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Hohe Arbeitslosigkeit in Salzburger Tourismusregionen


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Joboffensive

Die Corona-Pandemie hat den Tourismusarbeitsmarkt besonders hart getroffen. Das AMS greift der Branche mit einer Joboffensive unter die Arme.

Von Felix Meiner

Der Salzburger Arbeitsmarkt verzeichnet seit Anfang des Jahres den höchsten Zuwachs an Arbeitslosen im Tourismus. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das, dass es heuer zusätzlich 71,1 Prozent (knapp 12.000) mehr Arbeitslose gibt. Am stärksten davon betroffen sind die Wintertourismus-Bezirke Pinzgau und Pongau. Die Arbeitslosenrate ist jedoch hinter Oberösterreich und Vorarlberg die drittniedrigste in Österreich. Im Bundesländervergleich verzeichnet Salzburg den zweithöchsten Anstieg an Arbeitslosen, allerdings von einem niedrigeren Niveau aus als in den meisten anderen Ländern. Im Jänner lag die Arbeitslosenrate ohne Schulungsteilnehmer im Bundesland bei 9,7 Prozent, nur Oberösterreich mit 7,6 Prozent und Vorarlberg mit 9,0 Prozent liegen hier besser.
Die Wintertourismus-Bezirke vermelden die stärksten Zuwächse an Arbeitslosen. An der Spitze steht der Pinzgau mit einem Plus von 184,1 Prozent oder 4.295 Personen, gefolgt vom Pongau mit 154,7 Prozent oder 3.151 Personen, im Tennengau mit 33,6 Prozent, dem Flachgau mit 35,4 Prozent.
Dass der Negativrekord vom vergangenen April nicht überboten wurde, ist laut Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg, „auf die intensive Inanspruchnahme der Kurzarbeit zurückzuführen. Aktuell gibt es 6.910 PhaseIII-Kurzarbeitsprojekte, die 41.183 Menschen den Arbeitsplatz sichern.“ Rechnet man die Schulungsteilnahmen ein, so waren 28.662 Menschen (+71,1 Prozent) in Salzburg ohne Beschäftigung. „Diese Zahl birgt aber auch eine gute Nachricht“, relativiert Jacqueline Beyer, „denn sie zeigt, dass unsere Aktivitäten der Corona-Joboffensive schon greifen und bereits den ersten durch die Corona-Krise in Arbeitslosigkeit Geratenen neue Perspektiven geben.“ Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Personen in Schulungsaktivitäten in Salzburg um 14,5 Prozent (+319 Personen) auf 2.518 Personen gestiegen, das ist weit mehr als in jedem anderen Bundesland. Im österreichweiten Schnitt haben die Schulungen um plus 2,7 Prozent zugenommen.

 Starker Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit

„Genauso wie vor knapp einem Jahr sind vom gegenwärtigen Lockdown wieder verstärkt Frauen betroffen“, stellt AMS-Chefin Jacqueline Beyer fest. Dies deshalb, weil der Tourismus und der Handel viele Frauen beschäftigen, erklärt Beyer. Der Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit fällt mit einem Plus von 134,7 Prozent daher auch zweieinhalbmal so stark aus wie bei den Männern, wo ein Anstieg von 54,2 Prozent zu verzeichnen war. Dass mit 15.353 Vorgemerkten trotzdem um die Hälfte mehr Männer als Frauen (10.791 Vorgemerkte) arbeitslos sind, ist laut der AMS-Expertin auf den Höhepunkt der Winterarbeitslosigkeit im Baugewerbe zurückzuführen. Wenig Unterschiede zeigen sich beim Zuwachs der Jugend- und der Altersarbeitslosigkeit. Die unter 25-Jährigen verzeichnen ein Plus von 71,7 Prozent, die Altersgruppe ab 50 Jahre von 70,2 Prozent. Die Corona-Krise wirkt sich weiterhin besonders auf die Langzeitarbeitslosigkeit aus, die mit plus 81,3 Prozent (+910 Personen) über dem Schnitt der Gesamtarbeitslosigkeit gestiegen ist und im Jänner die Zweitausender-Marke mit 2.030 Betroffenen überschritten hat. Die meisten Arbeitskräfte waren mit 7.643 Betroffenen im Hotelund Gastgewerbe ohne Arbeit. Das bedeutet einen Anstieg im Vorjahresvergleich von plus 421 Prozent. Weniger als ein Drittel davon (2.418 Personen) verfügt über eine Einstellzusage.

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Foto: iStock.com/Christian Ader

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