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Bayern und Tirol:


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Gemeinsamer Spirit

Allen coronabedingten Restriktionen zum Trotz funktioniert das Zusammenspiel in den Grenzregionen relativ friktionsfrei. Die Verbindungen zwischen Bayern und Tirol sind zu stark, als dass sie durch die Krise in eine Krise gestürzt werden könnten.

Von Christian Wieselmayer

Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch“, sagte der legendäre bayerische Komiker Karl Valentin. Oder: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“ Die Bayern schätzen das Erbe ihres großartigen Wortkünstlers. Und die Tiroler schätzen es auch, ist ihnen die humorige Welt der nördlichen Nachbarn doch viel näher als jene der Wiener, deren Schmäh im westlichen Bergland nicht wirklich wirkt. Die geografische Nähe ist wohl ein Grund dafür, dass sich die Tiroler in Bayern oder die Bayern in Tirol nicht fremd fühlen. Vom „Alten Peter“, dem Turm der ältesten Pfarrkirche Münchens, aus kann man bei klarem Wetter bis zu den Tiroler Alpen schauen. Umgekehrt gibt es zahlreiche Gipfel der Grenzregion, die den Blick bis zur Hauptstadt des Freistaates Bayern eröffnen, die dem Land Tirol so nah ist, dass die Krümmung der Erde keine Rolle spielen kann. Kein Wunder, grenzt Tirol im Norden doch ausschließlich an Bayern und teilt mit dem Nachbarland Berge, Flüsse, Wälder und mehr. „Unsere Mentalität ist ähnlich“, weiß der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister des Freistaates Bayern, Hubert Aiwanger, der zudem festhält: „Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen sind sehr eng – gerade auf lokaler Ebene.“

Sprache der Wirtschaft

Die Verflechtungen, die Aiwanger anspricht, werden durch die Pandemiesituation auf die Probe gestellt und durch politische Querschüsse auch strapaziert. „Dass man auf Ebene der Handelskammern sehr sachlich diskutieren und viele Dinge, die sonst politisch mitschwingen, ausklammern kann, ist ein großer Vorteil“, stellt Christoph Walser fest. Der Präsident der WK Tirol bezieht sich dabei unter anderem auf ein Gespräch, mit dem die Grenzen nach Bayern vor Kurzem erst per Videocall übersprungen und wichtige Themen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit behandelt wurden. Auf bayerischer Seite nahmen Hubert Aiwanger und Manfred Gößl teil. Aiwanger ist Staatsminister im flächengrößten und mit rund 13 Millionen Einwohnern zweitbevölkerungsreichsten deutschen Land. Manfred Gößl ist Hauptgeschäftsführer der Industrie-und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, die mit rund 400.000 Mitgliedsunternehmen die größte IHK Deutschlands ist. Auf österreichischer Seite waren Christoph Walser und der Präsident der WK Salzburg, Peter Buchmüller, die Gesprächspartner. „Es ist sehr wichtig, dass man auf dieser Ebene im Austausch bleibt, und wir werden das regelmäßiger und öfter machen, denn es ist jetzt und in der Zeit nach der Krise besonders wichtig, die guten Verbindungen zu unserem Nachbarland zu pflegen“, so Walser. Sein IHK-Kollege sieht das ziemlich ähnlich. „Grundsätzlich unterstützen wir alle Initiativen, die uns auf unserem gemeinsamen Weg als Nachbarn voranbringen und in denen auch die in manchen Punkten durchaus verschiedenen Interessenlagen ausgelotet werden können“, sagt Manfred Gößl. Und weiter: „Es ist zum allergrößten Teil wunderbar, wie unsere Regionen vor allem seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 noch enger zusammengewachsen sind. Beide Seiten haben daraus viele Vorteile gezogen und neue Stärke gefunden.“

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Foto: iStock.com/MCS-Photography

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