gegenüber einem Hedgefonds eine beliebige Firma konzertiert pushen, werden mit solchen Aktionen auch Existenzen zerstört. Umso wichtiger ist es, dass es Regulatorien gibt, welche einerseits die Verbraucher schützen und andererseits das innovative Klima im Bereich der Fintech-Unternehmen nicht beeinträchtigen und etwa zur Abwanderung junger Start-ups beitragen. Dieser Balance-Akt wird entscheidend für die Akzeptanz der Produkte und die Wettbewerbsfähigkeit der Finanzdienstleister sein. Die Struktur und der Umfang des regulatorischen Regimes sind allerdings historisch aus Umständen erwachsen, die naturgemäß noch nichts mit den Fintech-Anwendungen zu tun hatten. Der regulatorische Spielraum hält daher möglicherweise nicht mit der zügigen Entwicklung neuer digitaler Anwendungen Schritt oder behindert sie gar. Die europäische Kommission widmet sich dieser Herausforderung im Rahmen ihres Fintech-Aktionsplans. Infolgedessen wurden in manchen Ländern bereits Erprobungszonen für innovative Unternehmen („regulatorische Sandkästen“) eingerichtet. Sie bieten ein Umfeld, in dem die Aufsicht speziell auf innovative Unternehmen oder Dienstleistungen zugeschnitten ist. Die zuständigen Behörden müssen zwar die einschlägigen Vorschriften anwenden, wenn es jedoch darum geht, die in diesen Vorschriften vorgesehenen Grundsätze der Verhältnismäßigkeit und der Flexibilität anzuwenden, enthalten diese Vorschriften Ermessensspielräume. dies kann vor allem im Kontext der technologischen Innovation von Nutzen sein.
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Foto: Deutsche Börse
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