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Lehre in der Krise
Vier von zehn Betrieben finden derzeit keine Lehrlinge. Für den Arbeitsmarkt – Stichwort Fachkräftemangel – ist das keine gute Aussicht.
Von Ursula Rischanek
Die Zahlen sind nach wie vor dramatisch: Ende Februar waren in Österreich rund 509.000 Menschen arbeitslos oder in Schulungen des AMS. Gegenüber Februar 2020 ist dies ein Plus von 110.000 Personen bzw. 27,4 Prozent. Zusätzlich waren 496.000 Arbeitnehmer zur Kurzarbeit angemeldet. Viel kleiner ist, so AMS-Österreich-Vorstand Johannes Kopf, in diesem Zusammenhang auch der Fachkräftemangel geworden. Qualifizierte Mitarbeiter am Bau und in technischen Berufen würden allerdings nach wie vor fehlen. „Der Fachkräftemangel ist zurzeit zwar entschärft, aber nicht gelöst“, sagt Kopf. Sobald die Konjunktur anspringe, werde man diesen wieder deutlich zu spüren bekommen, warnt er daher.
Lehre in der Krise
Und zwar möglicherweise noch stärker als bisher: Denn auch der Lehrstellenmarkt ist von der Corona-Krise getroffen. So waren laut AMS Ende Februar nur 5.727 offene Lehrstellen sofort verfügbar – und damit um 19,2 Prozent weniger als im Vergleichsmonat 2020. Die Zahl der Jugendlichen, die auf der Suche nach einer sofort verfügbaren Lehrstelle waren, war hingegen mit 6.519 um 7,4 Prozent höher als im Februar des Vorjahres. Auf den ersten Blick scheinen diese Zahlen somit darauf hinzudeuten, dass es mehr Lehrstellensuchende als Lehrstellen gibt. Betrachtet man allerdings die Zahlen der nicht sofort verfügbaren Lehrstellen und Lehrlinge, ergibt sich ein etwas anderes Bild: Zwar ist auch die Zahl der Erstgenannten im Jahresabstand zurückgegangen – und zwar um 4,8 Prozent auf 15.206. Wesentlich stärker ist jedoch die Zahl der nicht sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden gesunken: und zwar um 25,7 Prozent auf 3.933.
Lehrlinge händeringend gesucht
Viele Betriebe, die auch in der Krise prosperieren, wie etwa im produzierenden Gewerbe und der Industrie, bekommen diese Entwicklung bereits zu spüren: So finden vier von zehn Unternehmen derzeit keine Lehrlinge, zeigt die Wirtschaftsinitiative „Zukunft.Lehre.Österreich“ (Z.L.Ö), aktuell mit 100 Mitgliedsbetrieben, die über 100.000 Mitarbeiter beschäftigen und Tausende Lehrlinge ausbilden, die größte Lehrlingsinitiative Österreichs, auf. „Durch die Pandemie ist die Situation noch kritischer geworden“, so Z.L.Ö.-Präsident Werner Steinecker, Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich. Während dank des Lehrlingsbonus der Regierung die Zahl der Lehrstellen weitgehend stabil geblieben und der befürchtete Einbruch ausgeblieben sei, gebe es seit Herbst viel weniger Bewerber. Wobei ein starkes Ost-West-Gefälle zu beobachten sei: Demnach gebe es im Westen Österreichs zu viele offene Lehrstellen für zu wenige Kandidaten, während es im Osten um die Bundeshauptstadt genau umgekehrt sei.
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Foto: iStock.com/fotografixx
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