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Fachkräftemangel trotzt Corona-Krise


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Branchenübergreifender Fachkräftmangel

Obwohl die Corona-Pandemie in Wirtschaft und Arbeitsmarkt für komplett neue Entwicklungen sorgt, ist eines beim Alten geblieben: die händeringende Suche nach den besten Facharbeitern.

Von Marie-Theres Ehrendorff

In der heimischen Wirtschaft fehlt es bereits seit einigen Jahren branchenübergreifend an qualifizierten Fachkräften. Die Corona-Krise und die damit verbundene Rezession haben die Situation am Arbeitsmarkt abermals verschärft. Drei Viertel der österreichischen KMU haben Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. Die meisten unbesetzten Stellen gibt es in den Bereichen Technik und IT. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen verliert auch Umsatz aufgrund des Fachkräftemangels. Die Energie- und Wasserversorgungsbranche sind davon am stärksten betroffen.
„Zwar lässt die Corona-Krise den Personalbedarf der Wirtschaft gerade kräftig schrumpfen, doch der Fachkräftemangel wird dadurch nur ein kleines bisschen abgemildert – viele Branchen holt er auch während der Krise trotz hoher Arbeitslosenzahlen schmerzhaft ein“, interpretiert Erich Lehner, Managing Partner bei EY Österreich, die Umfrageergebnisse der aktuellen Studie „Fachkräftemangel im österreichischen Mittelstand“. Dazu wurden 800 mittelständische, nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern in Österreich repräsentativ befragt.
Am eklatantesten ist der Mangel an Fachkräften im technischen Bereich. Dort bleiben in jedem vierten Unternehmen Stellen unbesetzt. Der Digitalisierungsschub durch die Corona-Krise hat den Fachkräftemangel im IT-Bereich noch weiter verschärft: 15 Prozent der Unternehmen in diesem Bereich melden offene Stellen.
„Die digitale Transformation ist in allen Branchen voll im Gang, speziell Industriebetriebe stecken mitten in einem nachhaltigen technologischen Umbruch. Das führt auch zu erheblichen Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt. Traditionelle Arbeitsplätze fallen weg, gleichzeitig entstehen gerade in den Bereichen der technischen Produktion, IT sowie Forschung und Entwicklung neue Stellen. Der Arbeitsmarkt hält mit dieser Entwicklung momentan nicht Schritt, was die Vakanzen in genau diesen Bereichen erklärt. Die Weiterentwicklung des österreichischen Bildungssystems ist der entscheidende Hebel für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft“, mahnt Lehner.
Nur drei von hundert Betrieben geben auf der anderen Seite an, keine Schwierigkeiten bei der Rekrutierung geeigneter Fachkräfte zu haben. Damit ist die Fachkräfte-Situation auch aufgrund der konjunkturbedingten Zurückhaltung bei Personaleinstellungen aus Sicht der Unternehmen nicht mehr ganz so dringlich wie noch im Vorjahr, stellt jedoch für die Betriebe weiterhin eine ernste Herausforderung dar.

Beschäftigungs-Boom ist abgeflaut

Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hält sich zwar weiterhin im positiven Bereich – jeder fünfte mittelständische Betrieb plant, in den kommenden sechs Monaten zusätzliche Mitarbeiter einzustellen –, dennoch ist der Anteil der Betriebe, die den Personalstand erhöhen wollen, im dritten Jahr in Folge gesunken: Im Jänner 2018 wollten noch 35 Prozent aufstocken, im Jänner 2019 waren es 32 Prozent und im Jänner 2020 gaben das nur noch 28 Prozent an. Gleichzeitig plant jedes neunte Unternehmen Stellenstreichungen – so viele wie in den vergangenen drei Jahren nicht mehr. Damit dürfte unter dem Strich die Beschäftigung im Mittelstand insgesamt zwar weiter zunehmen, allerdings wird die Beschäftigungsdynamik gegenüber den Vorjahren weiter sinken.

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Foto: iStock.com/http://www.fotogestoeber.de

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