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Keine Entwarnung
Die Zukunft des Werkstandorts von MAN in Steyr ist noch immer ungewiss.
Am Standort Steyr werden sämtliche Lkw der leichten und mittelschweren Reihe der Marke MAN sowie schwere Sonderfahrzeuge produziert. Ferner liefert der Standort Steyr mit seinen rund 2.200 Mitarbeitern Komponenten für den internationalen MAN-Produktionsverbund und betreibt insbesondere Europas größte Lackieranlage für Lkw-Kunststoffanbauteile. Trotz der enormen Investitionen, die in diesen Standort getätigt wurden, steht er nun ernsthaft zur Disposition.
Keine Entwarnung
Daran änderte auch nichts, dass der Kahlschlag aufgrund der Neustrukturierung des Unternehmens geringer ausfiel, als ursprünglich befürchtet. „Automatisierung und Digitalisierung werden unsere Branche umkrempeln. Das alles kostet viel Geld, das wir zuerst haben müssen, um es in die Zukunft des Unternehmens zu investieren“, so Andreas Tostmann, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, der sich im Jänner mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall auf ein Eckpunktepapier zur konsequenten Neuaufstellung des Unternehmens einigen konnte. Dieses Papier sieht u.a. den Abbau von 3.500 Stellen bis Ende des kommenden Jahres in Deutschland vor, wo auch die Schließung des Standorts Plauen bevorsteht. Nach wie vor ungewiss ist allerdings eben auch die Zukunft des Standortes Steyr. Dessen Schließung oder der Verkauf wäre wohl auch der Preis dafür, dass dieses Gesamtpaket in Deutschland ausgehandelt und dort auch mehr Arbeitsplätze als ursprünglich angenommen erhalten werden konnten.
Dementsprechend groß war zuletzt die Enttäuschung in Steyr. Die Gewerkschaft PROGE fordert auch für Österreich eine Abkehr von der angekündigten Kahlschlagstrategie des Lkwund Busherstellers: „Der verhandelte Erhalt der deutschen Standorte, etwa in München oder auch in Wittlich, muss auch für Steyr möglich sein. Alles andere wäre vonseiten des Konzerns verantwortungslos und schäbig“, so Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE). Diese vertritt weiterhin die Rechtsauffassung, dass der vereinbarte Standortsicherungsvertrag mit dem Betriebsrat von MAN Steyr bis 2030 gilt. Eine Schließung käme daher nicht infrage.
Zudem ruft die PRO-GE die deutsche Schwestergewerkschaft IG Metall zu einem europäischen Schulterschluss im Kampf gegen diese geplante Standortzerstörung auf. „Wir brauchen jetzt uneingeschränkte europäische Solidarität, denn das Konzern-Management ist wenig vertrauenswürdig. Daran hat sich trotz der aktuellen Meldungen aus Deutschland nichts geändert. Wer heute Verträge verletzen und Werkstandorte mit Tausenden Beschäftigten einfach ausradieren will, wird es auch morgen tun. Dagegen müssen sich alle Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften gemeinsam wehren“, betont Wimmer abschließend.
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Foto: MAN Truck & Bus SE
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